Foucault gilt als einer der bedeutendsten Gesellschaftsanalytiker des zwanzigsten Jahrhunderts. In seinen zahlreichen Werken betrachtet er Phänomene, wie Macht, Sexualität, Subjekt oder Wissen, auf seine individuelle, innovative Art und Weise. Er beschreibt sein Herangehen als krebsartig, indem er sich Inhalten horizontal nähert. Einer seiner wichtigsten Begriffe ist Gouvernementalität, mit der er die Steuerung individuellen und kollektiven Verhaltens auf Grundlage vielschichtiger Regierungstechniken zu erklären versucht. Um es mit Foucaults viel zitierten Worten zu sagen: „Ich verstehe unter Gouvernementalität die aus den Institutionen, den Vorgängen, Analysen und Reflexionen, den Berechnungen und den Taktiken gebildete Gesamtheit, welche es erlauben, diese recht spezifische, wenn auch sehr komplexe Form der Macht auszuüben, die als Zielscheibe die Bevölkerung, als wichtigste Wissensform die politische Ökonomie und als wesentliches technisches Instrument die Sicherheitsdispositive hat. Zweitens verstehe ich unter Gouvernementalität die Tendenz [...] die [...] zur Vorrangstellung dieses Machttypus geführt hat, den man über alle anderen hinaus die Regierung nennen kann: [...]. Schließlich denke ich, dass man unter Gouvernementalität [...] das Ergebnis des Vorgangs verstehen sollte, durch den der mittelalterliche Staat der Gerichtsbarkeit, der im 15. und 16. Jahrhundert zum Verwaltungsstaat wurde, sich nach und nach gouvernementalisiert hat. In meiner Arbeit befasse ich mich mit dieser Dreiteilung des Gouvernementalitätsbegriffs untersuche anhand dessen die Thematik der Risikoprävention.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gouvernementalität
- Geschichte der Gouvernementalität
- Machtverhältnisse und Gouvernementalität
- Sicherheitsdispositive
- Risikoprävention im 20. und 21. Jahrhundert
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Konzept der Gouvernementalität nach Michel Foucault und untersucht dessen Anwendung auf das Thema Risikoprävention im 20. und 21. Jahrhundert. Die Arbeit analysiert die Entwicklung von Regierungstechniken seit der Antike und beleuchtet die Rolle von Sicherheitsdispositiven in der modernen Gesellschaft.
- Gouvernementalität als Konzept der Steuerung individuellen und kollektiven Verhaltens
- Die Geschichte der Gouvernementalität von der Antike bis zur Moderne
- Sicherheitsdispositive als Instrument der Risikoprävention
- Die Bedeutung von Wissen und Statistik in der Gouvernementalität
- Die Anwendung von Foucaults Theorien auf das Thema Risikoprävention
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Gouvernementalität ein und stellt Foucaults zentrale Thesen vor. Sie erläutert die Bedeutung des Begriffs für die Analyse von Machtverhältnissen und die Steuerung von Verhalten in modernen Gesellschaften.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Geschichte der Gouvernementalität. Es zeichnet die Entwicklung von Regierungstechniken von der Antike bis zur Moderne nach und analysiert die Rolle von Machtverhältnissen und Wissen in diesem Prozess.
Das dritte Kapitel widmet sich den Sicherheitsdispositiven. Es untersucht die Funktionsweise dieser Dispositive und ihre Bedeutung für die Risikoprävention in modernen Gesellschaften.
Das vierte Kapitel analysiert die Risikoprävention im 20. und 21. Jahrhundert. Es zeigt, wie die Gouvernementalität in diesem Kontext zum Einsatz kommt und welche Auswirkungen sie auf die Gesellschaft hat.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Gouvernementalität, Sicherheitsdispositive, Risikoprävention, Machtverhältnisse, Wissen, Statistik, Bio-Politik, Subjektivierungstechniken, Normalisierung, Foucault, Moderne, Gesellschaft, Regierungstechniken, Prävention.
- Quote paper
- Ludwig Bode (Author), 2013, Foucault. Gouvernementalität, Sicherheitsdispositive und Risikoprävention, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278518