„Die Alltagswelt breitet sich vor uns aus als Wirklichkeit, die von Menschen begriffen und gedeutet wird und ihnen subjektiv sinnhaft erscheint.“ (Berger/Luckmann 1997:21).
P. Berger und T. Luckmann liefern mit ihrer Abhandlung über „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ eine soziologische Analyse der Alltagswirklichkeit, die jenes Wissen, welches das Verhalten der Menschen im Alltag reguliert, in ihren Vordergrund stellt.
Die Autoren betonen ausdrücklich, dass hierbei kein Philosophisches Verständnis der Alltagswelt betrieben werden soll. Sie konzentrieren sich insbesondere auf das Verständnis der Wirklichkeit, welches einen ‚Normalverbraucher’ zugänglich ist. Bevor eine soziologische Betrachtung der Wirklichkeit überhaupt erst möglich wird, muss allgemein die Frage nach ihrem Wesen gestellt werden.
Dabei besteht die Hauptaufgabe für die Autoren darin, die Grundlagen des Wissens in der Alltagswelt, d.h. die Objektivationen subjektiv sinnvoller Vorgänge aus den die intersubjektive Welt entsteht, zu ergründen. Die phänomenologische Analyse, die ein rein deskriptives Verfahren darstellt, welches zwar empirisch jedoch nicht wissenschaftlich arbeitet, wählen sie als geeignete Methode.
Die vorliegende Arbeit beschränkt sich auf das erste Kapitel ihrer Abhandlung. Nach Erläuterung der wichtigsten Begriffe, wird die gesellschaftliche Interaktion in der Alltagswelt, sowie eine Darstellung des Zusammenhangs zwischen Sprache und Wissen beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Wirklichkeit der Alltagswelt
- Gesellschaftliche Interaktion in der Alltagswelt
- Sprache und Wissen in der Alltagswelt
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit von Berger/Luckmann „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ befasst sich mit der soziologischen Analyse der Alltagswirklichkeit. Im Fokus steht das Wissen, das das menschliche Verhalten im Alltag reguliert. Die Autoren betonen dabei den pragmatischen, alltäglichen Blickwinkel und analysieren die Grundlagen des Wissens in der Alltagswelt, d.h. die Entstehung der intersubjektiven Welt durch Objektivationen subjektiv sinnvoller Vorgänge.
- Die Wirklichkeit der Alltagswelt und ihre konstituierenden Elemente
- Gesellschaftliche Interaktion als Grundlage der Alltagswelt
- Die Rolle von Sprache und Wissen im alltäglichen Leben
- Die Bedeutung von Objektivationen für die Konstitution der Wirklichkeit
- Die Unterscheidung zwischen unproblematischen und problematischen Bereichen der Alltagswelt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Arbeit von Berger/Luckmann „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ vor. Es wird auf die soziologische Analyse der Alltagswirklichkeit und die Bedeutung von Wissen für das menschliche Verhalten im Alltag eingegangen. Die Autoren betonen den pragmatischen, alltäglichen Blickwinkel und stellen die phänomenologische Analyse als geeignete Methode vor.
Die Wirklichkeit der Alltagswelt
Das Kapitel analysiert die Alltagswelt als eine Wirklichkeit, die von Menschen begriffen und gedeutet wird. Die Wirklichkeit erscheint objektiviert, konstituiert durch eine Anordnung von Objekten. Die Sprache spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie die Ordnung der Objektivationen vorgibt und der Alltagswelt Sinn verleiht. Die Wirklichkeit der Alltagswelt ist um das „Hier und Jetzt“ angeordnet und umfasst unterschiedliche Zonen, die von unterschiedlicher Nähe und Ferne geprägt sind.
Gesellschaftliche Interaktion in der Alltagswelt
In diesem Kapitel wird die Bedeutung von Interaktion für die Alltagswelt beleuchtet. Die Alltagswelt ist eine intersubjektive Welt, die mit anderen geteilt wird. Die Interaktion mit anderen ist notwendig, um ein Alltagsleben zu bewältigen. Die gemeinsame Teilung der Wirklichkeit führt zu einer gemeinsamen Auffassung der Welt, obwohl verschiedene Perspektiven bestehen.
Sprache und Wissen in der Alltagswelt
Das Kapitel befasst sich mit der Rolle von Sprache und Wissen in der Alltagswelt. Sprache ist es, die uns mit den notwendigen Objektivationen versorgt und ihnen Sinn verleiht. Sprache ermöglicht die Kommunikation und die gemeinsame Konstruktion der Wirklichkeit. Die Alltagswelt wird durch Sprache in einen unproblematischen und einen problematischen Bereich unterteilt, der von Routinetätigkeiten und neuen Problemen geprägt ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit von Berger/Luckmann beschäftigt sich mit den Grundlagen des Wissens in der Alltagswelt. Die Schlüsselwörter sind: Alltagswirklichkeit, gesellschaftliche Konstruktion, Objektivationen, subjektive Sinn, Interaktion, Sprache, Wissen, unproblematisch, problematisch, Routinetätigkeiten, Phänomenologie.
- Quote paper
- Anna Eckert (Author), 1999, Grundlagen des Wissens in der Alltagswelt bei Berger/Luckmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2785