Stichpunktartige Zusammenfassung der Lehrveranstaltung Theorien der Erziehung, Bildung und Sozialisation an der Uni Gießen im Wintersemester 2010/2011.
Inhaltsverzeichnis
- Vorlesung 1 - Sozialisation Teil 1/3
- Vorlesung 2 - Sozialisation Teil 2/3
- Vorlesung 3 - Sozialisation Teil 3/3
- Vorlesung 4: Erziehung, Pädagogisches Handeln und Bildung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Vorlesungsreihe „Sozialisation“ befasst sich mit dem Prozess der Persönlichkeitsentwicklung in Abhängigkeit von der sozialen und materiellen Umwelt. Sie analysiert die Wechselwirkungen zwischen Anlage und Umwelt, die Bedeutung von Sozialisationsinstanzen und die Herausforderungen der Identitätsbildung. Die Vorlesungen beleuchten zudem die soziale Vererbung von Bildung und die Rolle des Habitus in der Lebensgestaltung.
- Prozess der Persönlichkeitsentwicklung
- Wechselspiel von Anlage und Umwelt
- Bedeutung von Sozialisationsinstanzen
- Identitätsentwicklung und -arbeit
- Soziale Vererbung von Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Vorlesung 1 - Sozialisation Teil 1/3
Die erste Vorlesung definiert den Begriff der Sozialisation als einen Prozess der Persönlichkeitsentwicklung in Abhängigkeit von der sozialen und materiellen Umwelt. Sie stellt das Modell der Sozialisation nach Klaus Hurrelmann vor, das in sieben Thesen die wichtigsten Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung beleuchtet. Die Thesen betonen die Bedeutung des Wechselspiels von Anlage und Umwelt, die dynamische Verarbeitung der inneren und äußeren Realität, die Rolle von Sozialisationsinstanzen und die lebenslange Bewältigung von Entwicklungsaufgaben. Darüber hinaus wird die Bedeutung eines reflektierten Selbstbildes und der Entwicklung einer Ich-Identität für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung hervorgehoben.
Vorlesung 2 - Sozialisation Teil 2/3
Die zweite Vorlesung beschäftigt sich mit der sozialen Vererbung von Bildung. Sie analysiert die starke Tendenz zur sozialen Vererbung von Bildungsabschlüssen und untersucht die kulturellen Transferbeziehungen zwischen Generationen. Dabei werden die Begriffe „postfigurative“, „ko-figurative“ und „präfigurative“ Familien vorgestellt, die unterschiedliche Formen des kulturellen Transfers zwischen Eltern und Kindern beschreiben. Die Vorlesung zeigt auf, wie das kulturelle Kapital der Eltern die Bildungschancen ihrer Kinder beeinflusst und wie sich die Transferbeziehungen zwischen Generationen im Laufe der Zeit verändern.
Vorlesung 3 - Sozialisation Teil 3/3
Die dritte Vorlesung behandelt den Habitus als praxisgenerierendes Schema. Sie erklärt, wie der Habitus, ein System von dauerhaften organischen und mentalen Dispositionen, das Denken und Handeln beeinflusst, die Lebensgestaltung prägt. Die Vorlesung stellt den sozialen Raum vor, der sich entlang der Dimensionen „Kapitalvolumen“ und „Kapitalstruktur“ erstreckt. Sie zeigt auf, wie der Habitus, der in der Kultur einer bestimmten sozialen Klasse erworben wird, die Lebenslage und die Handlungs-, Wahrnehmungs- und Denkmuster eines Individuums prägt. Die Vorlesung verdeutlicht, wie der Habitus die objektiven Existenzbedingungen widerspiegelt und die Lebenschancen eines Individuums beeinflusst.
Vorlesung 4: Erziehung, Pädagogisches Handeln und Bildung
Die vierte Vorlesung befasst sich mit den Begriffen „Handeln“, „soziales Handeln“ und „pädagogisches Handeln“. Sie analysiert die verschiedenen Bestimmungsgründe sozialen Handelns, darunter zweckrationales, wertrationales, affektuelles und traditionelles Handeln. Die Vorlesung beleuchtet die Bedeutung des sozialen „Sinns“ im pädagogischen Kontext und zeigt auf, wie pädagogisches Handeln in allen „sorgenden Verhältnissen“ zwischen lebenden Generationen stattfindet. Sie betont die Bedeutung von Bildung, Unterricht, Erziehung und sozialer Hilfe für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Sozialisation, Persönlichkeitsentwicklung, Anlage und Umwelt, Sozialisationsinstanzen, Identitätsbildung, soziale Vererbung von Bildung, Habitus, sozialer Raum, Kapitalvolumen, Kapitalstruktur, Handeln, soziales Handeln, pädagogisches Handeln, Bildung, Unterricht, Erziehung und soziale Hilfe.
- Arbeit zitieren
- Tobias Molsberger (Autor:in), 2010, Theorien der Erziehung, Bildung und Sozialisation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278105