Schreiben kann jeder. Was und wie geschrieben wird, unterscheidet aber schon gründlich Schreibende. Wissenschaftliches Schreiben hebt sich noch als Sondertyp von anderen Typen von Schreiben ab. Ein literatisches Gedicht wiegt schwer, ein Brief an einen Freund leicht. Oder anders ausgedrückt: Einer kann unterwegs den Entschluß fassen, einen kurzen Brief an einen Freund zu verfassen und braucht dafür nicht besonderen Stil oder besonderen Inhalt. Kugelschreiber und Papier reichen aus. Ist es dasselbe für einen Dichter, der die Welt durch seine Schrift belehren und belustigen will? Wir glauben nein. Das Motiv muss erfunden werden, die angewandte Sprache muss zielgerichtet sein und als Sprache der Hoch- oder Trivialliteratur von fachkompetenten Dritten anerkannt werden. Ist dieses literarisches Werk Prosa oder in gebundener Rede, erwartet der Leser oder der Hörer eine bestimmte Tonalität. Gut genug zur Hervorhebung der Besonderheit des Schreibens. Der Promovend ist kein Dichter und kein Briefschreiber. Von ihm erwartet das Publikum Genialität, Kreativität, Objektivität, Originalität und Methode. Wie er dazu, nach mehreren Jahren intensiver Arbeit, gelangt, zeigt die vorliegende Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
0 Einleitung
1 Geschichte des Dissertationswesens in Deutschland
2 Dissertation als Forschungsarbeit nach Umberto Eco
3 Kriterien der Wissenschaftlichkeit
4 Inhaltliche Struktur der Dissertation als wissenschaftlichen Arbeit
5 Zum Originalitätsbegriff in der wissenschaftlichen Leistung
6 Schluss
Literatur
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