Bei näherer Beschäftigung mit der Frage der Bevölkerung und ihrer Entwicklung stößt man bei Lektüre der Publikationen zu dieser Thematik meist schon in der Einleitung auf Zahlen, die die Brisanz der Bevölkerungsentwicklung hervorheben. In der gesamten Weltgeschichte kannte die Anzahl von Menschen tendenziell nur eine Entwicklungsrichtung: Wachstum. Zu Beginn des zivilisierten Lebens wurde in der Jungsteinzeit durch die neolithische Revolution, die Einführung von Ackerbau und Viehzucht um 8000 v. Chr., der Grundstein zu dieser Entwicklung gelegt, die bis heute anhält. Aus heutiger Perspektive war die Erde mit damals nur wenigen Millionen Menschen sehr dünn besiedelt, wuchs zu Beginn unserer christlichen Zeitrechnung jedoch schon auf 200-300 Millionen an und überschritt die 500-Millionen-Marke um das Jahr 1650. Schon 200 Jahre später fiel die markante Grenze von einer Milliarde Erdbewohnern. Von hier an vergrößerte sich der absolute Zuwachs noch rasanter, denn 1930 gab es zwei Milliarden, 1976 vier Milliarden und in diesen Tagen, genauer gesagt am 31. Oktober diesen Jahres, wird der sieben Milliardste Mensch das Licht der Welt erblicken. Im Jahr 2100 werden, so laut UN-Projektionen, voraussichtlich 10,1 Milliarden Menschen diesen Planeten bevölkern.
Dieser exponentiell anmutende Anstieg führt auch in Zukunft zu großen Herausforderungen, denn "wir müssen in den kommenden 40 Jahren die gleiche Menge von Lebensmitteln herstellen wie in den letzten 8000 Jahren" , so Jason Clay vom WWF.
Es zwingt sich die Frage förmlich auf, in wie weit die Erde dazu in der Lage ist, eine immer größer werdende Menschheit zu schultern. Oder mit anderen Worten: Gibt es eine Überbevölkerung und wo fängt diese an?
Bei Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung über die Jahrhunderte liegt es auf der Hand, dass sich die Menschheit nicht erst seit heute Gedanken über diese Problematik macht. Wenn in den Medien in großer Regelmäßigkeit dieses Thema aufgegriffen wird, fällt sehr oft der Name Thomas Malthus, ein Urvater dieses Fachgebietes, der sich als einer der ersten intensiv dieser Angelegenheit widmete. Der Geistliche und Ökonom, Inhaber des weltweiten ersten Lehrstuhls in dieser Disziplin überhaupt, gilt gemeinhin als bekanntester, jedoch nicht erster, Bevölkerungsökonom und Begründer des nach ihm benannten Malthusianismus, einer umstrittenen Interpretationsweise in der Bevölkerungswissenschaft. Sein Name ist fast zu einem Synonym für die Angst vor Überbevölkerung geworden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. HISTORISCHER KONTEXT
- 3. BIOGRAFIE
- 4. Thomas Robert Malthus und die Bevölkerungsökonomie
- 4.1. Bibel und Kirche
- 4.2. Merkantilismus
- 4.3. Godwin ...
- 5. DAS BEVÖLKERUNGSGESETZ
- 5.1. Theorie ...
- 5.2. Rechtfertigung und Moral.
- 5.3. Sozialpolitik
- 6. WIRKUNG UND KRITIK
- 7. FAZIT
- 8. QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS
- 5.1. Quellenverzeichnis.
- 5.2. Literaturverzeichnis......
- 5.3. Internetquellenverzeichnis..\li>
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Leben und Werk von Thomas Robert Malthus, einem bedeutenden Bevölkerungsökonom, der mit seinen Thesen über die Dynamik von Bevölkerungswachstum und Ressourcenknappheit die Debatte über Überbevölkerung maßgeblich beeinflusste. Sie untersucht die Entstehungsbedingungen von Malthus' Schriften im Kontext des 18. Jahrhunderts und beleuchtet seine Biographie sowie die Entwicklung der Bevölkerungstheorie. Zentraler Bestandteil der Arbeit ist die Analyse von Malthus' Bevölkerungsgesetz, das er in seinen Werken detailliert darlegte. Darüber hinaus wird der Einfluss seiner Gedanken auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie die Kritik an seiner Theorie beleuchtet.
- Biographie und Zeitumstände
- Die Entwicklung der Bevölkerungstheorie
- Malthus' Bevölkerungsgesetz
- Rezeption und Kritik von Malthus' Thesen
- Malthus' Einfluss auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Bevölkerungsentwicklung und stellt die Frage nach Überbevölkerung. Es wird auf die exponentielle Zunahme der Weltbevölkerung und die daraus resultierenden Herausforderungen hingewiesen. Thomas Robert Malthus wird als eine Schlüsselfigur in der Debatte um diese Problematik eingeführt. Das zweite Kapitel beschreibt den historischen Kontext, in dem Malthus lebte und wirkte. Dabei wird auf die „Glorreiche Revolution“ von 1688/89, die Entwicklung der englischen Wirtschaft sowie die Gründung der „East India Company“ und der Bank von England eingegangen. Das dritte Kapitel widmet sich der Biographie von Thomas Robert Malthus.
Schlüsselwörter
Thomas Robert Malthus, Bevölkerungsökonomie, Bevölkerungswachstum, Ressourcenknappheit, Überbevölkerung, Bevölkerungsgesetz, Malthusianismus, Ökonom, Sozialpolitik, Kritik, Historischer Kontext, England, „Glorreiche Revolution“, East India Company, Bank von England.
- Arbeit zitieren
- Jan H. Bühring (Autor:in), 2011, Thomas Robert Malthus und die Bevölkerungsökonomie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277511