Vom Beginn des Theaters im antiken Griechenland in den Festspielen zu Ehren Dionysos an bis zum heutigen Tage hat sich das Drama als große literarische Kunstform etabliert und dabei an den großen Meilensteinen der Menschheitsgeschichte zeitlose Meisterwerke hinterlassen. Im Mittelalter weitgehend außer Acht gelassen, erlebte das Drama mit dem aufkommenden Humanismus in der Renaissance seine Wiedergeburt und diente seit jeher zur Darstellung großer Helden. Diese Helden waren entweder als von einem Souverän als schicklich befundene oder vom Publikum und den Rezipienten als gelungen angesehene Personifikationen vom Idealtyp eines "Großen, oder dessen Antonym. Ob als Beispiel oder als Ideal, an diesen Figuren lässt sich der zeitgenössische Diskurs vom Menschsein ablesen, wenn die porträtierte Psyche der tragischen Figur im Kontext der Entstehungszeit des Werkes betrachtet wird. Im Folgenden wird ein psychologisierender Vergleich zweier tragischer Figuren aus der englischen Renaissance und der französischen Klassik, Hamlet und Phèdre in Bezug auf ihre innerliche Zerrissenheit und Schuldfähigkeit angestellt.
Die beiden dramatischen Figuren Hamlet und Phèdre sind jeweils die Hauptfiguren der Werke, in welchen sie auftreten und handeln, welches bereits dadurch deutlich wird, dass diese Figuren jeweils namensgebend für ihr Werk sind, welches jeweils als eines der bedeutendsten und beispielhaftesten seiner jeweiligen Epoche gilt und somit in den genannten Figuren den jeweiligen ästhetisch-philosophischen Diskurs zum Ausdruck bringt, welcher in der nachstehenden Arbeit ebenfalls in den Vergleich miteinbezogen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Große Werke in der Geschichte der Tragödie
- Psychologisierender Vergleich der tragischen Figuren Hamlet und Phèdre im Diskurs ihrer Epoche
- Einordnung der Figuren
- Hamlet und die Elisabethanische Renaissance
- Phèdre und die Französische Klassik
- Psychologisierung und Vergleich der Figuren
- Die Zerrissenheit der Persönlichkeit
- Die innerliche Zerrissenheit Hamlets
- Die innerliche Zerrissenheit Phèdres
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten
- Die Schuldfähigkeit der Figuren
- Die Schuldfähigkeit Hamlets
- Die Schuldfähigkeit Phèdres
- Fazit
- Die Zerrissenheit der Persönlichkeit
- Einordnung der Figuren
- Hamlet und Phèdre als Beispiel für moderne Menschen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einem psychologisierenden Vergleich der beiden tragischen Figuren Hamlet und Phèdre, wobei insbesondere ihre innere Zerrissenheit und Schuldfähigkeit im Kontext ihrer jeweiligen Epoche, der Elisabethanischen Renaissance und der Französischen Klassik, untersucht werden.
- Die Einordnung der Figuren Hamlet und Phèdre in ihren jeweiligen literarischen und historischen Kontext.
- Die Analyse der inneren Zerrissenheit der beiden Figuren und deren Ursachen.
- Die Untersuchung der Schuldfähigkeit von Hamlet und Phèdre im Hinblick auf ihre Entscheidungen und Handlungen.
- Die Verbindung der Charaktere Hamlet und Phèdre mit dem Konzept des modernen Menschen.
- Die Relevanz der beiden Tragödien für die heutige Zeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Bedeutung des Dramas in der Menschheitsgeschichte, wobei der Fokus auf die großen Werke der Tragödie liegt. Hier wird auch die Rolle der Figuren als Spiegelbild des jeweiligen Zeitgeistes hervorgehoben.
Im zweiten Kapitel werden die beiden Figuren Hamlet und Phèdre vorgestellt und in ihren jeweiligen historischen und literarischen Kontext eingeordnet. Es werden die Besonderheiten der Elisabethanischen Renaissance und der Französischen Klassik erläutert, sowie die Einflüsse dieser Epochen auf die Figuren.
Das dritte Kapitel analysiert die innere Zerrissenheit der beiden Figuren im Detail. Es werden die Ursachen für ihre emotionale und mentale Instabilität beleuchtet und die Auswirkungen auf ihr Handeln und Denken beschrieben.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage der Schuldfähigkeit von Hamlet und Phèdre. Hier werden die Entscheidungen und Handlungen der Figuren im Hinblick auf ihre moralische Verantwortung und ihr Verhältnis zur Gesellschaft untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen und Themen: Tragödie, Hamlet, Phèdre, Elisabethanische Renaissance, Französische Klassik, innere Zerrissenheit, Schuldfähigkeit, modernes Ich, Subjekt, Reflexivität, Melancholie, Theaterästhetik, poetologische Vorgaben, doctrine classique, bienséance, vraisemblence, drei Einheiten, affektbezogene Theaterästhetik.
- Citar trabajo
- Thomas Laschyk (Autor), 2013, Psychologisierender Vergleich der tragischen Figuren Hamlet und Phèdre im Diskurs ihrer Epoche, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277383