Die Gesellschaft in Deutschland ist durch Globalisierung und demographischen Wandel in den letzten Jahren wesentlich vielfältiger und verschiedener geworden. Von den 82,1 Millionen Einwohner haben 15,6 Millionen, also 19%, einen Migrationshintergrund. Es findet sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Kulturen und Lebensstilen. Auch in den deutschen Schulen hat die Vielfalt der Schüler in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Klassen setzten sich aus Jungen und Mädchen, Schülern mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Hochbegabten, Schülern mit Migrationshintergrund und solchen mit Behinderung zusammen. Auch unterscheiden sich die Schüler oft stark in ihren Begabungen, Sprachkenntnissen und kognitiven Voraussetzungen. Gerade in Deutschland wird diese Vielfältigkeit oft als anstrengend und problematisch angesehen. In keinem anderen Land in Europa wird beispielsweise so früh auf die verschiedenen weiterführenden Schulen selektiert wie in Deutschland und somit ein Versuch unternommen, die Vielfältigkeit und Verschiedenheit der Schüler innerhalb einer Klasse auf ein Minimum zu beschränken. Auch besitzt Deutschland ein sehr verzweigtes und ausgebautes Sonderschulwesen, wodurch der Anteil behinderter Kinder an allgemeinbildenden Schulen nur 15,7 % beträgt. Dies stellt in Europa einen der niedrigsten Werte und somit einen weiteren Versuch dar, die Verschiedenheiten innerhalb einer Klasse zu mindern.
Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenkonvention im März 2009 wurde nun eine gesetzliche Basis für den Umgang mit Vielfalt und Andersartigkeit geschaffen. Be-griffe wie „Heterogenität“, „Inklusion“, „Binnendifferenzierung“ und „Individualisierung“ werden dabei immer wieder stark diskutiert, jedoch selten einheitlich definiert.
Ziel dieser Arbeit ist es, diese Begriffe zu klären und ihren Zusammenhang aufzuzeigen. Anschließend wird das Konzept der Inklusion näher betrachtet, indem auf die Geschichte, die rechtlichen Grundlagen sowie auf die konkreten Handlungsfelder eingegangen wird. Dabei wird auch auf die Änderung des hessischen Schulgesetzes im August 2011 eingegangen. Weiterhin werden konkrete Maßnahmen der Binnendifferenzierung und Individualisierung aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Klärung der Begrifflichkeiten
- Heterogenität
- Inklusion
- Binnendifferenzierung
- Individualisierung
- Das Konzept der Inklusion
- Geschichte
- Rechtliche Grundlagen
- Leitlinien und Handlungsfelder
- Umsetzung durch Binnendifferenzierung und Individualisierung
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Thema Heterogenität und Inklusion in der Schule und analysiert die Bedeutung von Binnendifferenzierung und Individualisierung im Kontext der Inklusion. Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedenen Begrifflichkeiten zu klären und ihren Zusammenhang aufzuzeigen. Darüber hinaus wird das Konzept der Inklusion in seiner historischen Entwicklung, seinen rechtlichen Grundlagen und seinen Handlungsfeldern beleuchtet.
- Heterogenität in der Schule
- Das Konzept der Inklusion
- Binnendifferenzierung und Individualisierung als Mittel der Inklusion
- Rechtliche Grundlagen der Inklusion
- Herausforderungen und Chancen der Inklusion
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit stellt die Problemstellung dar, die sich aus der zunehmenden Heterogenität in der Gesellschaft und den Schulen ergibt. Es wird auf die Herausforderungen hingewiesen, die sich aus der Vielfalt der Schüler ergeben, und auf die Notwendigkeit, neue Unterrichtspraktiken zu entwickeln, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schüler eingehen.
Kapitel 2 befasst sich mit der Klärung der Begrifflichkeiten Heterogenität, Inklusion, Binnendifferenzierung und Individualisierung. Es werden die verschiedenen Definitionen und Abgrenzungen der Begriffe erläutert und die Bedeutung der Begriffe im Kontext der Inklusion herausgestellt.
Kapitel 3 widmet sich dem Konzept der Inklusion. Es werden die Geschichte der Inklusion, die rechtlichen Grundlagen und die Handlungsfelder der Inklusion beleuchtet. Dabei wird auch auf die Änderung des hessischen Schulgesetzes im August 2011 eingegangen.
Kapitel 3.4 zeigt konkrete Maßnahmen der Binnendifferenzierung und Individualisierung auf, die zur Umsetzung der Inklusion beitragen können.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Heterogenität, Inklusion, Binnendifferenzierung, Individualisierung, Schulentwicklung, Inklusionspraxis, Unterrichtsgestaltung, Heterogenitätsmanagement, Inklusionspädagogik, Inklusionsdidaktik, Inklusionsforschung, inklusive Schule, inklusive Gesellschaft, Barrierefreiheit, Teilhabe, Diversität, Diversitätsmanagement, Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit, Förderung, Differenzierung, Individualisierung, Lernkultur, Schulsystem, Schulgesetz, UN-Behindertenkonvention.
- Quote paper
- Lisa Günthner (Author), 2012, Heterogenität und Inklusion. Binnendifferenzierung und Individualisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276506