In der letzten Vergangenheit berichten die Medien immer wieder über jugendliche Straftäter, aber auch über andere sozial abweichenden Verhaltensmuster dieser Altersgruppe, wie zum Beispiel über ungewollte Schwangerschaften unter Teenagern als Konsequenz eines risikoreichen Umgangs mit Sexualität. Im letzten Fall suggerieren die Medien ein Bild, das nicht gänzlich der Realität entspricht: Die Vielzahl an Berichterstattungen über pubertierende Mädchen, die ungewollt schwanger geworden sind, könnte den Eindruck erwecken, dass sich Jugendliche allgemein eher weniger mit wichtigen Fragen wie Schwangerschaftsverhütung und dem Schutz vor sexuell übertragbarer Krankheiten, die im Zusammenhang mit Sexualität stehen, auseinandersetzen. Eine Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA, 2010) unter dem Thema „Jugendsexualität“ deutet allerdings einen anderen Sachverhalt an: Der Großteil der 14- bis 17-Jährigen (jeweils über 80% der Jungen und Mädchen) gab an, allgemein aufgeklärt zu sein. [Dies spiegelt sich auch in ihrem Kontrazeptionsverhalten wider.] [...]
Auch die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen ist laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (Bundeskriminalamt, 2011) aus dem Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr (2009) etwas zurückgegangen. Dennoch sind junge Menschen (Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren und Heranwachsende von 18 bis unter 21 Jahren) unter den verdächtigten Straftätern überproportional vertreten. In diesem Fall trifft das durch die Medien geformte Bild einer kriminellen und gewalttätigen Jugend demnach etwas eher zu. Bei den Straftaten, die die jungen Verdächtigen begangen haben sollen, handelt es sich meistens um Diebstahl (24,48%), Körperverletzung (24,21%) oder Sachbeschädigung (17,35%). Aber auch kriminelle Handlungen wie Rauschgiftdelikte (7,74%), Beleidigung (6,42%) oder Bedrohung (3,5%) werden häufig jugendlichen Tatverdächtigen zugeschrieben.
Nun stellt sich die Frage nach den Ursachen für solche sozial abweichenden Verhaltensmuster wie ein risikoreicher Umgang mit der eigenen Sexualität oder gesetzeswidrige Handlungen unter Pubertierenden. Gegenstand dieser Hausarbeit ist die soziale Entwicklung im Jugendalter und wie es dabei zu sozial unerwünschten Verhaltensweisen kommen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Das Jugendalter
- Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
- Schwerpunktverlagerung sozialer Beziehungen
- Sozial abweichendes Verhalten
- Delinquentes Verhalten
- Risikoreiches Sexualverhalten
- Resumé
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der sozialen Entwicklung im Jugendalter und analysiert, wie es in dieser Phase zu sozial unerwünschten Verhaltensweisen kommen kann. Sie untersucht die Bedeutung des Übergangs von der Kindheit zum Erwachsenenalter und die damit verbundenen Entwicklungsaufgaben. Ein Schwerpunkt liegt auf der Schwerpunktverlagerung der sozialen Beziehungen Jugendlicher und der Auswirkungen dieser Veränderungen auf ihr Verhalten.
- Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
- Schwerpunktverlagerung sozialer Beziehungen von Eltern zu Gleichaltrigen
- Sozial abweichendes Verhalten, insbesondere delinquentes Verhalten und risikoreiches Sexualverhalten
- Einfluss von Eltern und Gleichaltrigen auf sozial abweichendes Verhalten
- Möglichkeiten zur Reduzierung von sozial abweichendem Verhalten
Zusammenfassung der Kapitel
- Zusammenfassung: Die Zusammenfassung bietet eine kurze Einführung in das Thema der sozialen Entwicklung im Jugendalter und die Schwerpunktverlagerung sozialer Beziehungen. Sie betont die Bedeutung des Themas im Hinblick auf sozial abweichendes Verhalten.
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet aktuelle Medienberichte über jugendliche Straftäter und risikoreiches Sexualverhalten. Sie stellt jedoch auch fest, dass der Großteil der Jugendlichen sich mit Themen wie Schwangerschaftsverhütung auseinandersetzt. Die Einleitung führt in die Problematik des sozial abweichenden Verhaltens im Jugendalter ein und stellt die Zielsetzung der Hausarbeit dar.
- Das Jugendalter: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition des Jugendalters und den verschiedenen Abschnitten der Adoleszenz. Es beleuchtet die mit der Pubertät einhergehenden biologischen, kognitiven und sozialen Veränderungen.
- Sozial abweichendes Verhalten: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Formen des sozial abweichenden Verhaltens, insbesondere delinquentes Verhalten und risikoreiches Sexualverhalten. Es beleuchtet die Rolle von Eltern und Gleichaltrigen in der Entstehung dieser Verhaltensweisen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: Soziale Entwicklung, Jugendalter, Entwicklungsaufgaben, Schwerpunktverlagerung sozialer Beziehungen, Eltern, Peers, sozial abweichendes Verhalten, delinquentes Verhalten, risikoreiches Sexualverhalten, Einflussfaktoren, Präventionsmöglichkeiten.
- Quote paper
- Caren Hilger (Author), 2012, Soziale Entwicklung im Jugendalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276453