Als eines der wichtigsten Instrumente in der amerikanischen Country- und Westernmusik, hat
das Banjo mittlerweile auch in zahlreichen anderen Musikstilen Einzug gefunden.
Nach einer über Jahrhunderte andauernden Entwicklung ist das Banjo heute, besonders in der
amerikanischen Musikgeschichte nicht mehr wegzudenken. So finden sich z.B. schon in der
Ära „der sogenannten „Minstrel-Shows“ (ca. 1820-1890), in der synkopierten
Banjospielweise die rhythmischen „Vorläufer“ für den später entstehenden „Ragtime“. Auch
zur Blütezeit des Jazz (ca. erstes Drittel des 20. Jahrhunderts) spielte die „abgespeckte“
„Four-String“ Version des Banjos als wichtiges rhythmisches Begleitinstrument eine wichtige
Rolle.
Im Folgenden Text möchte ich auf die Herkunft, die Entwicklung und die Geschichte des
Banjos in Amerika eingehen. Des Weiteren folgen kurze Erläuterungen über den Aufbau und
die verschiedenen Spielweisen, sowie eine Darstellung über die Entstehung und Entwicklung
des sogenannten „Bluegrass“-Stils. Am Ende folgt noch ein kurzes Fazit, sowie ein
Schlusswort.
Gliederung
1. Einleitung
2. Herkunft
3. Entwicklung und Geschichte
4. Aufbau des modernen Banjos
5. Spielweisen
6. Bluegrass – Entstehung und Entwicklung
7. Fazit
8. Schlusswort
9. Literatur- und Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Als eines der wichtigsten Instrumente in der amerikanischen Country- und Westernmusik, hat das Banjo mittlerweile auch in zahlreichen anderen Musikstilen Einzug gefunden.
Nach einer über Jahrhunderte andauernden Entwicklung ist das Banjo heute, besonders in der amerikanischen Musikgeschichte nicht mehr wegzudenken. So finden sich z.B. schon in der Ära „der sogenannten „Minstrel-Shows“ (ca. 1820-1890), in der synkopierten Banjospielweise die rhythmischen „Vorläufer“ für den später entstehenden „Ragtime“. Auch zur Blütezeit des Jazz (ca. erstes Drittel des 20. Jahrhunderts) spielte die „abgespeckte“ „Four-String“ Version des Banjos als wichtiges rhythmisches Begleitinstrument eine wichtige Rolle.
Im Folgenden Text möchte ich auf die Herkunft, die Entwicklung und die Geschichte des Banjos in Amerika eingehen. Des Weiteren folgen kurze Erläuterungen über den Aufbau und die verschiedenen Spielweisen, sowie eine Darstellung über die Entstehung und Entwicklung des sogenannten „Bluegrass“-Stils. Am Ende folgt noch ein kurzes Fazit, sowie ein Schlusswort.
2. Herkunft
Die wirkliche Herkunft des Banjos ist noch bis heute nicht eindeutig wissenschaftlich belegt. Fest steht, dass die Ursprünge des Banjos aus einer sehr alten Instrumentenfamilie stammen. Die Anfänge fand man in Fernost Asien und in Afrika in Form von Trommeln, die mit Saiten bespannt waren und harfenähnlich gespielt wurden.[1]
Die ersten Instrumente, die wir heute als banjoähnlich bezeichnen würden, stammen von den einheimischen Instrumenten der Afrikaner ab. Durch den Sklavenhandel verbreiteten sich diese Instrumente dann auf die Sklavenhandel betreibenden Länder und deren Kolonien aus. Sprachwissenschaftler fanden heraus, dass die Namen dieser „afrikanischen“ Instrumente, wie z.B. „banjar“, „banjil“, „bangoe“, „bangie“ oder „banshaw“ in der Aussprache und der Schrift „unserem“ heutigen Banjo sehr ähnlich waren.
Die erste schriftliche Erwähnung eines banjoartigen Instruments, stammt aus den Tagebüchern des englischen Entdeckers Richard Jobson aus dem Jahr 1620: ...“made of a great gourd and a neck, thereunto was fastened strings.“1
Aus dem Jahre 1678 stammt die erste namentliche Erwähnung eines banjoartigen Instruments. Zu dieser Zeit soll bei Sklavenzusammenkünften auf der antillischen Insel Martinique ein Instrument namens „banza“ gespielt worden sein. Des Weiteren wurden noch einige weitere Erwähnungen in Dokumenten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefunden. So z.B. in einem Gedicht eines Engländers über seine Reise durch die Karibik im Jahre 1763: „Permit thy slaves to lead the choral dance/to the wild banshaw’s melancholy sound“.[2]
3. Entwicklung und Geschichte
Der wahrscheinliche Ursprung aller Banjos ca. 1770. Ein 4 - String Kürbis Banjo
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[3]
Die erste Erwähnung eines Banjos in den USA stammt von Thomas Jefferson aus dem Jahre 1784: „The instrument proper to them (i.e. the slaves) is the Banjar, which they brought hither from Africa.”[4]. Da diese Instrumente noch keine Standard-Stimmung oder ein einheitliches Design besaßen, bestanden die markanten Wiedererkennungsmerkmale aus dem hölzernen Hals und der aus Tierhaut bestehenden Bespannung. Des Weiteren waren die Instrumente zu dieser Zeit mit drei oder vier Darmsaiten bespannt. Die Erfindung der kürzeren, für das Daumenspiel vorgesehenen Saite wird heute oft noch fälschlich mit dem später sehr populären Banjospieler und Minstrel-„Star“ Joel Walker Sweeney (1810-1860) in Verbindung gebracht. Tatsächlich aber ist bereits auf dem Gemälde „The Old Plantation“ (spätes 18.Jhdt.) ein schwarzer Musiker zu sehen, der auf einem banjoartigem Instrument spielt, welches drei lange und eine verkürzte, mit einer Art Wäscheklammer befestigten, vierte Saite besitzt.[5]
Die Entstehung der sogenannten “Minstrel-Shows” gegen Anfang der 1820er Jahre , bei denen weiße Musiker sich schwarz anmalten und die schwarze Bevölkerung Amerikas und deren Leben karikierten, sollte einen wesentlichen Teil zu dem enormen Popularitätsanstiegs des Banjos beitragen. Durch Banjospieler-„Stars“ wie z.B. Daniel Emmet („Virginia Minstrels“) oder J.W. Sweeney und seinen „Sweeny Minstrels“ erlangte das Banjo ab den 1830er Jahren auch zunehmend unter der weißen amerikanischen Bevölkerung an Ansehen. Neben den „Minstrel-Shows“ trugen auch die zahlreichen Banjo-Wettbewerbe, die in Hotels, auf Pferderennbahnen und in Bars (vorwiegend in New York) ausgetragen wurden, zur Popularitätssteigerung des Banjos bei. Folge war eine nun einsetzende Standardisierung des Banjos. Dies und der stetig anwachsende Zuspruch der amerikanischen Bevölkerung führte gegen 1840 dazu, dass der amerikanische Instrumentenhersteller „Boucher“ mit der industriellen Produktion des Banjos begann. Hierzu diente ein selbst angefertigtes Instrument von J.W. Sweeney als Prototyp. Dieses Instrument zeichnete sich durch einen bundlosen Hals, vier gleichlangen und einer kürzeren Diskantbordunsaite, Pflockwirbeln zur Spannung der Saiten und einem rahmentrommelartigen Resonanzkörper aus Holz aus.
Der Wandel des Banjos von einem bisher fast ausschließlich für die „einfache Klasse“ vorbehaltenen Instrument zu einem klassenlos angesehenen Saloninstrument, sollte sich durch den amerikanischen Bürgerkrieg (1860-1864) und dessen „Folgen“ vollziehen.
Mit dem Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs, bildeten sich eine Vielzahl von Musikgruppen und Kapellen aus den Soldaten der verschiedenen Regimenter und Kompanien heraus, um sich in den Kampfpausen eine Möglichkeit zur Unterhaltung zu schaffen. Das populärste Instrument in diesen Kapellen war das Banjo. Ein weiterer „Effekt“ des Bürgerkriegs war, dass viele Soldaten, die das Banjo während des Krieges kennen gelernt hatten, es nun, nach Ende des Krieges, mit in ihre Heimat nahmen. Folglich erlebte das Banjo nach Ende des Bürgerkriegs eine enorme Verbreitung in Nordamerika und konnte so auch in die entlegendsten Provinzstädte und Dörfer gelangen.
Als gutes Beispiel für die rasante Verbreitung des Banjos in den Jahren nach dem Krieg ist Boston anzuführen. Dort wurden allein im Jahr 1866 über 10000 Banjos gezählt. Einer der Gründe für eine derart positive „Aufnahme“ des Banjos in der amerikanischen Bevölkerung war, dass das Banjo in den USA mittlerweile zu einer viel preiswerteren Variante gegenüber dem Piano, zum Praktizieren der weit verbreiteten Hausmusik geworden war.
[...]
[1] Vgl. www.bluegrassbanjo.org/banhist.htm
[2] ebda
[3] Vgl. Home.t-online.de/home/Glueckauf-Apotheke/banjo4.htm
[4] Vgl. The New Grove Dictionary of American Music, 1986, S. 138
[5] Vgl. The New Grove Dictionary of Music and Musicians, 1980, S. 153, Abb.3
- Quote paper
- Marcel Hylla (Author), 2004, Das Banjo - Geschichte, Herkunft und Entwicklung in Amerika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27630
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