Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem System der Jugendhilfe und den Heimen der DDR. Es soll an das erlittene Unrecht der Kinder, Jugendlichen und deren Familien erinnert werden, dessen Menschenrechte mit Füßen getreten wurden. Die Hausarbeit beschäftigt sich mit einen dunklen Teil der DDR-Sozialgeschichte, die schon fast wieder in Vergessenheit geraten ist. Heutzutage wird in Ostalgie-Fernsehshows die Geschichte der DDR verklärt und schön geredet bzw. werden wieder Stimmen laut, die eine härtere und schärfere Bestrafung von Jugendlichen fordern. Die Schicksale der Einzelnen werden dabei völlig außer Acht gelassen und sind nicht im öffentlichen Bewusstsein vorhanden. Erst seit 2009 beschäftigt sich ein Runder Tisch des Deutschen Bundestages mit den Menschenrechtsverletzungen in konfessionellen und staatlichen Heimen, das verdrängte Schicksal wird nun aufgearbeitet. Diese Hausarbeit soll ein kleiner Beitrag zur Aufarbeitung über die Jugendhilfe in der DDR sein und soll gegen das Vergessen erinnern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemaufriss
- Zentrale Fragestellung
- Methodische Vorgehensweise
- Der Mensch und das sozialistische System
- Die Rolle des Menschen im sozialistischen Weltbild der DDR
- Merkmale einer sozialistischen Persönlichkeit
- Jugendliche und das sozialistische System
- Definitionsversuche abweichendes Verhalten in der DDR
- Ursachen von devianten Verhalten und Jugendkriminalität aus Sicht der DDR
- Formen der Devianz bei Jugendlichen in der DDR
- Die Rowdys
- Die Eckensteher
- Hippies und Gammler
- Punks und Skinheads
- Die Jugendhilfe in der DDR
- Die Entwicklung der Jugendhilfe in der DDR
- Aufbau der Jugendhilfe in der DDR
- Das Heimsystem in der DDR
- Die Maßnahmen der Jugendhilfe und ihr rechtlicher Hintergrund
- Die Jugendwerkhöfe (JWH) in der DDR
- Die Entstehung der JWH und ihre Aufgaben
- Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau (GJWH) - ein Haus der Jugendhilfe
- Schlussfolgerung für die Soziale Arbeit
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Reaktionen des DDR-Staates auf abweichendes Verhalten von Jugendlichen im Kontext des sozialistischen Weltbildes und die Funktionsweise der Jugendhilfe. Ziel ist es, die Maßnahmen der DDR zur Bewältigung jugendlicher Devianz zu analysieren und die Organisation des Jugendhilfesystems, insbesondere die Heimunterbringung, darzustellen.
- Das sozialistische Menschenbild der DDR und seine Auswirkungen auf die Jugend
- Definitionen und Erscheinungsformen abweichenden Verhaltens Jugendlicher in der DDR
- Die Geschichte und Struktur der Jugendhilfe in der DDR
- Das System der Kinder- und Jugendheime, insbesondere die Jugendwerkhöfe
- Die Maßnahmen der Jugendhilfe und deren rechtlicher Rahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit beleuchtet die Jugendhilfe und die Heime der DDR, mit dem Fokus auf die Menschenrechtsverletzungen, die oft verdrängt oder verharmlost werden. Sie möchte einen Beitrag zur Aufarbeitung dieser dunklen Kapitel der DDR-Geschichte leisten und dem Vergessen entgegenwirken. Die zentrale Frage ist, wie die DDR auf jugendliche Devianz reagierte, wie ihr Jugendhilfesystem organisiert war und wie die Heimunterbringung, besonders in Jugendwerkhöfen, aussah.
Der Mensch und das sozialistische System: Dieses Kapitel beschreibt das sozialistische Menschenbild der DDR, das auf Kollektivismus und Unterordnung des Individuums unter den Staat basierte. Die sozialistische Persönlichkeit wurde als Idealbild propagiert, geprägt von Vaterlandsliebe, Selbstdisziplin und Opferbereitschaft für die Gemeinschaft. Abweichendes Verhalten wurde als soziale Fehlentwicklung interpretiert.
Jugendliche und das sozialistische System: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Definitionen von abweichendem Verhalten in der DDR. Es gab keine einheitliche Definition, sondern eine Vielzahl von Begriffen, die unangepasstes Verhalten beschriebenen. Der Fokus lag auf sichtbaren Verhaltensweisen im Kontext gesellschaftlicher Normen. Das Kapitel analysiert verschiedene Perspektiven auf diese Thematik, u.a. die Definitionen von Schwererziehbarkeit in pädagogischen Wörterbüchern und die Ansichten von Makarenko.
Die Jugendhilfe in der DDR: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Entwicklung, dem Aufbau und den Maßnahmen der Jugendhilfe in der DDR. Es wird das System der Kinder- und Jugendheime im Detail untersucht, mit Fokus auf die rechtlichen Grundlagen und die angewandten Maßnahmen.
Die Jugendwerkhöfe (JWH) in der DDR: Das Kapitel beleuchtet die Entstehung und Aufgaben der Jugendwerkhöfe (JWH) in der DDR und analysiert die Bedingungen und die Situation, insbesondere am Beispiel des Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau.
Schlüsselwörter
Jugendhilfe DDR, sozialistisches Weltbild, abweichendes Verhalten, Jugendkriminalität, Jugendwerkhöfe, Heimerziehung, Menschenrechte, DDR-Sozialgeschichte, Devianz, Sozialisation.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Jugendhilfe und Jugendwerkhöfe in der DDR
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Reaktionen des DDR-Staates auf abweichendes Verhalten von Jugendlichen im Kontext des sozialistischen Weltbildes und die Funktionsweise des Jugendhilfesystems, insbesondere die Heimunterbringung in Jugendwerkhöfen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Maßnahmen zur Bewältigung jugendlicher Devianz und der Darstellung der Organisation des Jugendhilfesystems.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt das sozialistische Menschenbild der DDR und dessen Auswirkungen auf Jugendliche, Definitionen und Erscheinungsformen abweichenden Verhaltens, die Geschichte und Struktur der DDR-Jugendhilfe, das System der Kinder- und Jugendheime (mit Schwerpunkt Jugendwerkhöfe), die Maßnahmen der Jugendhilfe und deren rechtlichen Rahmen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung (mit Problemaufriss, zentraler Fragestellung und methodischer Vorgehensweise), Der Mensch und das sozialistische System, Jugendliche und das sozialistische System (inklusive verschiedener Formen der Devianz wie Rowdys, Eckensteher, Hippies, Punks und Skinheads), Die Jugendhilfe in der DDR, Die Jugendwerkhöfe (JWH) in der DDR (insbesondere der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau), Schlussfolgerung für die Soziale Arbeit und Zusammenfassung.
Welche zentrale Fragestellung wird bearbeitet?
Die zentrale Frage der Arbeit lautet: Wie reagierte die DDR auf jugendliche Devianz, wie war ihr Jugendhilfesystem organisiert und wie sah die Heimunterbringung, besonders in Jugendwerkhöfen, aus?
Wie wird das sozialistische Menschenbild der DDR dargestellt?
Das Kapitel „Der Mensch und das sozialistische System“ beschreibt das sozialistische Menschenbild der DDR als auf Kollektivismus und Unterordnung des Individuums unter den Staat basierend. Die sozialistische Persönlichkeit, geprägt von Vaterlandsliebe, Selbstdisziplin und Opferbereitschaft, wurde als Idealbild propagiert. Abweichendes Verhalten wurde als soziale Fehlentwicklung interpretiert.
Wie definiert die Arbeit abweichendes Verhalten Jugendlicher in der DDR?
Das Kapitel zu Jugendlichen und dem sozialistischen System analysiert die verschiedenen, nicht einheitlichen Definitionen von abweichendem Verhalten in der DDR. Der Fokus lag auf sichtbaren Verhaltensweisen im Kontext gesellschaftlicher Normen. Die Arbeit betrachtet verschiedene Perspektiven, inklusive der Definitionen von Schwererziehbarkeit und der Ansichten von Makarenko.
Was wird über die Jugendhilfe in der DDR beschrieben?
Der Abschnitt zur Jugendhilfe in der DDR befasst sich mit deren Entwicklung, Aufbau und Maßnahmen. Es wird das System der Kinder- und Jugendheime im Detail untersucht, mit Fokus auf die rechtlichen Grundlagen und die angewandten Maßnahmen.
Was ist der Fokus des Kapitels über Jugendwerkhöfe?
Das Kapitel über Jugendwerkhöfe beleuchtet deren Entstehung und Aufgaben und analysiert die Bedingungen und die Situation in diesen Einrichtungen, insbesondere am Beispiel des Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind Jugendhilfe DDR, sozialistisches Weltbild, abweichendes Verhalten, Jugendkriminalität, Jugendwerkhöfe, Heimerziehung, Menschenrechte, DDR-Sozialgeschichte, Devianz und Sozialisation.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit für die Soziale Arbeit?
Die Schlussfolgerungen für die Soziale Arbeit werden im entsprechenden Kapitel gezogen und beziehen sich auf die aufgearbeiteten Aspekte der DDR-Jugendhilfe und -heimunterbringung.
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- Sebastian Selzer (Author), 2013, Die Rolle des Menschen im sozialistischen Weltbild der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276176