In vorliegender Hausarbeit möchte der Verfasser darlegen, wie es zum Scheitern und sozialen Absturz des kriminalistischen Genies und Ermittlers Dr. Matthäi in DÜRRENMATTS Das Versprechen kommt. Meine zugrunde gelegte These besteht darin, dass der Autor, um den engen Grenzen der Gattung des Kriminalromans zu entfliehen, willentlich ein groteskes – der Realität jedoch nahes – Bild des Ermittlers zeichnet, indem er sich des Konzepts des Zufalls bedient und den Protagonisten somit zum unausweichlichen Scheitern verurteilt.
Im ersten Schritt nimmt der Verfasser deshalb eine Charakterisierung der Ermittlerpersönlichkeit Dr. Matthäi vor, der dem Leser zunächst als klassischer Ermittler präsentiert wird, und geht dabei näher auf die ihn auszeichnenden Besonderheiten ein, welche die Brutalität und Grausamkeit, mit denen ihn der Zufall trifft, zusätzlich begünstigen und deshalb umso wirkungsvoller erscheinen lassen.
Im anschließenden Teil widmet sich der Verfasser dem Grotesken und dessen Vor-kommen und Auftreten in Das Versprechen. Dabei bemüht er sich zunächst um eine allgemeine Definition des Grotesken, um ein einheitliches Verständnis des Begriffs voraussetzen zu können und geht dann der Fragestellung nach, welche Auswirkungen das Groteske auf den Leser hat. Des Weiteren beleuchtet er die Vorgehensweise, mit der DÜRRENMATT den Totengesang auf den Kriminalroman als solchen anstimmt.
Schließlich bestimmt er den Zufall als das Mittel der Wahl, um die Groteske voranzutreiben und somit den Ermittler Matthäi unweigerlich und sukzessiv seinem Verderben preiszugeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Dr. Matthäi - eine Charakterisierung
- Zum Begriff des Genies
- Zur Person des Kommissars Dr. Matthäi
- Die Entthronung der Gattung des Kriminalromans durch Dürrenmatt
- Zur Bestimmung des Grotesken
- Das Verbrechen als Groteske
- Die Vorgehensweise Dürrenmatts
- Matthäi fällt dem Zufall zum Opfer
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht das Scheitern des kriminalistischen Genies Dr. Matthäi in Friedrich Dürrenmatts Das Versprechen. Sie argumentiert, dass Dürrenmatt durch die bewusste Gestaltung eines grotesken Ermittlers, der dem Zufall zum Opfer fällt, die Grenzen der klassischen Kriminalroman-Gattung sprengt.
- Charakterisierung des Ermittlers Dr. Matthäi als Genietyp
- Analyse des Grotesken in Dürrenmatts Das Versprechen
- Dürrenmatts Vorgehensweise zur Entthronung der Kriminalroman-Gattung
- Die Rolle des Zufalls im Scheitern des Ermittlers
- Dr. Matthäis sozialer Abstieg und die Konsequenzen seines Scheiterns
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die These der Hausarbeit vor: Dr. Matthäi scheitert aufgrund der grotesken Verzerrung des Ermittlers durch den Zufall.
- Dr. Matthäi - eine Charakterisierung: Dieses Kapitel charakterisiert Dr. Matthäi als Genietyp und zeigt auf, wie seine besonderen Eigenschaften ihn anfällig für die Brutalität des Zufalls machen.
- Die Entthronung der Gattung des Kriminalromans durch Dürrenmatt: Dieser Abschnitt definiert den Begriff des Grotesken und untersucht, wie Dürrenmatt diesen in Das Versprechen nutzt, um die klassische Kriminalroman-Gattung zu entthronen. Das Kapitel analysiert die Vorgehensweise des Autors und den Einfluss des Zufalls auf den Ermittler Matthäi.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen und Themen wie dem Kriminalroman, dem Grotesken, dem Zufall, dem Scheitern, dem Genietyp, der Charakterisierung des Ermittlers Dr. Matthäi und der Entthronung der klassischen Kriminalroman-Gattung. Die Arbeit analysiert Friedrich Dürrenmatts Das Versprechen in Bezug auf diese Schlüsselkonzepte.
- Quote paper
- Tim Hoffmann (Author), 2013, Das Scheitern eines Analytikers. Das kriminalistische Genie Matthäi bei Dürrenmatt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275951