Das Duecento ist in Italien eine Zeit des Neuanfangs: „[Wir] können […] zu Beginn des 13. Jh. in allen Lebensbereichen einen Bruch mit dem Alten und einen Willen zum Aufbruch erkennen.“
Auch die Geschichte der volkssprachigen Literatur beginnt in Italien im Duecento und setzt damit als letzte der drei großen romanischen Literaturen ein, was sich u.a. mit der Omnipräsenz der lateinischen Sprache erklären lässt, die auf der italischen Halbinsel als dem ehemaligen Zentrum des römischen Reiches länger verständlich blieb.
Die ersten italienischen Texte von künstlerischem Wert finden sich im spirituellen Raum. Es sind religiöse Lobgesänge (Laude), allen voran der Cantico di Frate Sole des heiligen Franz von Assisi. Jener Gesang auf die Schöpfung wird als Beginn der italienischsprachigen Literatur rezipiert. Chronologisch folgen ihm die Laude des Jacopone da Todi, dem nach Franz von Assisi wohl bedeutendsten religiösen Lyriker des Mittelalters. Auch Jacopone da Todi kommt „eine tragende Rolle in der jungen volksprachlichen Literatur“ zu. Seine Lauda LVIII Epistola terzia al prefato papa da poi ch’el preso soll in dieser Hausarbeit von zentraler Bedeutung sein.
Anhand dieses Lobgesangs werde ich die sprachlichen Besonderheiten Umbriens in der Zeit des Duecento analysieren.
Bevor ich mich jedoch der o.g. Lauda widme, möchte ich zuvor das Leben Jacopone da Todis etwas näher beleuchten, da man sein Werk wohl kaum davon losgelöst betrachten kann.
In der Schlussbetrachtung sollen die gewonnen Erkenntnisse in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jacopone da Todi
- Sein Leben
- Sein Werk
- Textanalyse der Lauda LVIII Epistola terzia al prefato papa da poi ch'el preso
- Metrik
- Stil
- Thematischer Hintergrund
- Inhalt
- Übersetzung eines Gedichtabschnitts
- Sprachwissenschaftliche Analyse der Lauda LVIII Epistola terzia al prefato papa da poi ch'el preso
- Phonetik / Graphemik
- Morphosyntax
- Lexik
- Schlussbetrachtung
- Literaturangabe
- Anhang: Lauda LVIII
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die sprachlichen Besonderheiten Umbriens am Beispiel der Lauda LVIII Epistola terzia al prefato papa da poi ch'el preso von Jacopone da Todi. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die sprachlichen Besonderheiten des Umbrischen im Kontext des Duecento zu untersuchen und aufzuzeigen, wie Jacopone da Todi diese in seinem Werk verwendet.
- Die Rolle des Umbrischen in der italienischen Literatur des Duecento
- Die sprachlichen Besonderheiten der Lauda LVIII
- Die Beziehung zwischen Sprache, Inhalt und Form in der Lauda LVIII
- Die Verwendung von poetischen Mitteln in der Lauda LVIII
- Die Rolle von Jacopone da Todi als religiöser Lyriker
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen kurzen Überblick über die italienische Literatur des Duecento und stellt Jacopone da Todi als einen bedeutenden religiösen Lyriker vor. Kapitel 2 beleuchtet das Leben und Werk von Jacopone da Todi und gibt Einblicke in seinen Lebenswandel und die Entstehung seiner Laude. Kapitel 3 widmet sich einer ausführlichen Textanalyse der Lauda LVIII Epistola terzia al prefato papa da poi ch'el preso, wobei Aspekte wie Metrik, Stil, thematischer Hintergrund und Inhalt behandelt werden.
Kapitel 4 widmet sich einer sprachwissenschaftlichen Analyse der Lauda LVIII, wobei insbesondere die Bereiche Phonetik/Graphemik, Morphosyntax und Lexik betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Jacopone da Todi, Laude, Umbrisch, italienische Literatur, Duecento, Sprachwissenschaft, Phonetik, Graphemik, Morphosyntax, Lexik, Textanalyse, Inhalt, Form, religiöse Lyrik.
- Quote paper
- Patrizia Scamarcio (Author), 2013, Die Rolle des Umbrischen in Jacopone da Todis Lauda LVIII "Epistola terzia al prefato papa da poi ch'el fo preso"., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275931