Als Forschungsmethode der qualitativen Sozialforschung bedarf die Objektive Hermeneutik einer intensiveren Betrachtung als die vergleichsweise weniger komplexen Methoden der quantitativen Forschung. In der vorliegenden Arbeit werde ich mich daher sowohl mit der Methodik als auch mit der Methode der Objektiven Hermeneutik auseinandersetzen. Dieser theoretische Ansatz wird durch einen praktischen Teil abgerundet, in dem ich die Systematik der Textinterpretation mit Hilfe der Objektiven Hermeneutik näher verdeutlichen werde.
Die vorliegende Arbeit ist in vier Teile untergliedert. Im ersten Teil werde ich mich mit der Methodik der Objektiven Hermeneutik auseinandersetzen. Hier werde ich zuerst das Textverständnis und das Verständnis von der Sequentialität des menschlichen Handelns erläutern, um dann die zentrale Aufgabe der Methode, das Aufdecken der latenten Sinnstrukturen, zu behandeln. Im Kapitel „Krisen und Routinen“ werde ich über die Autonomie der Lebenspraxis sowie deren Transformation und Reproduktion referieren. Danach folgt eine Erläuterung des Selbstverständnisses der Objektiven Hermeneutik. Im Sinne einer besseren Verständlichkeit dieser Selbstauffassung behandele ich sie bewusst am Ende des einführenden Kapitels. Im zweiten Teil der Arbeit werde ich die Methode der Objektiven Hermeneutik behandeln. Hier werde ich zuerst die zentralen Prinzipien der Textinterpretation, die Kontextfreiheit, Wörtlichkeit, Sequentialität, Extensivität und Sparsamkeit, erläutern, um dann auf die systematische Vorgehensweise bei der Textreproduktion einzugehen. Danach folgt ein praktisches Beispiel einer Textinterpretation. Der Hauptteil dieser Interpretation ist in Gruppenarbeit entstanden. Die darin aufgestellt Fallstruktur wird dann in einer anschließenden Einzelinterpretation noch einmal überprüft. In letzten Kapitel werde ich die wichigsten Punkte der Arbeit zusammenfassen, um dann ein abschließendes Fazit zu ziehen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Methodologie der Objektiven Hermeneutik
- „Die Welt als Text“
- Die Sequentialität menschlichen Handelns
- Latente Sinnstrukturen
- Krisen und Routinen
- Zum Selbstverständnis der Objektiven Hermeneutik
- Zur Methode der Objektiven Hermeneutik
- Prinzipien der Textinterpretation
- Kontextfreiheit
- Wörtlichkeit
- Sequentialität
- Extensivität
- Sparsamkeit
- Systematische Vorgehensweise
- Prinzipien der Textinterpretation
- Textanalyse
- Gruppeninterpretation
- Einzelinterpretation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Objektive Hermeneutik als Methode der qualitativen Sozialforschung. Sie beleuchtet sowohl die Methodik als auch die Methode selbst und veranschaulicht die Systematik der Textinterpretation anhand eines praktischen Beispiels. Der Fokus liegt auf dem Verständnis von Text als konstitutivem Element sozialer Realität und der Sequentialität menschlichen Handelns.
- Die Objektive Hermeneutik als Methode der qualitativen Sozialforschung
- Das Verständnis von „Text“ in der Objektiven Hermeneutik und die soziale Realität
- Die Sequentialität menschlichen Handelns und die Rolle von Regeln und Anschlussmöglichkeiten
- Die Prinzipien der Textinterpretation (Kontextfreiheit, Wörtlichkeit, Sequentialität, Extensivität, Sparsamkeit)
- Praktische Anwendung der Objektiven Hermeneutik durch Textanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Forschungsansatz der Arbeit, der sich sowohl mit der Methodik als auch mit der Methode der Objektiven Hermeneutik auseinandersetzt. Sie skizziert die Struktur der Arbeit in vier Teile: Methodik, Methode, Textanalyse und Fazit. Der einführende Charakter des Kapitels legt den Grundstein für das Verständnis der folgenden Kapitel, indem er die zentrale Rolle der Objektiven Hermeneutik in der qualitativen Sozialforschung betont und die Struktur der Arbeit klar umreißt. Die explizite Erwähnung des Selbstverständnisses der Objektiven Hermeneutik am Ende dieses einführenden Kapitels unterstreicht die Bedeutung dieses Aspekts für die gesamte Arbeit.
Zur Methodologie der Objektiven Hermeneutik: Dieses Kapitel erläutert die methodologischen Grundlagen der Objektiven Hermeneutik. Es beginnt mit dem zentralen Konzept der „Welt als Text“, wobei Sprache als konstitutives Element der sinnstrukturierten Welt betrachtet wird. Die Sequentialität menschlichen Handelns wird als Prozessualität beschrieben, bei der jede Handlung neue Handlungsmöglichkeiten eröffnet. Das Kapitel befasst sich auch mit dem Aufdecken latenter Sinnstrukturen sowie mit dem Konzept von Krisen und Routinen im Kontext der Lebenspraxis. Abschließend wird das Selbstverständnis der Objektiven Hermeneutik diskutiert.
Zur Methode der Objektiven Hermeneutik: Dieses Kapitel beschreibt die methodischen Prinzipien der Textinterpretation. Es werden die fünf zentralen Prinzipien – Kontextfreiheit, Wörtlichkeit, Sequentialität, Extensivität und Sparsamkeit – detailliert erläutert. Der Fokus liegt auf der systematischen Vorgehensweise bei der Textreproduktion, die als Grundlage für die anschließende Textanalyse dient. Diese Prinzipien dienen als Leitfaden für die objektive und systematische Interpretation von Texten, um latente Sinnstrukturen aufzudecken.
Schlüsselwörter
Objektive Hermeneutik, Qualitative Sozialforschung, Textinterpretation, Methodik, Methode, Kontextfreiheit, Wörtlichkeit, Sequentialität, Extensivität, Sparsamkeit, Latente Sinnstrukturen, Lebenspraxis, Regeln, Anschlussmöglichkeiten, Textanalyse, Gruppeninterpretation, Einzelinterpretation.
Häufig gestellte Fragen zur Objektiven Hermeneutik
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Objektive Hermeneutik als Methode der qualitativen Sozialforschung. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf der Methodik und Methode der Objektiven Hermeneutik, einschließlich der Prinzipien der Textinterpretation und der praktischen Anwendung anhand von Textanalysen.
Welche Themen werden in diesem Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Kernbereiche der Objektiven Hermeneutik: die methodologischen Grundlagen ("Welt als Text", Sequentialität menschlichen Handelns, latente Sinnstrukturen, Krisen und Routinen), die methodischen Prinzipien der Textinterpretation (Kontextfreiheit, Wörtlichkeit, Sequentialität, Extensivität, Sparsamkeit), die systematische Vorgehensweise bei der Textanalyse (Gruppen- und Einzelinterpretation) und das Selbstverständnis der Objektiven Hermeneutik als Forschungsansatz in der qualitativen Sozialforschung.
Welche methodischen Prinzipien der Textinterpretation werden erläutert?
Die fünf zentralen Prinzipien der Textinterpretation in der Objektiven Hermeneutik werden detailliert beschrieben: Kontextfreiheit, Wörtlichkeit, Sequentialität, Extensivität und Sparsamkeit. Diese Prinzipien gewährleisten eine objektive und systematische Interpretation von Texten, um latente Sinnstrukturen aufzudecken.
Wie wird die Methode der Objektiven Hermeneutik praktisch angewendet?
Das Dokument beschreibt die praktische Anwendung der Objektiven Hermeneutik durch Textanalysen, sowohl im Rahmen von Gruppeninterpretationen als auch Einzelinterpretationen. Die systematische Vorgehensweise, basierend auf den erläuterten Prinzipien, wird als Grundlage für die Analyse von Texten als konstitutive Elemente sozialer Realität dargestellt.
Was ist das Verständnis von "Text" in der Objektiven Hermeneutik?
In der Objektiven Hermeneutik wird "Text" weit gefasst und nicht nur auf schriftliche Texte beschränkt. Es umfasst alle Formen von sinnstrukturierten Handlungsvollzügen, die als Ausdruck sozialer Realität interpretiert werden können. Sprache wird dabei als konstitutives Element der sinnstrukturierten Welt betrachtet.
Welche Rolle spielt die Sequentialität menschlichen Handelns?
Die Sequentialität menschlichen Handelns ist ein zentraler Aspekt der Objektiven Hermeneutik. Jede Handlung wird als Teil einer Sequenz verstanden, die neue Handlungsmöglichkeiten eröffnet und die Interpretation der vorherigen Handlungen beeinflusst. Die Analyse der Sequenz ermöglicht das Verstehen der latenten Sinnstrukturen und der Regeln, die das Handeln steuern.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Objektive Hermeneutik?
Schlüsselbegriffe sind: Objektive Hermeneutik, Qualitative Sozialforschung, Textinterpretation, Methodik, Methode, Kontextfreiheit, Wörtlichkeit, Sequentialität, Extensivität, Sparsamkeit, Latente Sinnstrukturen, Lebenspraxis, Regeln, Anschlussmöglichkeiten, Textanalyse, Gruppeninterpretation, Einzelinterpretation.
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- Marion Klotz (Autor), 2004, Die Objektive Hermeneutik. Theorie und Praxis, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27589