Im Folgenden soll gezeigt werden, wie mit Julia Francks Kurzgeschichte Streuselschnecke literarisches Lernen sprachsensibel angeleitet werden kann. Die Kurzgeschichte eignet sich besonders gut, um literarisches Lernen anzuleiten, da die sprachlichen Stolpersteine überschaubar sind. Die Sprache steht DaZ-Schülern in diesem Text also nicht dominant als Hindernis einem Textverständnis entgegen, ohne dass der Text jedoch trivial wäre. Er trifft im Gegenteil den Erfahrungshorizont von SchülerInnen der 8. und 9. Klasse, indem er Themenfelder wie Familie, familiäre Beziehungen und Gefühle berührt. Das Potenzial des Textes liegt darin, dass sehr stark auf Aspekte der literarischen Sprachverwendung fokussiert werden kann, ohne dass eine unüberschaubare Menge an Spracharbeit vorgeleistet werden muss, da das generelle Sprachniveau des Textes hinsichtlich Wortwahl und Satzbau als einfach eingeschätzt werden kann. Da der Text DaZ-Schüler einer 9. Klasse sprachlich nicht überfordern dürfte und sich eine fruchtbare Auseinandersetzung mit der Kurzgeschichte als literarische Verarbeitung einer Vater-Tochter-Beziehung anschließen kann, wird einer reinen Instrumentalisierung des literarischen Texts für Spracharbeit vorgebeugt: Spracharbeit und literarisches Lernen soll für die SuS möglichst gewinnbringend verzahnt werden. Denn trotz des offenbar geringen sprachlichen Anforderungsniveaus ist es für Schüler keineswegs selbstverständlich und leicht, die Geschichte zu erfassen.
Der Umgang mit Leerstellen stellt für DaZ-Schüler eine ebenso große Herausforderung wie die Überwindung sprachlicher Hürden dar. Da u.U. in Form von sprachlichen Verständnislücken Hinweise für die Überbrückung von Leerstellen fehlen, lohnt es sich, die Auseinandersetzung mit Julia Francks Kurzgeschichte mit Blick auf SuS mit Deutsch als Zweitsprache spezifisch zu gestalten und vorhandene Aufgabenvorschläge wie in den Lehrwerken deutsch.werk 5 (Klett) Gymnasien für das 9. Schuljahr und im Deutschbuch 8 (Cornelsen) für das 8. Schuljahr, sowie in einem Set von Leistungsaufgaben, das im Rahmen von VERA8 2012 konzipiert wurde, um die Dimension „Sprachsensibilität“ zu bereichern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung zum Gegenstand
- Lernziele einer möglichen Unterrichtseinheit zur Kurzgeschichte Streuselschnecke
- Vorschläge zur sprachsensiblen Auseinandersetzung mit der Kurzgeschichte
- Einstiegsphase — Aufbau einer Erwartungshaltung
- Erarbeitungsphase
- Anschlussphasen — Bündelung der Ergebnisse aus der Textarbeit
- Schlussbemerkung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zeigt, wie Julia Francks Kurzgeschichte „Streuselschnecke" im Deutschunterricht für Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) sprachsensibel eingesetzt werden kann. Die Arbeit analysiert vorhandene Aufgabenstellungen und bietet einen konkreten Unterrichtsvorschlag, der auf die besonderen Bedürfnisse von DaZ-Schülern eingeht.
- Sprachsensible Gestaltung von Unterrichtseinheiten im DaZ-Kontext
- Analyse und Kritik von bestehenden Aufgabenstellungen für „Streuselschnecke"
- Entwicklung eines differenzierten und schülerzentrierten Unterrichtskonzepts
- Integration von Aspekten des literarischen Lernens und sprachlichen Kompetenzen
- Fokus auf die spezifischen Herausforderungen von Leerstellen und sprachlichen Hürden für DaZ-Schüler
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Kurzgeschichte „Streuselschnecke" von Julia Franck als Gegenstand der Arbeit vor und beleuchtet die Bedeutung des Textes in der fachdidaktischen Landschaft. Sie kritisiert bestehende Aufgabenformulierungen, die eine gezielte Sprachbetrachtung und sprachsensible Textrezeption vernachlässigen. Die Arbeit argumentiert, dass die Kurzgeschichte aufgrund ihrer sprachlichen Einfachheit und thematischen Relevanz für DaZ-Schüler besonders gut geeignet ist, um literarisches Lernen anzuleiten.
Im zweiten Kapitel werden Lernziele für eine mögliche Unterrichtseinheit zur Kurzgeschichte „Streuselschnecke" formuliert. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung der Lesekompetenz, der Entwicklung von Textverständnis und der Auseinandersetzung mit Aspekten des literarischen Lernens nach Spinner.
Das dritte Kapitel präsentiert konkrete Vorschläge zur sprachsensiblen Auseinandersetzung mit der Kurzgeschichte. Es gliedert den Unterricht in drei Phasen: Einstieg, Erarbeitung und Anschluss. Die Einstiegsphase zielt darauf ab, die Schüler durch die Auseinandersetzung mit dem Titel der Geschichte für das zentrale Motiv der „Streuselschnecke" zu sensibilisieren und ihre Erwartungen an den Text zu aktivieren. Die Erarbeitungsphase beinhaltet verschiedene Aufgaben, die die Schüler in Gruppenarbeit bewältigen. Diese Aufgaben dienen dazu, das Textverständnis zu fördern, sprachliche Hürden zu überwinden und die Schüler zur aktiven Auseinandersetzung mit den Figuren und deren Beziehung zueinander anzuregen. Die Anschlussphase bietet Raum für die Bündelung der Ergebnisse aus der Textarbeit, die Reflexion über die Intention der Autorin und die Bedeutung des Titelmotivs sowie die Durchführung von weiteren Aktivitäten wie dem Standbild.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die sprachsensible Gestaltung von Unterrichtseinheiten, die Kurzgeschichte „Streuselschnecke" von Julia Franck, Deutsch als Zweitsprache, literarisches Lernen, Textverstehen, Leerstellen, sprachliche Hürden, Figurenbeziehungen, Titelmotiv, Konjunktiv I, Strategien zur Worterkennung, Textphasen, Einstieg, Erarbeitung, Anschluss, Standbild.
- Arbeit zitieren
- Thérèse Remus (Autor:in), 2013, Literarisches Lernen sprachsensibel anleiten. Julia Francks Kurzgeschichte "Streuselschnecke", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275636
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