Nicht erst durch den Amoklauf eines 18jährigen im September 2009 in Ansbach ist ein derartiges Gewaltverhalten in aller Munde. Der Begriff „Amok“ wird vielfach mit der Assoziation eines besonders irrationalen Verhaltens verbunden, welches sich durch eine starke Dynamik und einen hohen Kontrollverlust äußert. In dieser Ausarbeitung wird zum einen die Handlung und die Präventionsmöglichkeiten von Amokläufen behandelt, aber auch der Begriff Amok in Verbindung mit den Medien. Durch Berichtserstattungen von z.B. Massenmedien wie TV, Zeitung oder Radio wird Amok immer mehr publiziert, aber auch durch den „lockeren“ Sprachgebrauch heutzutage „scheint“ Amok bzw. Amoklauf zur „Tagesordnung“ zu gehören. Hieraus resultiert die Frage, ob derartige Gewaltausbrüche zur Normalität gehören bzw. akzeptiert werden?
Es werden zwar viele Informationen über das Phänomen in wissenschaftlichen Literaturen gegeben, doch auch bei genauerer Recherche erweist sich schon allein der Versuch einer Definition als schwierig, da ein Amoklauf sich nicht durch eine einzige Handlung charakterisieren lässt, sondern verschiedene Handlungen benutzt werden, die strafrechtlich zu Konsequenzen führen. Ein weiterer Problempunkt ist natürlich auch die medizinische Sicht, die ein Täterprofil über die Betrachtung vorübergehender oder dauerhafter Persönlichkeitsstörungen nur begrenzt erstellen kann.
Nicht wenige Amokfälle scheinen aus alltäglichen Situationen heraus zu entstehen, die durch ihre Gewöhnlichkeit und Vertrautheit nicht darauf schließen lassen, dass sie Grundlage für eine extrem aggressive Handlung werden könnten. Die Frage, die sich hier zu stellen lässt, ist zum einen, in wieweit Medien dazu beitragen, dass Amok in unserer heutigen Gesellschaft akzeptiert wird und zum anderen, ob die Medien selber aufgrund dessen stärker zensieren werden sollten. Stellvertretend für Gewaltdarstellungen in Medien ziehe ich hierfür einen Song heran.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Phänomen Amok
- Begriffserklärung
- Beispiele
- Phasenartiger Ablauf
- Ursachen
- Medialer Rahmen
- Analyse des Songs Momo für Alle
- Zensur als Konsequenz?
- Amok-Medien-Normalität?
- Prävention für Amokläufe
- Warnsignale
- Verantwortlichkeiten
- Beispiele für Präventionsmaßnahmen
- Fazit
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit dem Phänomen Amok, insbesondere mit den Handlungsmechanismen und Präventionsmöglichkeiten von Amokläufen. Darüber hinaus wird der Begriff Amok im Kontext der Medien beleuchtet, wobei die Frage im Vordergrund steht, inwieweit Medien Amok in der Gesellschaft normalisieren und ob Zensur eine adäquate Reaktion wäre.
- Die Definition und die verschiedenen Facetten des Phänomens Amok
- Die Rolle der Medien in der Darstellung und Rezeption von Amokläufen
- Die Frage nach der Normalisierung von Gewalt durch Medien
- Die Möglichkeiten und Grenzen der Prävention von Amokläufen
- Die Verantwortung von Einzelpersonen und Institutionen im Umgang mit Amokläufen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Amok ein und beleuchtet die Aktualität des Themas sowie die Herausforderungen, die sich bei der Definition und Analyse von Amokläufen stellen. Das zweite Kapitel widmet sich dem Phänomen Amok und beleuchtet verschiedene Aspekte wie die Begriffserklärung, Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, den phasenartigen Ablauf sowie mögliche Ursachen. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Einfluss der Medien auf die Rezeption von Amokläufen und untersucht die Rolle von Medien im Kontext von Gewalt und Normalisierung. Das vierte Kapitel widmet sich der Prävention von Amokläufen und beleuchtet verschiedene Aspekte wie Warnsignale, Verantwortlichkeiten, Beispiele für Präventionsmaßnahmen sowie ein abschließendes Fazit.
Schlüsselwörter
Amok, Gewalt, Prävention, Medien, Normalisierung, Zensur, Amoklauf, Handlungsmechanismen, Verantwortung, Warnsignale, Medienrezeption, Gewaltbereitschaft, Psychische Extremsituation, Gesellschaft, Individuum.
- Quote paper
- Bachelor of Arts (B.A.) Tobias Zapf (Author), 2010, Das Phänomen Amok, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275540