Die Bundesrepublik Deutschland hat seit Ende des zweiten Weltkrieges verschiedene Phasen
der Migration durchlebt. Vor mehr als 50 Jahren wurden von Unternehmen und Behörden
Millionen ausländische Arbeitskräfte, welche bis heute die größte Gruppe von Menschen
Migrationshintergrund bilden, angeworben. Mitte der Siebziger Jahre begann die zweite
Migrationswelle durch die Einwanderung von Asylbewerbern und Flüchtlingen, welche ihren
Höhepunkt Ende der Achtziger bis Mitte der Neunziger Jahre fand. Mit dem Zusammenbruch
der Sowjetunion folgte die Dritte bedeutende Migrationswelle durch eine Zuwanderung von
Aussiedler/-innen aus der ehemaligen Sowjetunion und Südost- und Ostmitteleuropa.
Sodass die Anzahl der Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland heute ein Fünftel
der Gesamtbevölkerung beträgt und damit einhergehend die unterschiedlichsten
Herkunftssprachen anzutreffen sind.
Trotz dieser millionenfachen Zuwanderung und sprachlichen Vielfalt ignorierten die
verschiedenen Regierungen die daraus entstehenden Herausforderungen und reagierten
jahrzehntelang mit keinen integrationspolitischen Maßnahmen bzw. Konzepten. Erst in den
vergangenen Jahren wurde die Integrationspolitik zu den Schlüsselthemen der deutschen
Innenpolitik. Analog dazu entwickelte sich in der deutschen Gesellschaft eine immer stärker
werdende Forderung nach einer besseren Integration von Migrant/-innen. Woraufhin im
Jahre 2005 im Rahmen des Zuwanderungsgesetzes Integrationskurse zur Förderung der
deutschen Sprachkenntnisse von Menschen mit Migrationshintergrund eingeführt wurden.
In der deutschen Politik herrscht seitdem ein Konsens über die herausragende Bedeutung
der deutschen Sprache für die Integration. Der Erstsprache wird hingegen in diesem Kontext
weniger Bedeutung zugesprochen. Die Beachtung der Erstsprachen ist daher nur in sehr
wenigen Politprojekten anzutreffen. Insgesamt herrscht in der deutschen Gesellschaft
überwiegend ein nach Ingrid Gogolin beschriebener monolingualer Habitus. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärungen
- Was ist Integration?
- Zur Notwendigkeit einer Definition
- Das Migrationssoziologische Modell Friedrich Heckmanns
- Akkomodation und Akkulturation
- Assimilierung
- Integrationsmodell
- Zu den Begriffen Integration -Assimilation —
- Messung von Integration
- Das gesellschaftliche Meinungsbild über Sprachkompetenz und Integration
- Transatlantic Trends: Immigration
- Sprache und Identifikation
- Die Meinungen der Menschen über Sprachakzente
- Die Meinung der Schüler/-innen über Sprache
- Integration und Sprache
- Arbeitsmarkt
- Bildung
- Zweitsprache
- Rolle der Erstsprache beim Zweitsprachenerwerb - Cummins
- Alltägliche Kommunikation
- Integrationskurse im integrationspolitischen Konzept der BRD
- Evaluation von allgemeinen Integrationskursen
- Nutzung der deutschen Sprache
- Arbeitsmarkt und Bildung
- Kontakte zu einheimischen und Mitgliedschaft in Organisationen/Vereinen
- Emotionale Verbundenheit mit Deutschland
- Bewertung des Sprachkurses insgesamt
- Assimilation statt Integration
- Politische Schlussfolgerungen
- Literaturverzeichnis
- Anlagen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Bedeutung von Sprachkompetenz im Integrationsprozess von MigrantInnen in Deutschland. Ziel der Arbeit ist es, die Rolle der deutschen Sprache und der Erstsprache von MigrantInnen für die Integration zu untersuchen und zu analysieren, welche Auswirkungen die Sprachkompetenz in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens hat. Dabei werden verschiedene theoretische Modelle und empirische Studien herangezogen, um ein umfassendes Bild der Integrationsprozesse zu zeichnen.
- Integrationsprozesse und deren Definition
- Die Rolle der deutschen Sprache im Integrationsprozess
- Die Bedeutung der Erstsprache für die Integration
- Die Auswirkungen von Sprachkompetenz auf den Arbeitsmarkt und die Bildung
- Die Wirksamkeit von Integrationskursen in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit stellt zunächst grundlegende Begriffserklärungen wie Migration und Migrationshintergrund vor, um den Kontext der Arbeit zu verdeutlichen. Im Anschluss wird die Notwendigkeit einer Definition von Integration erläutert und das migrationssoziologische Modell von Friedrich Heckmann vorgestellt, welches die verschiedenen Prozesse der Integration in Bezug auf MigrantInnen und mögliche vor- und nachlaufende Prozesse erklärt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem gesellschaftlichen Meinungsbild über Sprachkompetenz und Integration. Hier werden Ergebnisse von Umfragen und Interviews vorgestellt, welche die Ansichten bezüglich Sprachen von MigrantInnen und hörbare Akzente in der deutschen Sprache veranschaulichen.
Im dritten Kapitel werden die Auswirkungen der deutschen Sprachkompetenz und Erstsprache auf dem Arbeitsmarkt und Bildungsbereich veranschaulicht. Dazu werden Studien des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und der Beauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration der Bundesregierung vorgestellt, um Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in den Bereichen zu beleuchten.
Kapitel vier analysiert die Rolle der deutschen Sprache im Integrationsprozess. Der Ansatz von Hartmut Esser und die Hypothesen von Jim Cummins werden vorgestellt, um die Auswirkungen der Erst- und Zweitsprache auf den Arbeitsmarkt und die Bildung zu erklären. Abschließend wird eine Evaluationsstudie zu den Integrationskursen ausgewertet, um deren Beitrag zum Integrationsprozess zu beurteilen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Integration, Sprachkompetenz, Migrationshintergrund, deutsche Sprache, Erstsprache, Arbeitsmarkt, Bildung, Integrationskurse, Assimilation, Akkulturation, Identifikation, gesellschaftliche Meinungsbildung, Transatlantic Trends, Akzente, Mehrsprachigkeit, Schwellenhypothese von Cummins, strukturelle Integration, kulturelle Integration, soziale Integration, identifikatorische Integration.
- Arbeit zitieren
- Henning Jacobsen (Autor:in), 2013, Integration durch Sprache. Die Bedeutung von Sprachkompetenz im Integrationsprozess von MigrantInnen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275121
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