Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz formuliert die große Frage in der Weltwirtschaft des 21. Jahrhunderts so: „Welche Rolle soll der Staat spielen? (Stiglitz 2011: 254).“ Darauf gibt ein weiterer Wirtschafts-Nobelpreisträger, Paul Krugman, folgende Antwort: „Europa braucht wie die Vereinigten Staaten unbedingt einen fiskalischen Stimulus, um den Einbruch der privaten Ausgaben wettzumachen. Doch im Unterschied zu den Vereinigten Staaten besitzt Europa keine gemeinsame Regierung“ (Krugman 2009: 7f.). Aus dieser Antwort wäre zu schließen: Ja, der Staat soll eingreifen. Andere Ökonomen hingegen sind strikt dagegen. Genau zu diesem Konflikt werden dann regelmäßig die entsprechenden Thesen der Klassiker und Keynesianer gegeneinander ins Feld geführt. Dazu kommt eine zunehmende Volatilität des Wirtschaftsgeschehens, der es Beachtung zu zollen gilt. Euro-Krise, Staatsbankrott, Rezession, Globalisierung – Schlagworte, die das aktuelle Welt(wirtschafts-)geschehen bestimmen. Befinden wir uns nur in einer Krise oder herrscht gar Rezession? Droht eine Inflation oder Depression? Wie geht es der europäischen im Vergleich zur amerikanischen Wirtschaft? Wohin geht die globale Entwicklung? Länder wie China oder Indien schließen sich eher der amerikanischen und damit monetaristisch geprägten Wirtschaftsordnung an. Hinken wir in Europa den wirtschaftlichen Entwicklungen und Geschehnissen hinterher? Was eigentlich ist eine Krise? Wirtschaftlich gesehen könnte man sa-gen, Krise ist gleichzusetzen mit konjunkturellem Abschwung, einer Rezession und schlimmstenfalls mit einer Depression. Also brauchen wir Wirtschaftswachstum um jeden Preis. Was bedeutet wiederum Wirtschaftswachstum? „Wirtschaftswachstum heißt: ein besseres Leben für den Einzelnen, mehr Wahlmöglichkeiten, weniger Angst, weniger Mühsal und Krankheit“ (Harford 2006: 363). Was also nicht vergessen werden sollte: Bei allen ökonomischen Theorien und Aspekten geht es in erster Linie immer auch um die Menschen. So steht die Wohlstandsmaximierung als oberstes Ziel an der Spitze der Ziele der Wirtschaftspolitik in einer entwickelten Marktwirtschaft. Die Spitze der (Ziel)Pyramide kann jedoch nur durch Erreichen der vorgelagerten Ziele erklommen werden.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einführung und Zielsetzung
1.1 Ziel der Arbeit und ihre Bedeutung
1.2 Erläuterung der Aufgabenstellung
1.3 Begriffserklärungen und Definitionen
2 Grundlegende ökonomische Paradigmen und ihre Ausprägungen
2.1 Klassik / Neoklassik (angebotsorientierter Ansatz) in der Theorie
2.1.1 Hauptmerkmale und historischer Hintergrund – Zusammenstellung der Annahmen und Aussagen
2.1.2 Ansätze in der Geldmarktpolitik
2.1.3 Ansätze in der Beschäftigungspolitik
2.1.4 Ansätze in der Haushalts- und Fiskalpolitik
2.2 Keynesianismus (nachfrageorientierter Ansatz) in der Theorie
2.2.1 Hauptmerkmale und historischer Hintergrund – Zusammenstellung der Annahmen und Aussagen
2.2.2 Ansätze in der Geldmarktpolitik
2.2.3 Ansätze in der Beschäftigungspolitik
2.2.4 Ansätze in der Haushalts- und Fiskalpolitik
2.3 Vergleich der wichtigsten Aussagen beider Theorien
2.3.1 Klassik / Neoklassik
2.3.2 Keynesianismus
3 Die derzeitige Situation in Europa
3.1 Überblick über die derzeitige wirtschaftliche Situation in Europa
3.2 Einfluss der EZB auf eine stabile und funktionsfähige Wirtschaft
3.3 Stabilisierendes Ziel: Vollbeschäftigung
3.4 Haushalts- und Steuerpolitik am Beispiel Deutschland
4 Die derzeitige Situation in den USA
4.1 Überblick über die Tendenzen und Entwicklungen
4.2 Einfluss der FED auf eine stabile und funktionsfähige Wirtschaft
4.3 Stabilisierendes Ziel: Vollbeschäftigung
4.4 Haushalts- und Steuerpolitik
5 Aktuelle Ausprägungen und ihre konkreten Auswirkungen
5.1 Vereinigte Staaten von Europa oder zurück zur Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Staaten?
5.2 Eingriffe der Politik bei Mindestlohn und Managergehältern und ihre Wirkung
5.3 Antizyklische Fiskalpolitik und die damit verbundene Gefahr des Crowding-Out
6 Konklusion der Thesen mit Analyse und Resümee
Quellenverzeichnis
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