Die freiwillige Übernahme unternehmerischer Verantwortung nimmt im Lebensmittelsektor in den letzten Jahren kontinuierlich an Bedeutung zu. Unternehmen werden größer, Verantwortungsbereiche erstrecken sich inzwischen über Länder bzw. Kontinente und Anforderungen an das Management steigen. Der Konsument von heute interessiert sich nicht mehr nur für ökologische Themen; sozial, fair und nachhaltig sind weitere Kriterien bei der Produktauswahl. Das führt dazu, dass Unternehmen ihre Wertschöpfungskette transparenter machen müssen, um den Informationsbedarf ihrer Kunden zu decken. Die nachhaltig orientierte Gesellschaft verlangt ernsthaftes, ehrliches und offenes Engagement von Unternehmen im sozialen sowie ökologischen Bereich. Echte unternehmerische Verantwortung muss in der gesamten Wertschöpfungskette und im Unternehmenskern aufzufinden sein. Die Erfahrungen der Konzernriesen haben nämlich gezeigt, dass Einzelmaßnahmen, die nichts mit der Geschäftsstrategie zu tun haben, nur kurzfristig vorteilhaft sind und ihre Anspruchsgruppen nur abschrecken anstatt sie an sich zu binden. Außerdem sind CSR-Aktivitäten, die nur der Gesellschaft nutzen, auf Dauer nicht finanzierbar. Infolgedessen versuchen Lebensmittelkonzerne Ökonomie und gesellschaftliche Verantwortung mittels einer strategischen CSR zu vereinbaren. Für die meisten Wirtschaftsexperten ist das Thema ambivalent; es gibt jedoch einige Beispiele aus der Praxis, die zeigen, dass eine strategische Einbettung nachhaltiger Inhalte sowohl für Unternehmen als auch für ihre Stakeholder profitabel ist.
Diese Bachelorarbeit untersucht die Fragestellung, ob strategische CSR speziell für große Lebensmittelkonzerne in Anbetracht aktueller Herausforderungen, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen als zukunftsweisendes Modell dienen sowie auch umgesetzt bzw. in die Geschäftsstrategie implementiert werden kann. Können Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in der Realität nebeneinander bestehen und warum wird Glaubwürdigkeit eines Unternehmens mit seinem CSR-Engagement gleichgesetzt? Was erwarten die Stakeholder und wie können ihre unterschiedlichen Sichtweisen in einer Strategie vereinheitlicht werden? Da CSR und Nachhaltigkeit sehr umfangreiche Themenbereiche sind, werden einige Beispiele auf Deutschland bezogen, um den Arbeitsumfang einzugrenzen.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis/ Abkürzungsverzeichnis
- l. Einleitung
- 2. Theoretische Fundierung und Hintergründe
- 2.1. Definition und Begriffsabgrenzung
- 2.2. Historischer Überblick zu Nachhaltigkeit und CSR
- 2.2.1. Entwicklungsgeschichte von CSR
- 22.2. Verbreitung des Nachhaltigkeitsbegriffs in der Lebensmittelindustrie
- 2.3. Formen der CSR
- 2.4. Nachhaltigkeit im Untemehmenskontext
- 2.4.1 . Stakeholder und ihre Interessen
- 2.42. Strategische CSR und Nachhaltigkeitsmarketing
- 2.4.3. Integration von Nachhaltigkeit in die Untemehmensstrategie
- 2.4.3.1. Verantwortungsbereiche der strategischen Einbettung
- 2.4.3.2. Erfolgreiche CSR-lmplementierung mithilfe einer SWOT-Analyse
- 3. Gesellschaftliche Verantwortung großer Lebensmittelkonzerne: die vier CSR-
Formen in der Praxis
- 3.1. Die besondere Relevanz von CSR in der Lebensmittelbranche
- 3.1. I . Die Lebensmittelindustrie in Zahlen
- 3.12. Entwicklungstrends und gesellschaftliche Herausforderungen
- 3.2. Praxisbeispiele: Herausbildung der CSR-Formen
- 3.2.1 . Kellogg's: Marke mit altruistischen Ansätzen
- 3.22. Hipp: Herausragendes Beispiel einer nachhaltigen CSR-Strategie ethisch-altruistischen Ursprungs
- 3.2.3. Chiquita: reaktiv-taktische CSR
- 3.24. Unilever: Wegbereiter strategischer CSR
- 3.1. Die besondere Relevanz von CSR in der Lebensmittelbranche
- 4. Zusammenfassung, kritische Würdigung und Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Vereinbarkeit von Ökonomie und gesellschaftlicher Verantwortung bei großen Konzernen der Lebensmittelindustrie. Sie untersucht, ob strategische CSR in Anbetracht aktueller Herausforderungen, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen, als zukunftsweisendes Modell für diese Unternehmen dienen kann. Die Arbeit analysiert, ob Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in der Praxis nebeneinander bestehen können und warum die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens mit seinem CSR-Engagement gleichgesetzt wird. Die Arbeit befasst sich zudem mit den Erwartungen der Stakeholder und zeigt Möglichkeiten auf, wie deren unterschiedliche Sichtweisen in einer Strategie vereinheitlicht werden können.
- Die Bedeutung von Corporate Social Responsibility (CSR) in der Lebensmittelindustrie
- Die verschiedenen Formen der CSR (ethisch-altruistisch, reaktiv-taktisch, strategisch)
- Die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie von Lebensmittelkonzernen
- Die Rolle von Stakeholdern im Kontext von CSR
- Praxisbeispiele von großen Lebensmittelkonzernen und deren CSR-Strategien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit stellt den Rahmen für die Untersuchung dar, indem es wichtige Begriffe im Zusammenhang mit gesellschaftlicher Verantwortung definiert und die historische Entwicklung von Nachhaltigkeit und CSR beleuchtet. Es wird der Bezug zur Lebensmittelindustrie hergestellt und erklärt, welche Faktoren Nachhaltigkeit und Nahrungsmittel miteinander verbinden. Die Arbeit stellt die vier gängigen Formen der CSR vor und fokussiert sich anschließend auf die Rolle des Unternehmens im Kontext von Nachhaltigkeit. Es werden die Interessen der Stakeholder und das Nachhaltigkeitsmarketing im Zusammenhang mit strategischer CSR betrachtet. Abschließend wird eine Möglichkeit der CSR-Implementierung in die Geschäftsstrategie vorgestellt, inklusive des Instruments der SWOT-Analyse.
Das zweite Kapitel der Arbeit widmet sich der praktischen Umsetzung von CSR in der Lebensmittelindustrie. Es werden die ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortungsübernahmen von vier großen Lebensmittelkonzernen (Kellogg's, Hipp, Chiquita und Unilever) im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte beschrieben. Die Arbeit analysiert, welche CSR-Form in der heutigen Zeit noch Bestand hat und inwieweit strategische CSR richtungweisend ist oder noch Lücken aufweist.
Das dritte Kapitel fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen und bewertet, ob strategische CSR ein Leitbild für zukunftsfähiges Wirtschaften sein kann. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen, die sich für große Lebensmittelkonzerne im Kontext von Nachhaltigkeit ergeben, und stellt die Bedeutung von transparenter Kommunikation und einem nachhaltigen Geschäftsmodell heraus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Vereinbarkeit von Ökonomie und gesellschaftlicher Verantwortung, die strategische Corporate Social Responsibility (CSR), Nachhaltigkeit in der Lebensmittelindustrie, Stakeholderinteressen, Nachhaltigkeitsmarketing und die Implementierung von CSR in die Unternehmensstrategie. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung von CSR in der Lebensmittelindustrie, analysiert verschiedene Formen von CSR und präsentiert Praxisbeispiele von großen Lebensmittelkonzernen, um die Herausforderungen und Chancen einer nachhaltigen Unternehmensführung aufzuzeigen. Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Transparenz und Kommunikation im Kontext von CSR und zeigt auf, wie Unternehmen ihre Glaubwürdigkeit stärken und zu einem zukunftsfähigen Wirtschaften beitragen können.
- Quote paper
- Inessa Koch (Author), 2014, Strategische Corporate Social Resoponsibility . Ökonomie und gesellschaftliche Verantwortung bei Großkonzernen der Lebensmittelindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274948
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