Immer wieder liest man in den Zeitungen von solch tragischen Fällen. Auch die Nachmittagssendungen, vornehmlich RTL, nutzen die Brisanz dieses Themas für sich.
Meist bekommen wir als Zuschauer bzw. Leser eine Geschichte aufgetischt, die an Dramatik kaum zu überbieten ist. Eine ältere Frau lernt einen jüngeren, attraktiven Mann kennen. Vollkommen überrascht von der plötzlichen Zuneigung und der damit neu aufblühenden Jugend verfällt die Dame dem jungen Mann vollkommen. Dieser wiederum, frisch und ambitioniert, pfeilt er an der Gründung eines eigenen Unternehmens. Im Weg steht ihm dabei lediglich seine finanzielle Lage. Das Kreditinstitut seines Vertrauens hält ihn für kreditunwürdig. Sie fordern eine zusätzliche Sicherheit für die Gewährung eines Kredites. Als bestes Sicherungsmittel wird dem jungen Herren dabei die Bürgschaft empfohlen. Sie sei bestens geeignet für die Rückabsicherung der finanziellen Mittel, welche die Bank ihm zur Verfügung stellt. Darum bittet er nun gleich seine Angebetete. Sie sei mit keinerlei finanzieller Verpflichtung für sie verbunden, da der Gläubiger ohne Probleme befriedigt werden könne. Folglich erstellt die Dame, blauäugig wie sie nun einmal ist, eine Bürgschaftserklärung und handelt mit dem Kreditinstitut einen Vertrag aus. Besagter Mann erhält seinen Kredit, baut sein Unternehmen auf, das Geschäft boomt. Nach einem kurzen Hoch gerät er aber in finanzielle Schieflage und kann den Kredit nicht mehr bedienen. Die Bank nimmt nun die Dame seines Herzens in Anspruch, diese haftet für die Erfüllung der Verbindlichkeiten. Ziemlich schnell stehen beide vor dem finanzielle Ruin. Eines Morgens ist dann auch noch der Liebhaber verschwunden. Ohne Geld und ohne Partner steht sie nun vor dem Nichts. Doch wirft ein derartiger Bericht oft die Frage auf: Sind Bürgschaften tatsächlich so risikoreich? Haften wir wirklich mit unserem gesamten Vermögen für die Verbindlichkeiten, für welche wir uns verbürgt haben? Und die wichtigste aller Fragen, welche sich unser einer stellen wird: Stehe ich nach einer Bürgschaft tatsächlich vor dem finanziellen Ruin?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begrifflichkeit
- 3 Rechtsnatur
- 3.1 Entstehen einer Bürgschaft
- 3.2 Verwertung einer Bürgschaft
- 3.3 Erlöschen einer Bürgschaft
- 4 Risiken
- 5 Eignung als Sicherungsmittel
- 6 Bedeutung im täglichen Geschäft
- 7 Fazit
- 8 Abbildungsverzeichnis
- 9 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bürgschaft als Kreditsicherheit. Sie analysiert die rechtliche Einordnung, die Entstehung, Verwertung und das Erlöschen einer Bürgschaft. Darüber hinaus werden die Risiken einer Bürgschaftsübernahme für den Bürgen sowie die Eignung der Bürgschaft als Sicherungsmittel aus der Perspektive des Kreditnehmers und des Gläubigers betrachtet. Die Arbeit beleuchtet auch die Bedeutung der Bürgschaft im täglichen Geschäft, insbesondere im Hinblick auf die Nutzung durch Unternehmen und Privatpersonen.
- Rechtliche Einordnung und Entstehung der Bürgschaft
- Risiken der Bürgschaftsübernahme
- Eignung der Bürgschaft als Sicherungsmittel
- Bedeutung der Bürgschaft im täglichen Geschäft
- Praxisbezogene Analyse der Bürgschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Bürgschaft anhand eines praxisnahen Beispiels dar. Sie verdeutlicht die potenziellen Risiken, die mit einer Bürgschaftsübernahme verbunden sind, und stellt die zentralen Fragen, die im weiteren Verlauf der Arbeit behandelt werden.
Kapitel 2 definiert den Begriff der Bürgschaft und erläutert seine Bedeutung. Es wird die etymologische Herkunft des Wortes "bürgen" beleuchtet und die grundlegende Funktion des Bürgen als Verantwortungsübernehmer im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners beschrieben.
Kapitel 3 widmet sich der rechtlichen Natur der Bürgschaft. Es wird die Einordnung der Bürgschaft im BGB und im HGB dargestellt und die Entstehung einer Bürgschaft anhand des Vertragsabschlusses zwischen Gläubiger und Bürgen erläutert. Die Kapitel behandeln auch die Verwertung der Bürgschaft im Leistungsfall, die Einrede der Vorausklage und die Möglichkeit der sofortigen Inanspruchnahme des Bürgen bei selbstschuldnerischer Bürgschaft. Zudem werden die verschiedenen Möglichkeiten des Erlöschens einer Bürgschaft, wie z. B. die Erfüllung der Hauptforderung, die Kündigung des Kredits oder die Abtretung der Forderung, detailliert beschrieben.
Kapitel 4 befasst sich mit den Risiken, die mit einer Bürgschaftsübernahme verbunden sind. Es wird der Ausfall des Schuldners und die damit verbundene Leistungspflicht des Bürgen als zentrales Risiko dargestellt. Die Arbeit beleuchtet auch die Möglichkeiten des Bürgen, sich der Zahlungspflicht zu entziehen, wie z. B. die Anfechtung des Bürgschaftsvertrages oder die Aufrechenbarkeit. Die Risiken der selbstschuldnerischen Bürgschaft und der Bürgschaft auf erstes Anfordern werden ebenfalls diskutiert.
Kapitel 5 untersucht die Eignung der Bürgschaft als Sicherungsmittel. Es wird die Perspektive des Kreditnehmers und des Gläubigers betrachtet, wobei die Vorteile und Nachteile der Bürgschaft für beide Parteien beleuchtet werden. Die Arbeit geht auch auf die Problematik der Anfechtbarkeit des Bürgschaftsvertrages und die damit verbundenen Risiken für den Gläubiger ein.
Kapitel 6 beleuchtet die Bedeutung der Bürgschaft im täglichen Geschäft. Es werden die Nutzung der Bürgschaft durch Unternehmen und Privatpersonen sowie die Entwicklung der Bürgschaftsmärkte in den letzten Jahren dargestellt. Die Arbeit zeigt die Bedeutung der Bürgschaft im Kontext von Unternehmensgründungen und die unterschiedliche Relevanz der Bürgschaft im gewerblichen und im privaten Bereich auf.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Bürgschaft, Kreditsicherheit, Rechtsnatur, Entstehung, Verwertung, Erlöschen, Risiken, Eignung als Sicherungsmittel, Bedeutung im täglichen Geschäft, Unternehmen, Privatpersonen, Schuldner, Gläubiger, Kreditnehmer, Kreditinstitut, Vertrag, Anfechtung, Aufrechenbarkeit, selbstschuldnerische Bürgschaft, Bürgschaft auf erstes Anfordern, Vorausklage, Leistungspflicht, Zahlungsunfähigkeit, Finanzielle Belastbarkeit, Risikominimierung, SCHUFA, Kreditvolumen, Mittelstand, Unternehmensgründung, Finanzierungspartner.
- Quote paper
- Nicolai Müller (Author), 2014, Bürgschaft als Kreditsicherheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274788
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