Dass der Roman Frau Jenny Treibel ein Gesellschaftsroman ist, der die Unterschiede zwischen Besitzbürgertum und Bildungsbürgertum aufzeigt und kritisiert, ist unbestreitbar. Dies ist ebenso die Grundlage der vorliegenden Arbeit; sie stellt die Grundproblematik – soziale
Unterschiede – dar und ist der Anlass, über die Grenze hinwegzusehen und auch das Bildungsbürgertum im Hinblick auf das Schein-Sein-Motiv, das mehrheitlich der Bourgeoisie zugeschrieben wird, zu untersuchen. Diese Arbeit stellt eine reflektierende Betrachtung der Sein-Schein-Motivik in Theodor Fontanes Frau Jenny Treibel dar, welche aufgrund des Umfangs nicht auf Vollständigkeit angelegt ist. Die zahlreichen Forschungsmeinungen gehen z. T. stark auseinander oder umkreisen diese Thematik, je nach spezifischem Schwerpunkt. Dies ist ein Versuch einige Kontroverse Forschungsmeinungen zum Themenschwerpunkt Schein und Sein zu diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Vorwort
- Die Welt der Frau Jenny Treibel
- 1.1 Das Diner mit Mr. Nelson from Liverpool
- 1.2 Soziale Mobilität
- Die Welt des Professors Wilibald Schmidt
- Zwischen den Welten
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- 5.1 Primärliteratur
- 5.2 Sekundärliteratur
- Anlage 1
- Anlage 2
- Versicherung über die selbstständige Erstellung der Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Sein-Schein-Motivik in Theodor Fontanes Roman "Frau Jenny Treibel", wobei sie sich auf die Darstellung der sozialen Unterschiede zwischen Besitzbürgertum und Bildungsbürgertum konzentriert. Die Arbeit betrachtet die Problematik des Scheins und Seins nicht nur im Kontext der Bourgeoisie, sondern auch im Hinblick auf das Bildungsbürgertum.
- Die Darstellung der sozialen Unterschiede zwischen Besitzbürgertum und Bildungsbürgertum
- Die Schein-Sein-Motivik im Kontext der Bourgeoisie und des Bildungsbürgertums
- Die Rolle der Kunst in der Unterscheidung der beiden Welten
- Die Bedeutung der sozialen Mobilität und die Versuche der Charaktere, die gesellschaftlichen Grenzen zu überwinden
- Die Reflexion des Scheiterns und die Analyse der Gewinner und Verlierer in der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt die Leser in die Welt der Frau Jenny Treibel ein. Die Titelheldin wird als eine wohlhabende und gesellschaftlich ambitionierte Frau dargestellt, die ihren Reichtum und ihren Status bewusst zur Schau stellt. Das Diner mit Mr. Nelson from Liverpool, das im zweiten bis vierten Kapitel beschrieben wird, dient Fontane als Mittel, um die verschiedenen sozialen Schichten und ihre Interaktionen darzustellen. Jenny Treibels Streben nach gesellschaftlichem Aufstieg und ihre Überheblichkeit gegenüber anderen werden deutlich. Das Fest offenbart auch die unterschiedlichen Ansichten über Kunst und Kultur im Besitzbürgertum und Bildungsbürgertum.
Die Kapitel sechs und sieben beschreiben den Schmidtschen Abend, der einen Einblick in die Welt des Professors Wilibald Schmidt gibt. Im Gegensatz zu Jenny Treibel legt Schmidt keinen Wert auf materiellen Besitz und konzentriert sich stattdessen auf die Welt der Bildung. Die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur im Bildungsbürgertum wird beleuchtet, wobei der Schwerpunkt auf der Bedeutung der Poesie und der Reflexion der eigenen Lebenserfahrungen liegt.
Das Kapitel zehn beschreibt einen Ausflug nach Halensee, der Jenny Treibels Sehnsucht nach einer einfacheren Lebensweise und ihre Verzweiflung über ihre eigene Position in der Gesellschaft offenbart. Professor Schmidt zeigt ebenfalls seine Sehnsucht nach einer Welt, in der die Poesie im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Gegensatz von Schein und Sein, die sozialen Unterschiede zwischen Besitzbürgertum und Bildungsbürgertum, die Rolle der Kunst in der Gesellschaft, die soziale Mobilität und die Reflexion des Scheiterns. Der Text analysiert die Charaktere Jenny Treibel und Professor Wilibald Schmidt, die als Vertreter ihrer jeweiligen Welten fungieren, und untersucht deren Versuche, die gesellschaftlichen Grenzen zu überwinden. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Kunst als Ausdruck des Scheins und Seins und die Auswirkungen der sozialen Mobilität auf die Charaktere und ihre Beziehungen.
- Quote paper
- stud. phil. Dennis Ried (Author), 2013, Sein und Schein in Theodor Fontanes "Frau Jenny Treibel", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274730