Die Ritterlehren aus dem Mittelalter sind ein breit gefächertes Themengebiet, das in der Wissenschaft
durch zahlreiche Autoren wie Fleckenstein oder Ehrismann diskutiert und bearbeitet
wird. Die meisten Veröffentlichungen beinhalten ein einheitliches Bild über den Ritter,
sein Umfeld, sein Leben in Liebe und Kampf und in besonderer Weise die Erziehung, die eine
wichtige Rolle spielt. Durch sie erlernt der Knappe, wie sich ein Ritter zu verhalten hat – ein
Thema, welchem viel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Es gibt zahlreiche Arbeiten wie beispielsweise
jene von Otfried Ehrismann, die sich gänzlich dieser Thematik verschreiben. Das
einleitende Zitat deutet auf die Wichtigkeit hin, die den Ritterlehren im Mittelalter zukam:
Denn nicht durch die Geburt, sondern durch Erziehung erlangte ein Knappe die Ritterehre.
Der vorliegenden, wissenschaftlichen Arbeit liegt der Parzival von Wolfram von Eschenbach
zugrunde. Dieses Werk ist ein außerordentliches Beispiel dafür, wie sich aus einem tumbe[n]
man (Wolfram: Parzival 161/17) einer der besten Ritter seiner Zeit entwickelte. Indem Parzival
vom Ritter Gurnemanz in die Ritterlehren eingeführt wird, erlernt er höfisches und ritterlich
korrektes Verhalten. Die Forschungsfrage, welcher ich nachfolgend nachgehen möchte,
lautet, inwieweit sich sowohl die Erziehung, als auch die Ausbildung eines Ritters im Mittelalter
von jener unterscheidet, die im Parzival dargestellt wird. Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten
lassen sich ausmachen?
Inhaltsverzeichnis
- PROBLEMSTELLUNG, ZIELSETZUNG UND FORSCHUNGSFRAGE
- HAUPTTEIL
- AUTOR UND WERK
- WOLFRAM VON ESCHENBACH
- DAS WERK „PARZIVAL"
- RITTERLICHE WELT
- URSPRÜNGE DES RITTERTUMS
- KINDHEIT UND ERZIEHUNG
- RITTERLICHE TUGENDEN UND HÖFISCHES IDEAL
- RÜSTUNG
- KAMPF
- VOR DER BEGEGNUNG MIT GURNEMANZ
- HERZELOYDES „LEHREN"
- BEGEGNUNG MIT DEN VIER RITTERN
- RITTERLEHREN DES GURNEMANZ
- SITTLICHE LEHREN
- PRAKTISCHE LEHRE
- AUTOR UND WERK
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit untersucht die Ritterlehren im Mittelalter anhand des Werkes „Parzival" von Wolfram von Eschenbach. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit sich die Erziehung und Ausbildung eines Ritters im Mittelalter von jener unterscheidet, die im Parzival dargestellt wird. Dabei werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der historischen Ritterausbildung und der im Werk dargestellten Erziehung herausgearbeitet.
- Die Entwicklung des Rittertums im Mittelalter
- Die Rolle der Erziehung in der Ausbildung eines Ritters
- Die Darstellung der Ritterlehren im Parzival
- Die Bedeutung der Gurnemanz-Episode für Parzivals Entwicklung
- Die Unterschiede zwischen der historischen Ritterausbildung und der im Parzival dargestellten Erziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Problemstellung, Zielsetzung und Forschungsfrage der Arbeit. Es wird der Kontext der Ritterlehren im Mittelalter erläutert und die Relevanz des Parzival als Quelle für die Untersuchung herausgestellt. Das zweite Kapitel widmet sich dem Autor Wolfram von Eschenbach und dem Werk „Parzival". Es werden die Entstehung des Werkes und die Quellen, auf die sich Wolfram stützte, beleuchtet. Außerdem wird ein Überblick über die ritterliche Welt im Mittelalter gegeben, wobei die Ursprünge des Rittertums, die Kindheit und Erziehung eines Ritters, die ritterlichen Tugenden und das höfische Ideal, die Rüstung und der Kampf behandelt werden. Das dritte Kapitel befasst sich mit Parzivals Erfahrungen vor der Begegnung mit Gurnemanz. Es werden die „Lehren" seiner Mutter Herzeloyde und seine Begegnung mit den vier Rittern unter Führung des Grafen Karnachkarnanz näher beleuchtet. Das vierte Kapitel analysiert die Ritterlehren des Gurnemanz. Es werden die sittlichen und praktischen Lehren, die Gurnemanz Parzival vermittelt, detailliert dargestellt. Die einzelnen Tugenden, die in den sittlichen Lehren behandelt werden, werden erläutert, sowie die praktische Ausbildung Parzivals in den Bereichen Reiten, Kampf und Liebe. Das fünfte Kapitel, das Fazit, fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und beantwortet die Forschungsfrage. Es werden die Unterschiede zwischen der historischen Ritterausbildung und der im Parzival dargestellten Erziehung herausgestellt und die Bedeutung der Gurnemanz-Episode für Parzivals Entwicklung zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Förderschwerpunkt Lernen, den inklusiven und exklusiven Unterricht sowie die schulische Inklusion, insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Empirische Forschungsergebnisse werden präsentiert, um die Rahmenbedingungen und Herausforderungen der inklusiven Beschulung von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu beleuchten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bielefelder Längsschnittstudie (BiLieF-Projekt), die die Leistungsentwicklung und das Wohlbefinden von Schülern in inklusiven und exklusiven Förderarrangements vergleicht. Weitere Themen sind Förderempfehlungen, die Herausforderungen der Inklusion sowie Implikationen für die Schulentwicklung und Inklusionspraxis.
- Quote paper
- Maja Büttner (Author), 2014, Erziehung und Ausbildung eines Ritters im Mittelalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274588