Mit Ablauf der Einführungsfristen des Regulierungspakets Basel III wird jedes europäische Kreditinstitut dazu verpflichtet, regelmäßig inverse Stresstests durchzuführen. Die nationalen und europäischen Regulierungsbehörden schreiben den Instituten hierbei kein festes Stresstestingverfahren vor, es wurden lediglich Richtlinien darüber erlassen, in welchen Rahmenbedingungen Stresstests durchzuführen sind und was sie bezwecken sollen. Daher herrscht in den Banken derzeit noch Unsicherheit darüber, wie das neue Instrument des Risikocontrollings umzusetzen ist.
Diese Arbeit stellt ein Verfahren für quantitative inverse Stresstests ausführlich und beispielhaft vor. Dabei wird gezeigt, dass dieses Verfahren nicht nur auf Portfolios von Kreditnehmern gleicher Ratingklassen angewendet werden kann, sondern auch auf beliebig zusammengesetzte Portfolios. Des Weiteren wird mit dem IRB-Ansatz eine realistischere Annahme über das zur Risikodeckung zu hinterlegende Eigenkapital implementiert. Diese Erweiterungen zeigen exemplarisch, dass das Grundkonzept flexibel an neue Anforderungen und Gegebenheiten angepasst werden kann.
Im zweiten Teil der Arbeit wird ein Vergleich zu einem alternativen Ansatz für quantitative inverse Stresstests gezogen. Dabei wird auf die Vor- und Nachteile der beiden Verfahren eingegangen, die Kreditinstitute bei der Entscheidungsfindung für ein geeignetes Stresstestingrahmenwerk einkalkulieren müssen.
Im abschließenden Teil der Arbeit wird eine Idee für einen qualitativen inversen Stresstest vorgestellt, die im Rahmen der derzeit stattfindenden Diskussion veröffentlicht wurde.
Inhalt
Abkurzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Formelverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Gesetzliche Grundlagen
1.2 Aktuelle Diskussion
2 Methodische Grundlagen
2.1 Vorgehen
2.2 Risikofaktoren
3 Quantitative inverse Stresstests
3.1 Die Idee des inversen Stresstestings
3.2 Eigenkapitalanforderungen
3.3 Das erweiterte CreditMetrics-Modell nach Grundke
3.3.1 Bewertung des Portfolios im Risikohorizont
3.3.2 Recovery Rate bei Ausfall einer Position
3.4 Stresstestprozedur
3.4.1 Vorgehen
3.4.2 Risikokennziffern
3.4.3 Ergebnisse
3.4.4 Interpretation der Ergebnisse
3.4.5 Zweiter inverser Stresstest zur Verbesserung der Ergebnisse in der Modellumgebung
3.4.6 Dritter Stresstest zur Problembehebung
3.5 Alternativer Ansatz
3.5.1 Vergleich der Ansatze nach Grundke und Druen/Florin
3.5.2 Vorgehen beim Ansatz von Druen/Florin
3.5.3 Risikomessmodelle
3.5.4 Fazit des Vergleichs
4 Qualitative inverse Stresstests
4.1 Vorgehen beim qualitativen inversen Stresstest mit Fehlerbaumen
4.2 Fazit zu qualitativen inversen Stresstests
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
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