„Gezz abba ma zackich mitte Kiste ausse Poofe!“ Dieser Satz bekam auf der neu gegründeten Facebook-Seite „Dinge, die einer ausm Pott nicht sagt“ innerhalb weniger Tage knapp 500 Likes und reiht sich damit in die Erfolgsgeschichte jener Sätze ein, die laut der Facebookgemeinschaft ‚typisch Ruhrpott‘ sind. Das große Interesse an einer Varietät, die zuweilen gar als Numinosum bezeichnet wird (Becker, 2003: 3, 21), kein Dialekt ist, regional
kaum bestimmbar scheint und lange Zeit als stigmatisiert galt, ist erstaunlich, jedoch kein neuer Trend der Internetgeneration, wenngleich derartige Sympathien durch ‚Gefällt mir-Angaben‘ greifbarer werden.
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Ruhrgebietsdeutsch wirkt vor diesem Hintergrund dennoch aktueller denn je, die Entstigmatisierung, die von manch einem Autor bereits vor einigen Jahren prophezeit wurde, scheint voranzuschreiten, die Identifikation der Bewohner des RG mit ihrer Varietät zuzunehmen. Steinig (1976: 27) wie auch Thies‘ (1985: 108) kritisieren das sanktionierte Bild des ‚Kohlenpötters‘ und seinem ‚Kohlenpott-Slang‘, doch bereits im gleichen Sammelband zur „Sprache an Rhein und Ruhr“, in dem Thies Kritik erscheint, beschreibt Menge (1985a: 160) u.a., dass die negative Bewertung der eigenen Sprache, insbesondere bei der jüngeren Generation, selten geworden sei.
Seither sind verschiedenste linguistische Werke im Rahmen der RGD-Forschung erschienen, Thies‘ Forderung einer wertfreien Erforschung (1985: 109) hat also Gehör gefunden. In der
gegenwärtigen Erforschung der Varietät muss vor allem die Dissertation „”Ruhrdeutsch“. Die Sprache des Ruhrgebiets in einer umfassenden Analyse“ von Becker (2009) große Beachtung
finden. Es ist das bisher umfangreichste Einzelwerk und gibt – wie es schon der Titel erahnen lässt – eine äußerst umfassende Analyse des RGD. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenstand der Untersuchung
- Untersuchung des Gegenstandes
- Anliegen und Struktur der Arbeit
- Anlage der empirischen Untersuchung
- Gewährspersonen
- Datenmaterial
- Datenaufbereitung
- Zur morpho-syntaktischen Untersuchung
- Präpositionalkasus
- Phänomen aus grammatischer Sicht
- Belege
- mögliche Erklärungsansätze
- Klammerbildung durch Trennung der Pronominaladverbien
- Phänomen aus grammatischer Sicht
- Belege
- mögliche Erklärungsansätze
- Präpositionalkasus
- Kritische Auseinandersetzung
- Diskussion der Methoden
- Diskussion der Ergebnisse
- Zusammenfassung
- Bibliographie
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Morpho-Syntax des Ruhrgebietsdeutschen. Im Fokus der Untersuchung stehen zwei grammatische Phänomene: der Präpositionalkasus und die Klammerbildung durch Trennung von Pronominaladverbien. Die Arbeit analysiert, inwieweit Ruhrgebietsdeutsch von der Standardsprache abweicht und versucht, diese Abweichungen linguistisch zu erklären. Dabei werden sowohl sprachinterne als auch sprachexterne Faktoren berücksichtigt.
- Die Untersuchung analysiert die morpho-syntaktischen Besonderheiten des Ruhrgebietsdeutschen im Vergleich zur Standardsprache.
- Die Arbeit beleuchtet die sprachökonomischen Aspekte des Ruhrgebietsdeutschen.
- Die Untersuchung betrachtet den Einfluss niederdeutscher Mundarten auf die Entwicklung des Ruhrgebietsdeutschen.
- Die Arbeit untersucht die Grammatikalisierungsprozesse im Ruhrgebietsdeutschen, insbesondere im Hinblick auf den Präpositionalkasus und die Klammerbildung von Pronominaladverbien.
- Die Untersuchung analysiert die sprachliche Verwendung in informellen Gesprächen junger Erwachsener aus dem Ruhrgebiet.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Gegenstand der Untersuchung vor und erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Kapitel zwei beschreibt die Gewährspersonen, das Datenmaterial und die Datenaufbereitung. Kapitel drei, der Hauptteil der Arbeit, analysiert den Präpositionalkasus und die Klammerbildung durch Trennung von Pronominaladverbien. Es werden Belege aus den eigenen Aufnahmen und Filmen diskutiert und mögliche Erklärungsansätze vorgestellt. Kapitel vier befasst sich mit der kritischen Auseinandersetzung mit den Methoden und Ergebnissen der Untersuchung. Die Zusammenfassung in Kapitel fünf fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf mögliche Forschungsvorhaben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Präpositionalkasus, die Klammerbildung von Pronominaladverbien, das Ruhrgebietsdeutsch, die Standardsprache, Grammatikalisierung, Sprachökonomie, Sprachwandel, Niederdeutsch und die Thema-Rhema-Struktur. Die Arbeit untersucht die morphosyntaktischen Besonderheiten des Ruhrgebietsdeutschen im Vergleich zur Standardsprache und analysiert die sprachlichen Prozesse, die zur Entstehung der Varietät geführt haben.
- Quote paper
- Carolin Lenfert (Author), 2013, Zur Morpho-Syntax des Ruhrgebietsdeutschen., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274490
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