Um wichtige Unternehmensentscheidungen treffen zu können, sei es die Einführung eines neuen Produktes oder die Entscheidung über den Einsatz eines neuen Produktionsverfahrens, brauchen Unternehmen eine klare Zieldefinition. Oft verfolgen Unternehmen mehrere Ziele und kommen so in eine Konfliktsituation, da sie mit unterschiedlichen Interessengruppen zusammenarbeiten, die jeweils unterschiedliche Zielvorstellungen haben. Aus finanzwirtschaftlicher Sicht werden die Ziele von den Eigentümern definiert, da sie das höchste wirtschaftliche Risiko tragen. Sie sind die letzte Instanz bei der Gründung, dem Verkauf oder der Auflösung eines Unternehmens.
Das oberste Ziel des Eigentümers ist die Maximierung seines eingesetzten Kapitals.
Wenn die Ziele des Unternehmens gewinnmaximierend orientiert sind, können relevante Umweltansprüche wie Umweltschutz, Mitarbeiterzufriedenheit oder Verbraucherschutz vernachlässigt werden. Zwischen der Gewinnmaximierung als Voraussetzung für die Existenz eines Unternehmens und der gesellschaftlichen Verantwortung entsteht ein Spannungsfeld. Daher versuchen Unternehmen die unternehmerische Verantwortung nicht nur auf den wirtschaftlichen Bereich zu beschränken, sondern auch den gesellschaftlichen Zielen und Werten anzupassen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Herangehensweise
- 2 Begriffliche Abgrenzung
- 3 Erfolgsfaktoren und Herausforderungen von CSR
- 3.1 Anforderungen an die Integration von CSR in die Unternehmensstrategie
- 3.2 Anforderungen an CSR in der Textil- und Bekleidungsindustrie
- 4 Praxisbeispiele
- 4.1 Umsetzung von CSR am Praxisbeispiel von Patagonia, Inc.
- 4.2 Umsetzung von CSR am Praxisbeispiel von C&A und H&M
- 5 Fazit
- Literaturverzeichnis
- Verzeichnis der Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, ob die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung in Unternehmen der Textil- und Bekleidungsbranche zu einer Gewinnmaximierung führen kann oder ob dadurch nur Kosten verursacht werden. Die Arbeit betrachtet die Unternehmensethik im selben Kontext wie CSR, wobei das Spannungsfeld zwischen Gewinnerzielung und Moral im Vordergrund steht.
- Begriffliche Abgrenzung von Unternehmensethik und CSR
- Erfolgsfaktoren und Herausforderungen von CSR in der Textil- und Bekleidungsindustrie
- Praxisbeispiele für die Umsetzung von CSR in der Textil- und Bekleidungsindustrie
- Das Spannungsfeld zwischen CSR und der Gewinnerzielung von Unternehmen
- Die Rolle von Greenwashing bei der Umsetzung von CSR
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung ein. Es wird erläutert, dass Unternehmen oft mehrere Ziele verfolgen, die zu Konflikten führen können, da sie mit unterschiedlichen Interessengruppen zusammenarbeiten, die jeweils unterschiedliche Zielvorstellungen haben. Das oberste Ziel des Eigentümers ist die Maximierung seines eingesetzten Kapitals. Zwischen der Gewinnmaximierung als Voraussetzung für die Existenz eines Unternehmens und der gesellschaftlichen Verantwortung entsteht ein Spannungsfeld. Unternehmen versuchen daher, die unternehmerische Verantwortung nicht nur auf den wirtschaftlichen Bereich zu beschränken, sondern auch den gesellschaftlichen Zielen und Werten anzupassen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der begrifflichen Abgrenzung von Unternehmensethik und CSR. Die Unternehmensethik ist eine angewandte Ethik, die sich primär mit der Fragestellung der Unternehmensverantwortung befasst. CSR wird in dieser Arbeit als die Maßnahmen zur Umsetzung der ethischen Grundsätze des Unternehmens betrachtet. Dabei soll jedoch primär das unternehmerische Spannungsfeld zwischen Gewinnerzielung und Moral behandelt werden.
Das dritte Kapitel betrachtet die allgemeinen und branchenspezifischen Erfolgsfaktoren und Herausforderungen von CSR. Es wird erläutert, dass es bisher keine eindeutigen Ergebnisse bezüglich der Korrelation des ökonomischen Erfolges und den CSR-Maßnahmen gibt. Gegner von CSR argumentieren, dass freiwillige gesellschaftliche Maßnahmen ausschließlich Kosten verursachen und sich somit der ökonomische Erfolg eines Unternehmens verringert. Befürworter von CSR begründen den positiven Zusammenhang zwischen Geschäftsergebnis und Moral aufgrund von Wettbewerbsvorteilen durch die Einbeziehung der Stakeholder in die Unternehmensstrategie. Um CSR erfolgreich im Unternehmen zu implementieren, bedarf es einem grundlegenden Verständnis über den Zusammenhang zwischen nachhaltigen Themen und der Geschäftsstrategie sowie dem Kerngeschäft.
Im vierten Kapitel werden Praxisbeispiele aus der Textil- und Bekleidungsbranche betrachtet. Das Beispiel von Patagonia, Inc. zeigt, dass es möglich ist, das Spannungsfeld zwischen CSR und Gewinnerzielung aufzulösen und einen positiven Mehrwert für das Unternehmen zu realisieren. Patagonia investiert in soziale und ökologische Verantwortung, beispielsweise durch die Förderung von Bio-Baumwolle, die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen und die Bereitstellung von sozialen Zusatzleistungen für Mitarbeiter. Das Beispiel von C&A und H&M hingegen zeigt, dass CSR auch missbräuchlich eingesetzt werden kann. Greenwashing beschreibt die bewusste und manipulative Täuschung der Endverbraucher mit Hilfe von CSR-Maßnahmen, um ein Image zu schaffen, welches nur zum minimalen Maß oder sogar komplett konträr die tatsächlichen Verhaltensmuster der Unternehmen widerspiegelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Corporate Social Responsibility (CSR), Unternehmensethik, Textil- und Bekleidungsindustrie, Nachhaltigkeit, Greenwashing, Gewinnmaximierung, Stakeholder, Stakeholder-Management, Umweltschutz, soziale Verantwortung, ökologische Verantwortung, Bio-Baumwolle, Fair Trade, Arbeitsbedingungen, Lieferkette, Produktionsstandorte, Mitarbeiterzufriedenheit, Reputation, Wettbewerbsvorteil, Geschäftsergebnis, Moral.
- Quote paper
- Zhandos Amantayev (Author), 2013, Unternehmensethik und Corporate Social Responsibility. Geschäftsergebnis und Moral im Spannungsfeld, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274454
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