In den 1830er Jahren war ein deutlicher Wandel in der literarischen Welt zu
verzeichnen. Wo zunächst die Motive der Romantik dominierten, entstanden in
dieser Zeit Werke, die jener Epoche nicht mehr eindeutig zuzuordnen waren. Diesen
Umbruch kann man nicht nur in den Stücken der jüngeren Autoren des 19.
Jahrhundert erkennen, sondern auch in Erzählungen etablierter Schreiber.
Einer der bedeutendsten Vertreter der Romantik ist mit Sicherheit Ludwig Tieck, der
durch seine zahlreichen Märchen wie Der Blonde Eckbert, Der Runenberg und vor
allem seinem Werk Waldeinsamkeit das Lebensgefühl der Epoche aktiv prägte,
mitgestaltete und einfing. Dennoch ist selbst bei einem seiner Werke eine
Einordnung in die sogenannte „Goethezeit“1 nicht mehr eindeutig.
In Des Lebens Überfluss finden sich viele Charakteristika der Romantik wieder,
jedoch sind einige Aspekte dieser Erzählung nicht konform mit dem Bild, welches
diese Epoche bis dato ausgemacht hat. An einigen Stellen erinnert das Werk eher an
das Literaturverständnis des Realismus. Diese Hausarbeit soll dazu dienen eine
Einordnung des Werkes vorzunehmen und in Ansätzen die Notwendigkeit einer
Beschäftigung der Literatur mit den äußeren Umständen einer Zeit der Revolutionen
zu verdeutlichen.
Dazu werden zunächst die Merkmale der Romantik und ihre Bedeutung näher
beleuchtet, um darüber aufzuklären auf welche Aspekte man beim Lesen achten
muss. Im Anschluss daran erfolgt eine nähere Betrachtung der Merkmale des
Realismus, um ihn somit bereits als eigenständige Epoche auszuweisen. Danach
werden die herausgearbeiteten epochenspezifischen Elemente beider literarischer
Zeiten mit der Novelle Ludwig Tiecks Des Lebens Überfluss in Zusammenhang
gebracht, um letzten Endes zu einer Antwort auf die Frage zu gelangen, wie man das
Werk einordnen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakteristika zweier Epochen
- Merkmale der Romantik
- Merkmale des Realismus
- Epochale Einordnung der Novelle „Des Lebens Überfluss" von Ludwig Tieck
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der literarischen Einordnung der Novelle „Des Lebens Überfluss" von Ludwig Tieck. Ziel ist es, zu analysieren, ob das Werk eindeutig der Romantik oder dem Realismus zuzuordnen ist. Dazu werden zunächst die charakteristischen Merkmale beider Epochen beleuchtet. Anschließend wird die Novelle anhand dieser Merkmale analysiert, um letztendlich zu einer begründeten Einordnung zu gelangen.
- Die Merkmale der Romantik und des Realismus
- Die Einordnung der Novelle „Des Lebens Überfluss" in den Kontext der beiden Epochen
- Die Rolle der Liebe, der Natur und des Traumes in der Novelle
- Die Gesellschaftskritik in „Des Lebens Überfluss"
- Die Ironisierung der Romantik im Werk Tiecks
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und erläutert den historischen Kontext der Novelle „Des Lebens Überfluss".
Das zweite Kapitel widmet sich den charakteristischen Merkmalen der Romantik und des Realismus. Es werden die wichtigsten Motive, Themen und Stilmittel beider Epochen beleuchtet, um einen Vergleichsrahmen für die Analyse der Novelle zu schaffen.
Das dritte Kapitel analysiert die Novelle „Des Lebens Überfluss" im Hinblick auf die zuvor beschriebenen Merkmale der Romantik und des Realismus. Es werden die wichtigsten Motive und Themen der Novelle untersucht und in Bezug zu den beiden Epochen gesetzt. Dabei wird auch die Rolle der Liebe, der Natur und des Traumes in der Novelle sowie die Gesellschaftskritik Tiecks beleuchtet.
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und gibt eine abschließende Einordnung der Novelle „Des Lebens Überfluss" in den Kontext der Romantik und des Realismus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Romantik, den Realismus, Ludwig Tieck, „Des Lebens Überfluss", Liebe, Natur, Traum, Gesellschaftskritik, Ironisierung, Epochenwandel, Literaturgeschichte.
- Quote paper
- Romina Hermes (Author), 2014, Ludwig Tiecks "Des Lebens Überfluss". Eine Novelle der Romantik oder des Realismus?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274424