Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage wie im Rahmen des Finanzcontrollings sinnvoll das Eigenkapital und seine Struktur zu planen, zu steuern und zu kontrollieren ist. Hierbei soll aufgezeigt werden, dass der Kapitalstruktur von Unternehmungen und besonders dem Eigenkapital im Verhältnis zum Fremdkapital eine wachsende Bedeutung zu kommt. Dieser Bedeutungs zuwachs resultiert einerseits aus der zunehmend Kennzahlen gestützten Unternehmensbewertung durch jegliche Kapitalgeber und anderseits durch die fortschreitende Kapitalmarktorientierung der Unternehmen, die eine große Berücksichtigung von Rentabilitätskennzahlen mit sich bringt. Oftmals beziehen sich diese Kennzahlen auf das Eigenkapital. Daneben sind in der aktuellen Wirtschaftslage alle wirtschaftlich handelnden Unternehmen gezwungen zu kleinstmöglichen Kosten zu operieren. So verlangen bspw. Eigenkapitalgeber bei einem steigenden Verschuldungsgrad des Unternehmens erhöhte Renditen1 gleichermaßen als Risikozuschlag, dies führt zwangsläufig bei einer suboptimalen Kapitalstruktur zu Kostenerhöhungen. Diese Überlegungen leiten sich maßgeblich aus dem capital asset pricing model (CAPM) ab. Daneben ist auch die neueste Eigenkapitalvereinbarung des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II) verantwortlich für die Fokussierung auf Kapitalkennzahlen bei der Unternehmensbewertung und Kreditvergabe2. Diese verlangt eine an dem Ausfallrisiko orientierte Zinshöhe bei der Kreditvergabe, wobei das Ausfallrisiko wesentlich von der Kapitalausstattung des Unternehmens beeinflusst wird. Schon diese wenigen Aspekte machen die Komplexitätserhöhung deutlich, der nur durch die Einrichtung eines zielorientierten Controllings begegnet werden kann. Hieraus leitet sich aber auch die Notwendigkeit ab dem Eigenkapital ein eigenes Controllingsubsystem zuzuordnen, dieses Subsystem wird im Kapital 3 dieser Arbeit anhand eines Regelkreises vorgestellt. 1 vgl. dazu Steiner, M.: optimale Kapitalstruktur, in Horváth, P. und Reichmann, T. (Hrsg.): Vahlens großes Controllinglexikon; München: Beck; München: Vahlen, 1993; S. 464 - 465 2 vgl. dazu Waniczek, M.: Basel II - Inhalte und Auswirkungen auf Unternehmen und deren Controlling, http://www.controlling-portal.org/, unter dem Stichwort: Eigenkapital, am 17.04.04, gegen 15:15 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- ABGRENZUNGEN
- CONTROLLING
- Allgemeines zum Controlling
- Finanzcontrolling
- EIGENKAPITAL
- WICHTIGE EIGENKAPITALKENNZAHLEN UND DER DARAUS ABGELEITETE REGELKREIS DES EIGENKAPITAL-CONTROLLINGS
- EIGENKAPITALQUOTE, EIGENKAPITALRENTABILITÄT UND VERSCHULDUNGSGRAD
- LEVERAGE-EFFEKT
- REGELKREIS DES EIGENKAPITAL-CONTROLLINGS UNTER BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG DES LEVERAGE-EFFEKTES
- Zielplanung
- Koordination und Durchsetzung
- Datenerfassung, Soll-Ist-Vergleich, Abweichungsanalysen und Kontrolle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Eigenkapitals im Finanzcontrolling und zeigt auf, wie dieses sinnvoll geplant, gesteuert und kontrolliert werden kann. Sie untersucht die wachsende Bedeutung der Kapitalstruktur von Unternehmen, insbesondere das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital, das durch die zunehmende Kennzahlenorientierung in der Unternehmensbewertung und die Kapitalmarktorientierung der Unternehmen hervorgerufen wird. Die Arbeit analysiert wichtige Eigenkapitalkennzahlen und den Einfluss des Leverage-Effekts. Darüber hinaus befasst sie sich mit dem Aufbau eines eigenständigen Controllingsystems für das Eigenkapital.
- Die Bedeutung des Eigenkapitals im Finanzcontrolling
- Die Kapitalstruktur von Unternehmen und das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital
- Wichtige Eigenkapitalkennzahlen und deren Interpretation
- Der Leverage-Effekt und seine Auswirkungen auf das Eigenkapital
- Der Aufbau eines Controllingsystems für das Eigenkapital
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einführung beleuchtet die Bedeutung des Eigenkapitals im Finanzcontrolling und stellt den Zusammenhang zwischen Kapitalstruktur, Unternehmensbewertung und Kapitalmarktorientierung dar.
- Kapitel 2: Dieser Abschnitt definiert den Begriff des Controllings, insbesondere im Finanzbereich, und erläutert die Notwendigkeit eines Finanzcontrollings zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit und Liquidität von Unternehmen.
- Kapitel 2.1: Dieser Unterabschnitt beschäftigt sich mit der allgemeinen Definition des Controllings und beschreibt dessen Bedeutung für die Planung, Steuerung und Kontrolle von Organisationen, Prozessen oder Projekten.
- Kapitel 2.1.1: Hier wird das Finanzcontrolling als integraler Bestandteil des gesamten Unternehmenscontrollings vorgestellt. Die Aufgaben des Finanzcontrollings umfassen die Analyse der erfolgswirtschaftlichen Konsequenzen von Entscheidungen, die Koordination der Finanzierungs- und Finanzteilpläne sowie die Durchführung von feedback-orientierten Kontrollen.
- Kapitel 2.1.2: Dieser Unterabschnitt beschreibt das Eigenkapital und seine Funktionen im Rahmen der Unternehmensfinanzierung. Dabei wird die Bedeutung des Eigenkapitals für die Arbeits-, Kontinuitäts-, Verlustausgleichs-, Geschäftsführungs- und Haftungsfunktion hervorgehoben.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel stellt wichtige Eigenkapitalkennzahlen wie Eigenkapitalquote, Eigenkapitalrentabilität und Verschuldungsgrad vor und erläutert deren Bedeutung für die Beurteilung der Finanzsituation eines Unternehmens.
- Kapitel 3.1: Dieser Abschnitt beschreibt den Leverage-Effekt und seine Auswirkungen auf das Eigenkapital. Dabei werden die Vor- und Nachteile eines hohen Verschuldungsgrades sowie die Möglichkeiten zur Steuerung des Leverage-Effekts diskutiert.
- Kapitel 3.2: Dieses Kapitel beschreibt den Aufbau eines Controllingsystems für das Eigenkapital. Es werden die wichtigsten Elemente des Systems, wie Zielplanung, Koordination und Durchsetzung sowie Datenerfassung, Soll-Ist-Vergleich, Abweichungsanalysen und Kontrolle vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Eigenkapital, Finanzcontrolling, Kapitalstruktur, Unternehmensbewertung, Kapitalmarktorientierung, Kennzahlen, Leverage-Effekt, Controllingsystem, Zielplanung, Koordination, Durchsetzung, Datenerfassung, Soll-Ist-Vergleich, Abweichungsanalyse und Kontrolle.
- Quote paper
- Aljoscha Stroh (Author), 2003, Controlling des Eigenkapitals, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27438