Der Begriff „Wappen“ bezeichnet ein bleibendes und nach bestimmten Regeln festgestelltes Abzeichen einer Person, Familie oder Körperschaft. Mittelalterliche Wappen wurden im Laufe der Jahrhunderte für unterschiedlichste Zwecke und mit verschiedenen Intentionen verwendet. Vor allem aber weisen sie auf einen bestimmten Anspruch und den sozialen Rang des Trägers hin. Mit Hilfe der Heraldik, der Kunde vom Wappenwesen, lassen sich verschiedene Erkenntnisse aus den unterschiedlichen Wappen gewinnen. Auch die Ratslinien des Lübecker Rates, in denen seine Mitglieder aufgeführt wurden, wurden teilweise mit Wappen versehen. Die Lübecker Ratsherren besaßen also eigene Wappen, mit denen ursprünglich nur der Adel seinen Status und seine rechtlichen und territorialen Ansprüche zum Ausdruck brachte. In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, ob auch die Wappen der Ratsherren eine soziale und rechtliche Bedeutung hatten oder nur zu schmückenden Zwecken verwendet wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Lübecker Ratslinien
- Die verschiedenen Lübecker Ratslinien
- Zweck und Bedeutung der Ratslinien
- Das mittelalterliche Wappenwesen
- Entstehung des Wappenwesens
- Entwicklung in Deutschland
- Wappenrecht
- Wappen als historische Quelle
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Lübecker Ratslinien und ihren Wappen, um die Frage zu beantworten, ob die Wappen der Ratsherren eine soziale und rechtliche Bedeutung hatten oder nur zu schmückenden Zwecken verwendet wurden.
- Die Entwicklung der Lübecker Ratslinien und ihre Bedeutung für die Memoria und die Repräsentation der Ratsherrschaft.
- Die Entstehung und Entwicklung des mittelalterlichen Wappenwesens, insbesondere die Voraussetzungen für die Wappenführung.
- Die Bedeutung des Wappenrechts im Mittelalter, insbesondere die Wappenfähigkeit und das Recht, ein bestimmtes Wappen zu tragen.
- Der Quellenwert von heraldischen Quellen für die Sozial-, Staats- und Rechtsgeschichte.
- Die Verwendung von Wappen als Ausdruck des Selbstbewusstseins und der Abgrenzung der Ratsherren von anderen Schichten und Rängen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Begriff „Wappen" und seine Bedeutung im Mittelalter vor. Sie führt in die Thematik der Lübecker Ratslinien und ihre Wappen ein und stellt die Forschungsfrage nach der sozialen und rechtlichen Bedeutung der Wappen der Ratsherren.
Das Kapitel „Die Lübecker Ratslinien" beschreibt die verschiedenen Ratslinien des Lübecker Rates, ihren Zweck und ihre Bedeutung. Es wird auf die älteste Ratslinie, die „Oldenborchsche Ratslinie" und die Ordines eingegangen. Der Hauptzweck der Ratslinien wird als Memoria und Totengedenken beschrieben, wobei die Ratslinien auch die Repräsentation und Legitimation der Ratsherrschaft ausdrücken.
Das Kapitel „Das mittelalterliche Wappenwesen" behandelt die Entstehung und Entwicklung des Wappenwesens im Mittelalter. Es wird die Bedeutung der Wappen während der Kreuzzüge und die Entwicklung zu vererbbaren Geschlechts- und Territorialwappen erläutert. Weiterhin wird die Entwicklung des Wappenrechts im Mittelalter, insbesondere die Voraussetzungen für die Wappenfähigkeit und das Recht, ein bestimmtes Wappen zu tragen, beschrieben.
Das Kapitel „Wappen als historische Quelle" beleuchtet den Quellenwert von heraldischen Quellen für die Sozial-, Staats- und Rechtsgeschichte. Es werden die Informationen, die sich aus Wappen über lehns- und erbrechtliche Zusammenhänge, Besitz- und Rangansprüche sowie Familienzugehörigkeit und bekleidete Ämter gewinnen lassen, erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Lübecker Ratslinien, das mittelalterliche Wappenwesen, das Wappenrecht, die Wappenfähigkeit, die Memoria, die Repräsentation der Ratsherrschaft, das Selbstbewusstsein der Ratsherren und die Abgrenzung gegenüber anderen Schichten und Rängen.
- Quote paper
- M.A. Philip Wagenführ (Author), 2011, Die Lübecker Ratslinien und ihre Wappen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274160