Das Jugendbuch „Defender“ ist eine Zusammenstellung
von acht Kurzgeschichten, die auf eine gewisse Weise
inhaltlich miteinander in Verbindung stehen, wobei
jedoch jede in sich geschlossen und somit einzeln lesbar ist.
Allen Geschichten gemein ist, dass kurze, aber für das Leben
der jugendlichen Protagonisten entscheidende Situationen
geschildert werden, wobei meist ein Rückblick in deren
Vergangenheit erfolgt,
Im Folgenden seien vier der Kurzgeschichten inhaltlich
zusammengefasst und für ihren Einsatz als Lesetext in der Hauptschule besprochen.
Inhaltsverzeichnis
- Herbstastern
- Daniel zu lieben
- Interview
- Merle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Jugendbuch „Defender“ von Andreas Steinhöfel beleuchtet verschiedene Alltagssituationen jugendlicher Protagonisten und stellt diese durch kurze, in sich geschlossene Geschichten dar. Jede Geschichte zeichnet sich durch prägnante, lebensverändernde Ereignisse aus, die meist mit einem Rückblick in die Vergangenheit verknüpft sind. Die Geschichten thematisieren verschiedene Aspekte des Erwachsenwerdens und der jugendlichen Lebenswelt.
- Gewalt in Familien und deren Auswirkungen auf Kinder
- Homosexualität und gesellschaftliche Akzeptanz
- Psychische Störungen bei Jugendlichen
- Mobbing und Ausgrenzung in der Schule
- Die Suche nach Selbstfindung und Identitätsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
Herbstastern
Die zweite Geschichte, „Herbstastern“, erzählt die Geschichte des Ich-Erzählers Dennis, der mit seinen Geschwistern das verlassene Elternhaus besucht. Durch vergilbte Fotos erinnert er sich an die Vergangenheit seiner Familie und die traumatischen Erlebnisse mit dem alkoholabhängigen Vater, der seine Familie terrorisierte. Dennis versucht, das Verhalten seiner Eltern zu verstehen, ohne es zu verurteilen.
Daniel zu lieben
In der vierten Geschichte erzählt der Ich-Erzähler von seiner ersten homosexuellen Beziehung mit Daniel. Die Beziehung bleibt zunächst geheim, doch die Liebe der beiden Männer kann nicht lange verborgen bleiben. Der Druck der Gesellschaft und die Vorurteile führen schließlich zur Trennung. Trotz der tragischen Entwicklung der Beziehung zeichnet sich die Geschichte durch eine gewisse Ambivalenz und Akzeptanz gegenüber den verschiedenen Lebensentwürfen aus.
Interview
Die sechste Erzählung ist als ein fiktives Interview gestaltet, in dem der Ich-Erzähler Lukas über die Situation seiner Schwester Tara berichtet. Tara wird in die Psychiatrie eingewiesen, nachdem sie einen Mann, der sie vergewaltigen wollte, mit einer Axt tötete. Lukas und ein Exfreund Taras versuchen, sie aus der Klinik zu befreien, doch die Situation eskaliert. Die Geschichte thematisiert Gewalt und psychische Störungen bei Jugendlichen und stellt die Frage nach Schuld und Verantwortung.
Merle
Die siebte Geschichte handelt von der Schülerin Merle, die in ihrer Klasse einen neuen Lehrer, Herrn Dettmer, erlebt. Der Lehrer wird von den Schülern gemobbt, was Merle veranlasst, über dessen Gefühle und Lebensumstände nachzudenken. Merle empfindet schließlich Mitleid mit dem Lehrer und zeigt, wie wichtig Empathie und Verständnis im Umgang mit anderen Menschen sind.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Buches sind Familienkonflikte, Homosexualität, psychische Störungen, Mobbing und die Suche nach Identität in der Jugend. Die Geschichten zeichnen sich durch ihren realistischen Stil und die Vielseitigkeit der Themen aus, die für junge Leserinnen und Leser relevant sind.
- Quote paper
- Ulrike v. Münchhofen (Author), 2003, Buchbesprechung des Jungendbuches "Defender" von Andreas Steinhöfel. Geschichten aus der Mitte der Welt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27413