Die Familie ist die erste Sozialisationsinstanz, der ein Kind in seinem Leben begegnet.
Durch familiale Interaktionen lernen Kinder basale Verhaltensweisen und bilden kognitive und emotionale Grundstrukturen heraus. Es werden auch Normen und Werte vermittelt, die neben den erlernten basalen Verhaltensweisen als besonders stabil gelten. Die Familie nimmt daher eine prägende Rolle in der Persönlichkeitsbildung eines Kindes ein, wobei zwischen Sozialisation und Erziehung differenziert werden muss.
„Sozialisation bezeichnet den Prozess einer Aneignung und Verarbeitung der inneren und äußeren Realität und die Auseinandersetzung mit Körper und Psyche sowie der sozialen und materiellen Umwelt. Verstanden als lebenslanger individueller Lernprozess, in dem sich das Individuum zur selbstständig lebens- und arbeitsfähigen Persönlichkeit entwickelt, ist Sozialisation die Voraussetzung, um Entwicklungsaufgaben kompetent lösen zu können, die es für die steigenden Anforderungen an Selbststeuerung und Identitätssicherung in einer individualisierten Gesellschaft benötigt.“
Innerhalb der Sozialisation übernimmt die Familie nur einen geringen, eigenständigen Part, da sie sich diesen mit außerfamiliären Sozialisationsfeldern (Kita, Schule, Peers etc.) teilt, weshalb an dieser Stelle nicht genauer darauf eingegangen werden soll.
Die wesentlich wichtigere Rolle übernimmt die Familie bei der Erziehung, die auch ihren primären Part darstellt.
„Erziehung wird im Vergleich hierzu [zur Sozialisation] bestimmt als geplante, zielgerichtete und absichtsvolle Sozialisation, also jener Teil der Sozialisationsprozesse, welcher darauf abzielt, Veränderungen von Kindern und Jugendlichen zu bewirken.“
Bei der Erziehung übernimmt die Familie die Rolle dem Kind basale Verhaltensweisen, Normen und Werte zu vermitteln, die es dem Kind ermöglicht, sich in der jeweiligen Kultur und Gesellschaft zurechtzufinden und sich aktiv auch mit dieser auseinanderzusetzen. Das Kind soll sich seiner persönlichen Identität bewusst werden und seinen Platz/Rolle4 in der Gesellschaft finden.
Ziel der vorliegenden Seminararbeit ist es nun, der Frage nachzugehen, inwieweit sich das Bild bzw. die Wahrnehmung, in Bezug auf die Funktionen, von ,Familie', gewandelt hat und ob sie eine Haupt- oder Nebenrolle in der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen einnimmt?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition und Merkmale von „Familie“
- 3. Funktionen von „Familien“
- 4. Historische Entwicklung bzw. Wandel von Familienformen
- 5. Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Wandel des Bildes und der Wahrnehmung der Funktionen von „Familie“ und deren Rolle in der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen. Die Arbeit beleuchtet die Definition und Merkmale von Familie in einer pluralistischen Gesellschaft, analysiert die heutigen Funktionen von Familien und skizziert die historische Entwicklung von Familienformen in den letzten 50 Jahren.
- Definition und Merkmale von „Familie“ in der heutigen Gesellschaft
- Funktionen von Familien in der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen
- Historische Entwicklung und Wandel von Familienformen
- Veränderte Eltern-Kind-Beziehung
- Pluralität der Lebensformen innerhalb einer Familie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Familie als primäre Sozialisationsinstanz. Sie differenziert zwischen Sozialisation und Erziehung, wobei die Erziehung als geplanter, zielgerichteter und absichtsvoller Teil der Sozialisation hervorgehoben wird, in dem die Familie eine zentrale Rolle bei der Vermittlung von Verhaltensweisen, Normen und Werten einnimmt. Das Ziel der Arbeit wird definiert: die Untersuchung des Wandels im Bild der Familienfunktionen und deren Rolle in der Sozialisation.
2. Definition und Merkmale von „Familie“: Dieses Kapitel hinterfragt das traditionelle Familienbild und stellt fest, dass es in einer pluralistischen Gesellschaft nicht mehr aktuell ist. Es werden verschiedene Definitionen von „Familie“ präsentiert, vom Statistischen Bundesamt und dem Duden, und kritisch diskutiert. Eine strukturtheoretische Definition von Ecarius wird vorgestellt, die Familien als Kommunikationssysteme mit hoher Interaktionsdichte, besondere Verhältnis zur Zeit, Leibgebundenheit des Austauschs und Personorientiertheit der Beiträge beschreibt. Ergänzt wird diese Definition durch konstitutive Merkmale von Nave-Herz (biologisch-soziale Doppelnatur, Kooperations- und Solidaritätsverhältnis, Generationsdifferenz) und psychologische Merkmale (Funktionen, Wahrnehmung, langfristige Verpflichtungen, biologische Verwandtschaft).
Schlüsselwörter
Familie, Sozialisation, Erziehung, Familienformen, Wandel, Pluralität, Generationsdifferenz, Eltern-Kind-Beziehung, Funktionen der Familie, Definition Familie, historische Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Wandel des Familienbildes und seiner Funktionen
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Wandel des Bildes und der Wahrnehmung der Funktionen von „Familie“ und deren Rolle in der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen. Sie beleuchtet die Definition und Merkmale von Familie in einer pluralistischen Gesellschaft, analysiert die heutigen Funktionen von Familien und skizziert die historische Entwicklung von Familienformen in den letzten 50 Jahren.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Definition und Merkmale von „Familie“ in der heutigen Gesellschaft, Funktionen von Familien in der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen, historische Entwicklung und Wandel von Familienformen, veränderte Eltern-Kind-Beziehung und die Pluralität der Lebensformen innerhalb einer Familie.
Wie wird „Familie“ in der Arbeit definiert?
Die Arbeit hinterfragt das traditionelle Familienbild und präsentiert verschiedene Definitionen von „Familie“, unter anderem vom Statistischen Bundesamt und dem Duden. Eine strukturtheoretische Definition von Ecarius wird vorgestellt und durch konstitutive Merkmale von Nave-Herz (biologisch-soziale Doppelnatur, Kooperations- und Solidaritätsverhältnis, Generationsdifferenz) und psychologische Merkmale (Funktionen, Wahrnehmung, langfristige Verpflichtungen, biologische Verwandtschaft) ergänzt. Die Arbeit betont, dass eine einheitliche Definition in einer pluralistischen Gesellschaft schwierig ist.
Welche Rolle spielt die Sozialisation in der Seminararbeit?
Die Seminararbeit betont die Familie als primäre Sozialisationsinstanz. Sie differenziert zwischen Sozialisation und Erziehung, wobei die Erziehung als geplanter, zielgerichteter und absichtsvoller Teil der Sozialisation hervorgehoben wird, in dem die Familie eine zentrale Rolle bei der Vermittlung von Verhaltensweisen, Normen und Werten einnimmt. Der Wandel der Familienfunktionen wirkt sich direkt auf die Sozialisation aus.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit enthält folgende Kapitel: Einleitung, Definition und Merkmale von „Familie“, Funktionen von „Familien“, Historische Entwicklung bzw. Wandel von Familienformen und Ergebnisse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Familie, Sozialisation, Erziehung, Familienformen, Wandel, Pluralität, Generationsdifferenz, Eltern-Kind-Beziehung, Funktionen der Familie, Definition Familie, historische Entwicklung.
Welche konkreten Ergebnisse werden in der Seminararbeit präsentiert?
Die konkreten Ergebnisse der Seminararbeit sind im Kapitel "Ergebnisse" zusammengefasst und werden im Kontext der anderen Kapitel präsentiert. Die Arbeit liefert einen Überblick über den Wandel des Familienbildes und seiner Funktionen im Laufe der letzten 50 Jahre, analysiert verschiedene Definitionen von Familie und deren Relevanz in einer pluralistischen Gesellschaft und diskutiert den Einfluss des Wandels auf die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen.
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- Bachelor Jeanette Michalak (Author), 2014, Familie als Sozialisationsinstanz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274033