Die vorliegende Arbeit widmet sich der Fragestellung, welche Bezüge sich zwischen der Darstellung der Vierten Dimension und der geäusserten Gesellschaftskritik in Herbert George Wells The Time Machine finden lassen.
Absicht dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, dass der Vierten Dimension eine tragendere Rolle zukommt als dies auf den ersten Blick scheint und als dies in der Sekundärliteratur erwähnt wird.
Methodologisch werden Textstellen, in welcher die Vierte Dimension beschrieben wird, wiedergegeben und analysiert. Der Rest der Handlung wird raffend paraphrasiert, lediglich auf die Inhalte von Belang für die Vierte Dimension wird vertiefend eingegangen.
Der Forschungsstand zeigt auf, dass sehr viel Sekundärliteratur zu Wells vorhanden ist, aber keine Monographie, welche auf den speziellen Bezug zwischen der Vierten Dimension und der Gesellschaftskritik in diesem oft rezipierten Sciencefiction-Klassiker eingeht. Einen ausführlichen und aktuellen Beitrag über The Time Machine bietet McLean.
Die Arbeit gliedert sich wie folgt:
Im anschliessenden zweiten Teil wird die Darstellung der Vierten Dimension, welche zu Beginn des Romans einsetzt, erläutert. Dabei wird paraphrasiert, wie der Zeitreisende zu Beginn des Romans seinen Gästen seine Theorie zur Vierten Dimension darlegt, und ihnen anschliessend ein Experiment mit einer Miniaturversion seiner Zeitmaschine vorführt. Indem Wells die Gäste des Zeitreisenden so beschreibt, dass diese gar nicht gewillt sind, die Möglichkeit einer Vierten Dimension trotz des gelungenen Versuchs auch nur in Betracht zu ziehen, übt er Kritik an der konservativen Haltung der Gesellschaft, welcher jegliche Bereitschaft zu Paradigmenwechsel fehlt. Zudem werden Referenzen zu Platons Höhlengleichnis aufgezeigt.
Darauf folgend werden im dritten Teil dieser Arbeit die gesellschaftlichen Zustände der Viktorianischen Gesellschaft vorgestellt, und die beiden Rassen, denen der Zeitreisende in der Zukunft begegnet, werden beschrieben. Hierbei wird die gesellschaftliche Kritik von Wells in seiner dystopischen Erzählung anhand der Eloi und Morlocks prägnant erläutert.
Anschliessend wird im vierten Abschnitt der Bezug zwischen der Gesellschaftskritik und der Vierten Dimension in dem besagten Roman hergestellt. Dabei wird aufgezeigt, dass die Vierte Dimension in der Erzählung einerseits den Zweck hat, die Glaubwürdigkeit einer Zeitreise beim Leser zu erhöhen, andererseits ermöglicht sie die Zeitreise, derer sich Wells bedient, [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Vierte Dimensionen
- 2.1. Die Theorie
- 2.2. Kritik am Konservatismus
- 2.3. Platons Höhlengleichnis
- 3. Gesellschaftskritik
- 3.1. Das Viktorianische Zeitalter
- 3.2. Eloi und Morlocks
- 4. Vierte Dimension und Gesellschaftskritik
- 4.1. Die Aufhebung der Fiktion
- 4.2. Das Umgehen von Zensur
- 4.3. Kritik an der Passivität
- 4.4. Der dreidimensionale Lebensraum
- 4.5. Klassenkritik
- 4.6. Kritik am Kolonialismus
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Herbert George Wells' "The Time Machine" auf ihre Darstellung der vierten Dimension und ihre Gesellschaftskritik. Ziel ist es, die literarischen Mittel zu analysieren, mit denen Wells seine Kritik an der viktorianischen Gesellschaft formuliert und wie die vierte Dimension als metaphorische Ebene für diese Kritik dient.
- Die vierte Dimension als literarisches Mittel
- Gesellschaftskritik im viktorianischen Kontext
- Die Darstellung von Klassenungleichheit und sozialer Ungerechtigkeit
- Die Rolle von Technologie und Fortschritt in Wells' Vision der Zukunft
- Die Verwendung von Allegorien und Symbolen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Arbeit ein und umreißt den Fokus auf die Analyse der vierten Dimension und der Gesellschaftskritik in H.G. Wells' "The Time Machine". Es skizziert die Methodik und den Aufbau der Arbeit, wobei die zentrale Forschungsfrage definiert und die Bedeutung des Werkes im Kontext der viktorianischen Literatur hervorgehoben wird. Die Einleitung liefert den notwendigen Hintergrund, um die folgenden Kapitel zu verstehen.
2. Die Vierte Dimensionen: Dieses Kapitel analysiert das Konzept der vierten Dimension in Wells' Roman. Es untersucht die theoretischen Grundlagen der Darstellung, die kritische Auseinandersetzung mit dem Konservatismus der damaligen Zeit und den Bezug zu Platons Höhlengleichnis. Der Fokus liegt darauf, wie die vierte Dimension nicht nur als wissenschaftliche Spekulation, sondern vor allem als literarisches Werkzeug zur Erzeugung von Spannung und zur Veranschaulichung der gesellschaftlichen Missstände genutzt wird. Die Kapitelteile beleuchten die verschiedenen Facetten dieser komplexen Metapher und bereiten den Boden für die folgende Gesellschaftskritik.
3. Gesellschaftskritik: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Gesellschaftskritik, die Wells in seinem Werk präsentiert. Es beleuchtet den historischen Kontext des viktorianischen Zeitalters mit seinen sozialen Ungerechtigkeiten und Spannungen. Die Beschreibung der Eloi und Morlocks dient als zentrale Metapher für die scharfe Kritik an der sozialen Schichtung und dem gesellschaftlichen Missstand. Die Kapitelteile untersuchen die allegorische Bedeutung dieser Figuren und ihre Funktion als Spiegelbild der viktorianischen Gesellschaft. Es werden konkrete Beispiele aus dem Roman herangezogen, um die Gesellschaftskritik zu veranschaulichen.
4. Vierte Dimension und Gesellschaftskritik: In diesem zentralen Kapitel wird der Zusammenhang zwischen der vierten Dimension und der Gesellschaftskritik in Wells' Werk eingehend untersucht. Es wird analysiert, wie die vierte Dimension als literarisches Mittel verwendet wird, um die Fiktion aufzuheben, Zensur zu umgehen und die Passivität der Gesellschaft zu kritisieren. Die Kapitelteile untersuchen den dreidimensionalen Lebensraum als limitierenden Faktor und analysieren die Klassenkritik sowie die Kritik am Kolonialismus, die beide durch die Metapher der vierten Dimension verstärkt werden. Der Fokus liegt auf der Verflechtung von wissenschaftlicher Spekulation und sozialer Kritik.
Schlüsselwörter
Vierte Dimension, Gesellschaftskritik, Herbert George Wells, The Time Machine, Viktorianisches Zeitalter, Eloi, Morlocks, Klassenkritik, Kolonialismus, Zeitreise, Utopie, Dystopie, Allegorie, Symbol.
H.G. Wells' "The Time Machine": Häufige Fragen (FAQ)
Was ist der Hauptfokus dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit analysiert H.G. Wells' "The Time Machine" im Hinblick auf seine Darstellung der vierten Dimension und seine Gesellschaftskritik. Es wird untersucht, wie Wells literarische Mittel einsetzt, um seine Kritik an der viktorianischen Gesellschaft zu formulieren und wie die vierte Dimension als metaphorische Ebene für diese Kritik dient.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die vierte Dimension als literarisches Mittel, die Gesellschaftskritik im viktorianischen Kontext, die Darstellung von Klassenungleichheit und sozialer Ungerechtigkeit, die Rolle von Technologie und Fortschritt in Wells' Zukunftsvision, sowie die Verwendung von Allegorien und Symbolen im Roman.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Die Vierte Dimension (inkl. Theorie, Kritik am Konservatismus und Bezug zu Platons Höhlengleichnis), Gesellschaftskritik (inkl. Viktorianisches Zeitalter und die Metapher der Eloi und Morlocks), Vierte Dimension und Gesellschaftskritik (inkl. Aufhebung der Fiktion, Umgang mit Zensur, Kritik an Passivität, dreidimensionaler Lebensraum, Klassenkritik und Kritik am Kolonialismus) und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel wird im Inhaltsverzeichnis detailliert aufgeführt.
Was wird im Kapitel "Die Vierte Dimension" untersucht?
Dieses Kapitel analysiert das Konzept der vierten Dimension in Wells' Roman, untersucht die theoretischen Grundlagen der Darstellung, die kritische Auseinandersetzung mit dem Konservatismus und den Bezug zu Platons Höhlengleichnis. Es wird gezeigt, wie die vierte Dimension als literarisches Werkzeug zur Erzeugung von Spannung und Veranschaulichung gesellschaftlicher Missstände genutzt wird.
Worauf konzentriert sich das Kapitel zur Gesellschaftskritik?
Das Kapitel konzentriert sich auf die Gesellschaftskritik in Wells' Werk im Kontext des viktorianischen Zeitalters mit seinen sozialen Ungerechtigkeiten. Die Eloi und Morlocks dienen als zentrale Metapher für die Kritik an sozialer Schichtung und gesellschaftlichem Missstand. Konkrete Beispiele aus dem Roman veranschaulichen diese Kritik.
Wie werden die vierte Dimension und die Gesellschaftskritik in der Arbeit verknüpft?
Das zentrale Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen der vierten Dimension und der Gesellschaftskritik. Es analysiert, wie die vierte Dimension als literarisches Mittel eingesetzt wird, um die Fiktion aufzuheben, Zensur zu umgehen und die Passivität der Gesellschaft zu kritisieren. Es werden der limitierende dreidimensionale Lebensraum, die Klassenkritik und die Kritik am Kolonialismus im Kontext der vierten Dimension analysiert.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Vierte Dimension, Gesellschaftskritik, Herbert George Wells, The Time Machine, Viktorianisches Zeitalter, Eloi, Morlocks, Klassenkritik, Kolonialismus, Zeitreise, Utopie, Dystopie, Allegorie und Symbol.
Welche Forschungsfrage wird in der Arbeit beantwortet?
Die zentrale Forschungsfrage ist, wie H.G. Wells die vierte Dimension als literarisches Mittel einsetzt, um seine Kritik an der viktorianischen Gesellschaft zu formulieren und welche Aspekte dieser Kritik dadurch besonders hervorgehoben werden.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der Literaturwissenschaft, die sich mit H.G. Wells, der viktorianischen Literatur, Science Fiction und Gesellschaftskritik auseinandersetzen. Sie bietet eine detaillierte Analyse des Romans "The Time Machine" und seiner vielschichtigen Bedeutung.
- Quote paper
- Marko Stevic (Author), 2011, Vierte Dimension und Gesellschaftskritik in Herbert George Wells "The Time Machine", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273941