Die vorliegende Arbeit widmet sich der Aufgabenstellung, die konzeptuellen theoretischen Aspekte der Sozialsemiotik zur Typographie anhand von selbst gemachten Bildaufnahmen zu erläutern, indem diese nach Hartmut Stöckl interpretiert wurden. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass die Ausführungen dieses Aufsatzes sich auf eine beschränkte Auswahl von Sekundärliteratur stützen, welche die Absicht verfolgt, einen kurze Einführung in die Sozialsemiotik der Typographie gemäss Hartmut Stöckl zu liefern, sowie die vorgestellten Konzepte an praktischen Beispielen anzuwenden.
Methodologisch wurde eine kleine „Minifeldforschung“ betrieben, in welcher am 13. Juni 2011 Bildaufnahmen angefertigt wurden, indem ein „gewöhnlicher Tagesablauf“ simuliert wurde, und auffallende Merkmale der Typographie unterschiedlicher Texte, denen während des Tagesablaufs zu begegnen war, photographiert wurden. Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen wird lediglich eine kleine Auswahl der aufgenommenen Bilder vorgestellt.
Ganz im Sinne der Sozialsemiotik sei darauf verwiesen, dass die gelieferten Interpretationen Deutungsmöglichkeiten bieten, und auch andere Interpretationsstränge möglich wären, denn schlussendlich wären es ohnehin „[...] die Zeichenbenutzer [M.S.: welche] die Ressourcen herstellen, und nach ihren kommunikativen Ausdrucksbedürfnissen formen“.
Bendel/ Held verweisen darauf, dass „[...] die Deutung von Texten keine sinn-findende, sondern eine sinn-stiftende Tätigkeit ist; ein Problem, das sich bei der Analyse von Bildern zusätzlich verschärft, weil diese in der Regel noch grössere Interpretationsspielräume offen lassen als Sprachtexte.“
„Sozialsemiotische Theorien hingegen [im Gegensatz zur strukturalistischen Semiotik] betonen den dynamischen Prozess- und Handlungscharakter von Zeichenproduktion und -interpretation, aus dem immer nur ein [...] Bedeutungspotenzial, nicht Bedeutung per se resultiert“.
Stöckl äussert:
„In einer sozialsemiotischen Sicht auf visuelle Kommunikation wird die Ressource Bild in ihren funktionalen Strukturen untersucht. [...]. Eine Sozialsemiotik des Bildes ist zunächst ein deskriptives Projekt, das die visuelle Ressource inventarisiert und typologisiert. [...]. Insgesamt betrachtet ist die sozialsemiotische Sicht auf auf visuelle Kommunikation sehr hilfreich, weil sie die Analyse von Bildern systematisiert und im Sinne einer kritischen Diskursanalyse auch die Grundlage für eine Bildergebrauchskritik liefert.“ [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Typographie gemäss Hartmut Stöckl
- Definition
- Mikro-, Meso-, Makro- und Paratypographie
- Typographie als peripheres Zeichensystem
- Display- und Akzidenztypographie
- Typographie im Alltag
- Uhranzeige und Strassenbahnliniennummer
- Typographie von Graffiti
- Wissenschaftliche Arbeiten — typographische Dispositive
- Werbeplakate — Typographie des „Blickfangs"
- Typographie bei Computerspielen
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die konzeptuellen theoretischen Aspekte der Sozialsemiotik der Typographie anhand von selbst gemachten Bildaufnahmen. Der Fokus liegt auf der Interpretation dieser Bilder nach den Konzepten von Hartmut Stöckl. Die Arbeit zielt darauf ab, eine kurze Einführung in die Sozialsemiotik der Typographie gemäss Stöckl zu liefern und die vorgestellten Konzepte an praktischen Beispielen anzuwenden.
- Typographische Konzepte nach Hartmut Stöckl
- Mikro-, Meso-, Makro- und Paratypographie
- Typographie als peripheres Zeichensystem
- Display- und Akzidenztypographie
- Typographie in verschiedenen Kontexten (Alltag, Wissenschaft, Werbung, Computerspiele)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sozialsemiotik der Typographie ein und erläutert die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Sie beschreibt die Bildaufnahmen, die als Grundlage für die Interpretationen dienen.
Das zweite Kapitel stellt die typographischen Konzepte von Hartmut Stöckl vor. Es werden Definitionen, die verschiedenen Ebenen der Typographie (Mikro-, Meso-, Makro- und Paratypographie) sowie die Rolle der Typographie als peripheres Zeichensystem erläutert. Der Unterschied zwischen Display- und Akzidenztypographie wird ebenfalls behandelt.
Im dritten Kapitel werden die Bildaufnahmen aus dem Alltag analysiert. Es werden Beispiele aus verschiedenen Kontexten vorgestellt, wie z.B. Uhranzeigen, Strassenbahnliniennummern, Graffiti, wissenschaftliche Arbeiten, Werbeplakate und Computerspiele. Die Typographie dieser Beispiele wird unter Verwendung der Konzepte von Stöckl interpretiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Sozialsemiotik der Typographie, Hartmut Stöckl, Mikro-, Meso-, Makro- und Paratypographie, Display- und Akzidenztypographie, peripheres Zeichensystem, visuelle Kommunikation, Zeichenproduktion und -interpretation, Textsorten, Typographie im Alltag, Werbeplakate, Computerspiele.
- Quote paper
- Marko Stevic (Author), 2011, Sozialsemiotik der Typographie. Interpretationen von Bildaufnahmen nach Hartmut Stöckl, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273936