Ziel dieser Seminararbeit ist ein Aufbereiten der kapitalbasierten makroökonomischen Theorie der Österreichischen Schule der Nationalökonomie sowie eine Erläuterung von Friedrich A. von Hayeks monetärer Überinvestitionstheorie. Es wird außerdem ein Vergleich zu der Sichtweise des Keynesianismus zu konjunkturellen Schwankungen gezogen.Die aktuell in Europa herrschende Staatsschuldenkrise hat ihren Ursprung in der, im Sommer 2007 mit dem Platzen der US-Immobilienblase ausgelösten, Weltwirtschaftskrise. Diese gilt gemeinhin als schwerste wirtschaftliche Krise seit der „Großen Depression“ in den 1920er und 1930er Jahren.
In Folge der ersten Weltwirtschaftskrise haben unter anderem John Keynes und Friedrich von Hayek Konjunkturtheorien entwickelt, die solche schweren wirtschaftlichen Verwerfungen zu erklären versuchten und Handlungsvorschläge zu deren Eindämmung gaben.
Beide Theorien, die bis in die 1980er Jahre hinein zu großen Debatten unter Konjunkturtheoretikern führten haben bis heute an ihrer Bedeutung für politisches Handeln stark verloren. Nun hat durch die erneute Weltwirtschaftskrise das Interesse an den damaligen Lösungsvorschlägen wieder zugenommen.
Während John M. Keynes zu einem der Bekanntesten Wirtschaftswissenschaftler des 20. Jahrhunderts aufstieg, ist der Bekanntheitsgerad seines alten Konkurrenten Friedrich A. von Hayek und dessen Lehrmeinung die Österreichische Schule der Nationalökonomie stark zurückgegangen.
Begründer der Österreichischen Schule der Nationalökonomie war Carl Menger der mit seiner Grenznutzenlehre die Mikroökonomie für immer veränderte.
Die von Eugen von Böhm Barwerk entwickelte österreichische Kapitaltheorie bildete die Basis auf derer Ludwig von Mises die österreichische Konjunkturtheorie begründete.
Mit dieser Grundlage entwickelte Friedrich A. von Hayek seine Konjunkturtheorie, die er 1931 in seinem Werk „Preise und Produktion“ veröffentlichte und für die er 1974 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurde. Obwohl seine Theorie, die als „monetäre Überinvestitionstheorie“ Bekanntheit erlangte, sich ursprünglich mit zyklisch wiederkehrenden Konjunkturschwankungen beschäftigte und nicht mit kollapsartigen Konjunkturkrisen, ist sie überraschend gut dazu geeignet, die aktuelle Krise zu beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Produktionsgut
- Kapital basiertes makroökonomisches Modell von Hayek und Garrison
- Das Hayeksche Dreieck
- Kapitalmarkt und Produktionsmöglichkeitenkurve
- Totalmodell von Hayek und Garrison
- Monetäre Überinvestitionstheorie
- Konjunkturzyklus
- Der Boom
- Der Bust
- Anwendung der hayeksehen Überinvestitionstheorie auf die Suprimekrise
- Keynes Gegenentwurf eines Konjunkturzyklus
- Keynes Ansicht des Abschwungs im Modell von Hayek und Garrison
- Die Handlungsempfehlungen während einer Rezession
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der kapitalbasierten Makroökonomik und der monetären Konjunkturtheorie von F.A. Hayek. Ziel ist es, die grundlegenden Elemente der Hayekschen Theorie zu erläutern und diese auf den Konjunkturzyklus anzuwenden. Die Arbeit vergleicht Hayeks Sichtweise mit der des Keynesianismus und analysiert die Relevanz der Hayekschen Theorie für die aktuelle Wirtschaftskrise.
- Die kapitalbasierte Makroökonomik von Hayek
- Die monetäre Überinvestitionstheorie von Hayek
- Der Konjunkturzyklus nach Hayek und Garrison
- Die Rolle von Geld und Kredit im Konjunkturverlauf
- Der Vergleich der Hayekschen Theorie mit dem Keynesianismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Relevanz der Hayekschen Konjunkturtheorie im Kontext der aktuellen Wirtschaftskrise. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Produktionsgut im Rahmen der österreichischen Schule der Nationalökonomie. Kapitel 3 erläutert das kapitalbasierte makroökonomische Modell von Hayek und Garrison, das auf dem Hayekschen Dreieck, dem Kapitalmarktmodell und der Produktionsmöglichkeitenkurve basiert. Kapitel 4 präsentiert die monetäre Überinvestitionstheorie von Hayek, die die Entstehung und den Verlauf des Konjunkturzyklus erklärt. Kapitel 5 stellt den Gegenentwurf des Keynesianismus zum Hayekschen Modell dar. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Implikationen für die Wirtschaftspolitik.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die kapitalbasierte Makroökonomik, die monetäre Konjunkturtheorie, den Konjunkturzyklus, die Überinvestitionstheorie, den natürlichen Kapitalzins, den Geldzins, die Geldmengenausweitung, die Produktionsmöglichkeitenkurve, das Hayeksche Dreieck, den Keynesianismus und die aktuelle Wirtschaftskrise. Der Text analysiert die Auswirkungen von Geldpolitik und Kreditmärkten auf den Konjunkturverlauf und diskutiert die unterschiedlichen Handlungsempfehlungen von Hayek und Keynes für die Bewältigung von Wirtschaftskrisen.
- Quote paper
- Mark André Grashorn (Author), 2013, Kapitalbasierte Makroökonomik und monetäre Konjunkturtheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273924