Kultururlaub im Bade- und Surferparadies Kuşadasi!
Das zeichnet diese Urlaubsregion an der türkischen Küste der Ägäis aus. Heute geht es zum Baden oder Surfen im azurblauen Meer, morgen ins Landesinnere auf Exkursion. In diesem Buch werden die kulturellen Highlights der Region Kuşadasi, etwa 80 km südlich von Izmir, in Wort und Bild vorgestellt. Hier trifft man auf Überreste vergangener Städte, Häfen oder Tempel, die von Archäologen für die Nachwelt freigelegt wurden, und die ein Fenster in die Antike und die Römerzeit, aber auch in byzantinische Zeiten öffnen. Der geographisch, geschichtlich, archäologisch und geologisch orientierte Kulturreiseführer soll auf diesen Exkursionen wertvolle Dienste leisten.
Wir fahren auf einer ersten Exkursion von Kuşadasi, das in Kapitel drei als Ausgangspunkt für die Exkursionen zu den antiken Stätten vorgestellt wird, südöstlich ins Landesinnere nach Ephesus und Pamukkale. Die Schätze von Ephesus werden in Kapitel vier vorgestellt, Pamukkale wird in Kapitel fünf präsentiert.
Auf einer zweiten Exkursion geht es gen Süden nach Milet, Didyma und Priene. Diese Orte und ihre Bedeutung sind Inhalt der Kapitel sechs, sieben und acht.
Für Ephesus sollte man sich einen ganzen Tag, besser sogar einen zweiten Tag, reservieren. Dies gilt ebenso für Pamukkale, wobei es sich hier wegen der dort möglichen Kuranwendungen empfiehlt, eine Übernachtung einzuplanen.
Die antiken Städte Milet und Priene sowie das Heiligtum Didyma liegen alle in der Nähe von Hauptverkehrsachsen und können an einem Tagesausflug besucht werden.
Lassen Sie sich überraschen von einer altbesiedelten Region mit unzähligen archäologischen Schätzen eines prosperierenden Kultur- und Wirtschaftsraumes aus lange vergangenen Zeiten.
In diesem Sinne – gute Reise!
INHALT
1. EINLEITUNG
1.1 Geologische Besonderheiten der Region
2. DIE TÜRKEI HEUTE: ZAHLEN, DATEN, FAKTEN
3. KUŞADASI - TOURISTENZENTRUM AN DER KÜSTE
4. DIE ANTIKE METROPOLE EPHESUS
4.1 Geographische Lage und heutige Bedeutung
4.1.1 Geographische Besonderheiten
4.1.2 Hinweise zu diesem Kapitel und zum Ausgrabungsgelände
4.2 Die Geschichte der Stadt
4.2.1 Besiedlung und Funde bis zur Bronzezeit
4.2.2 Archaische und frühklassische Periode
4.2.3 Das verschwundene Weltwunder - der Tempel der Göttin Artemis Ephesia
4.2.4 Ephesus in klassischer und hellenistischer Zeit
4.2.5 Ephesus in römischer Zeit
4.2.6 Ephesus in byzantinischer Zeit
4.3 Das Großprojekt Ephesus: Ausgrabungsgeschichte bis heute
5. PAMUKKALE - DAS UNESCO-WELTKULTURERBE
5.1 Die Kalksinterterrassen von Pamukkale
5.2 Heiße Quellen und Kalksinterterrassen: der geologische Prozess
5.3 Der antike Kurort Hierapolis
6. DIE ANTIKE HAFENSTADT MILET
6.1 Geographische Lage und heutige Bedeutung
6.2 Besiedlung und Fund bis in klassische Zeit
6.3 Milet in hellenistisch-römischer Zeit
6.4 Entwicklungen von der Spätantike bis heute
7. DAS ORAKELHEILIGTUM DIDYMA
7.1 Geschichte des Orakelheiligtums bis in die Römerzeit
7.2 Der Tempelbau
7.3 Von der Römerzeit bis heute
8. DIE HELLENISTISCHE STADT PRIENE
8.1 Die Stadtgeschichte
8.2 Das hellenistische Stadtbild von Priene
8.3 Geschichte der Ausgrabungen
9. SCHLUSSWORT
10. LITERATURVERZEICHNIS
11. GLOSSAR
12. DIE AUTOREN
KARTEN- UND TABELLENVERZEICHNIS
Karte Türkei
Tab. 1 Die Türkei in Zahlen Kuşadasi Kuşadasi
Abb. 1 (oben): Vogel- oder Taubeninsel
Abb. 2 (unten): Im Hafen Ephesus
Abb. 3 (oben): Das große Theater mit vorgelagertem Nymphäum
Abb. 4 (unten): Kuretenstraße/Embolos mit Hanghäusern links
Abb. 5 (oben): Inschriften auf dem Tor des Mazaeus und des Mithridates
Abb. 6 (unten): Blick vom Bouleuterion auf die Basilika Stoa
Abb. 7 (oben): Das Prytaneion westlich des Bouleuterions
Abb. 8 (unten): Celsus-Bibliothek und Tor des Mazaeus und Mithridates rechts
Abb. 9 (oben): Das Nymphaeum Traiani
Abb. 10(unten): Die Arkadiane
Abb. 11(oben): Der Hadrianstempel an der Kuretenstraße
Abb. 12(unten): Die Glücksgöttin Tyche Pamukkale
Abb. 13(oben): Kalksinterterrassen
Abb. 14(unten): Vegetation auf den Kalksinterterrassen Milet
Abb. 15(oben): Das große Theater von Milet
Abb. 16(unten): Die Faustina-Thermen Didyma
Abb. 17(oben): Tempeleingangsbereich
Abb. 18(unten): In der Ringhalle des Tempels Priene
Abb. 19: Treppenaufgang zur Stadt
Abb. 20(oben): Fünf wieder errichtete Säulen des Athena-Tempels
Abb. 21(unten): Rathaus/Bouleuterion
VORWORT
Die Idee zu diesem Buch entstand auf einer unseren zahlreichen Reisen zwischen Norwegen und Dubai. Gerade die Mittelmeerregion hatte es meinem Mann und mir sehr angetan, was einerseits - wie bei vielen nicht sonnenverwöhnten Europäern - am herrlichen mediterranen Klima liegt, andererseits aber auch an der Fülle unterschiedlichster Kulturen auf engstem Raum.
Dem Zauber eines Sommerurlaubs oder einer Reise im Mai/Juni, wenn die Vegetation in voller Pracht steht und sich die Ernte des Herbstes schon erahnen lässt, erliegt man spätestens am Strand, in einem Café in einer Altstadt oder auf einer Exkursion, bei der viele Reiseleiter ihre Region mit entsprechend stolz geschwellter Brust vorstellen.
Das konnten wir auch in und um Kuşadasi wieder auf ein Neues erleben. Die Reiseführer sind zu Recht stolz auf ihre geschichtsträchtige Region und lassen nichts unversucht, die europäischen Nachbarn vom Nutzen und wirtschaftlichkulturellen Wert ihrer Heimat zu überzeugen.
Sicher gibt auch wirtschaftliche, sozialpolitische und ökologische Gegenargumente. Das sollte aber niemand daran hindern, sich die Region einfach einmal anzuschauen und das pulsierende Leben einer bis Anfang des 20. Jahrhunderts noch osmanisch-orientalisch geprägten Kultur in sich aufzunehmen.
Mit diesem Kulturreiseführer, der zu selbst organisierten Ausflügen wie zu geführten Exkursionen mitgenommen werden kann, wünschen wie Ihnen viel Freude bei der kulturellen und touristischen Erkundung der Region Kuşadasi.
Dagmar und Hans-Peter Götz
Im April 2014
1. EINLEITUNG
Eine Reise in die Türkei bringt heute manche Überraschung mit sich. Das Land steht den Staaten Europas in seiner Entwicklung heute deutlich näher, als dies noch vor etwa 15 Jahren der Fall war. Und - es ist zwar ein vom Islam geprägtes Land, der Islam ist aber nicht die Staatsreligion wie etwa in arabischen Staaten. Auch hatte die heutige Türkei, die 1923 aus dem Zerfall des osmanischen Reiches hervorgegangen ist, kulturell und politisch sehr unterschiedlich geprägte Gebiete zu vereinen.
Die Öffnung der Türkei Richtung Europa ist für die sonnenhungrigen Europäer, besonders für die Franzosen, Italiener, Engländer, Österreicher oder Deutschen, ein besonderes Geschenk. Sehr schnell wird klar, dass der Tourismus, insbesondere der Kulturtourismus, auch für die Türkei ein Pfund ist, mit welchem es zu wuchern gilt.
Zahlreiche Türken sind mittlerweile im Tourismus beschäftigt oder handeln mit landestypischen Produkten. Aus dem noch sehr agrarisch geprägten Hinterland strömen viele Menschen in die Metropolen, um im Tourismus und der Hotellerie zu arbeiten. Großes Augenmerk wird auf die Wasserqualität an den Stränden gerichtet und viele Hotels können in ihren Angeboten auf die Zertifizierung ihres Privatstrandes nach den Kriterien der FEE (Foundation for Environmental Education 2012) verweisen. Neben den zahlreichen schönen Stränden gibt es kulturell viel zu entdecken und außerdem sollte unbedingt die sehr abwechslungsreiche mediterrane türkische Küche gekostet werden.
In diesem Buch wird die Region Kuşadasi an der türkischen Ägäisküste, etwa 80 km südlich von Izmir, mit ihren kulturellen Highlights vorgestellt (Übersichtskarte S. 2, rechteckiger Ausschnitt).
Auf Grund der Größe und der Bedeutung der Region in der Antike vermittelt das Buch in erster Linie einen Ausschnitt zu den Lebensbedingungen unter den jeweiligen Herrschern und den praktizierten religiösen Kulten bei der damaligen Bevölkerung. Wer seine Kenntnisse noch vertiefen möchte und nach weiterer Literatur dürstet, sei auf das Literaturverzeichnis am Schluss des Buches und die umfangreiche Fachliteratur hingewiesen.
Wir fahren auf einer ersten Exkursion von Kuşadasi, das in Kapitel drei als Ausgangspunkt für die Exkursionen zu den antiken Stätten vorgestellt wird, südöstlich ins Landesinnere nach Ephesus und Pamukkale. Die Schätze von Ephesus werden in Kapitel vier vorgestellt, Pamukkale wird in Kapitel fünf präsentiert.
Auf einer zweiten Exkursion geht es gen Süden nach Milet, Didyma und Priene. Diese Orte und ihre Bedeutung sind Inhalt der Kapitel sechs, sieben und acht. Für Ephesus sollte man sich einen ganzen Tag, besser sogar einen zweiten Tag, reservieren. Dies gilt ebenso für Pamukkale, wobei es sich hier wegen der dort möglichen Kuranwendungen empfiehlt, eine Übernachtung einzuplanen. Die antiken Städte Milet und Priene sowie das Heiligtum Didyma liegen alle in der Nähe von Hauptverkehrsachsen und können an einem Tagesausflug besucht werden.
Die Einrichtungen sind im Sommer fast täglich geöffnet und können gegen eine erschwingliche Eintrittsgebühr besichtigt werden (Öffnungszeiten, Preise, etc.: http://www.reiseinfo-tuerkei.de/Tuerkei/Milet.htm, Stand 2013).
Für die Erkundungsfahrten stehen Mietwagen und mancherlei Beschreibungen antiker Stätten zur Verfügung. Ans Herz legen möchten wir Ihnen die geführten Touren: hier bieten einheimische Reiseführer einen sehr schönen Service, ausgewählte Lokale für die Hauptmahlzeiten und so manche Geschichte oder aktuelle Ereignisse, die in dieser Form natürlich kaum in einem Büchlein zu finden sind.
Lassen Sie sich überraschen von einer altbesiedelten Region mit unzähligen archäologischen Schätzen eines prosperierenden Kultur- und Wirtschaftsraumes aus lange vergangenen Zeiten.
1.1 Geologische Besonderheiten der Region
Hauptzentrum im vorchristlichen, überwiegend griechisch besiedelten Westanatolien war Ephesus. Die antike Metropole Ephesus, die Stadt Milet, das Heiligtum Didyma nahe der ionischen Grenze und andere Siedlungen wie Priene, oder Herakleia befanden sich in dieser Zeit direkt an der Küste, deren Verlauf damals noch in etwa der Linie Ephesus (Selçuk) - Söke - Milet (Akköy) folgte. Ephesus lag im Mündungsgebiet des Kaystros, eines Flusses mit dem heutigen Namen Küküç Menderes oder Kleiner Mäander.
Auch die südlicher gelegenen Städte Milet und Priene lagen im Mündungsbereich eines Flusses, hier im Gebiet des Büyük Menderes oder Großen Mäanders.
Die gesamte Küstenregion war schon sehr früh besiedelt, erste Siedlungsspuren konnten bereits ab der Steinzeit (Paläolithikum) nachgewiesen werden. Heute findet der Besucher Reste dieser alten Siedlungen etwa 10 km landeinwärts. Wie ist das möglich?
Nun gibt es verschiedene geologische Prozesse, die eine derartige Veränderung anstoßen. Hier war es der Prozess der Verlandung von seichten Schelfgebieten mit Sedimenten aus den umliegenden Gebirgszügen. Quellen und Bäche der teilweise bis zu rund 1450 m hohen Gebirgszüge speisen die Flüsse, die die gelöste Fracht dann ins ägäische Meer transportieren.
Von Verlandung wird gesprochen, wenn ein Fluss, der in das betreffende Meer mündet, so viel gelöste Fracht mit sich führt, dass es im Mündungsgebiet zur Sedimentation kommt. Die abgelagerte Sand- und Tonfracht wirkt als Fließhindernis, sodass der Fluss mehrere Arme ausbildet, die Fließgeschwindigkeit sich verlangsamt und sich ein Flussdelta ausbildet. Schlussendlich versumpft der einstige Küstenbereich, Land entsteht. Beschleunigt werden Verlandungsprozesse zudem durch Siedlungstätigkeiten und Landbau. Je umfangreicher sie sind, desto mehr Sedimente werden in Flüsse eingetragen.
Die starke Sedimentfracht der beiden großen Flüsse Küçük Menderes und Büyük Menderes, beides breite Flüsse mit großen Flussschlingen oder Mäandern, führte in der Region zur Verlandung der wirtschaftlich so bedeutenden Seehäfen, sodass mit dem fortschreitendem Verlandungsprozess und seinen Folgen ein wirtschaftlicher Niedergang der jeweiligen Städte einsetzte.
Das antike Ephesus liegt heute rund 10 km landeinwärts bei der lebhaften Stadt Selçuk. Auch südlicher gelegene Küstenstädte waren von Verlandungsprozessen betroffen: Söke sowie die Ruinen der antiken Städte Milet und Priene liegen heute weit im Landesinneren, Herakleia wandelte sich zu einen Ort an einem Binnensee, dem heutigen Bafa-See.
Nachgewiesen wurde dieser Prozess von der Deltamündung des Büyük Menderes bis etwa 60 km landeinwärts bei der Provinzhauptstadt Aydin durch mehr als 200 geologische Bohrungen im Tal des Großen Mäanders (vgl. BAY 2004).
Und der Verlandungsprozess geht weiter: der Fluss baut sein Delta bis heute um durchschnittlich sechs Meter pro Jahr (vgl. BEAN 1969: 219) ins Meer vor. Auch der Bafa-See entstand erst durch angeschwemmte Sedimentmassen des Büyük Menderes.
Diese tonig-sandige Fracht führte zur Entstehung eines natürlichen Dammes und trennte den einstigen Seitenarm des Golfes von Latmos vom Meer ab.
Milet selbst lag zuerst auf einer Insel nahe dem Mündungsgebiet des Büyük Menderes und am Südufer des Golfs von Latmos. Durch Verlandung erhielt die Insel eine Verbindung zum Festland. Auf dieser buchtenreichen Landzunge konnte sich die Stadt nun weiter ausdehnen. Milet besaß zu diesem Zeitpunkt vier natürliche Seehäfen, die die wirtschaftliche Vorrangstellung der Stadt begründeten. Eine Milet zugehörige großangelegte heilige Stätte, das Apollon- Heiligtum Didyma, lag 18 km landeinwärts auf dem Festland am Fuße eines Ausläufers des Latmos-Gebirges.
Meeresströmungen entlang der Küste begünstigten außerdem die Verdriftung von Sedimenten und führten zur Ausbildung von Landzungen, sog. Nehrungen. Der heutige Küstenverlauf im Gebiet zeigt, wie sich über Nehrungen Buchten allmählich schließen können und für die Schifffahrt schon bald durch zunehmende Untiefen nicht mehr nutzbar sind.
Ein weiteres Problem ist die zunehmende Versumpfung der verlandeten Flächen. Im Mittelmeerraum breitet sich unter den ganzjährig milden bis heißen Temperaturen sehr schnell die Anopheles-Mücke, die die Erreger der Malaria überträgt, aus. Die auch als Sumpffieber bezeichnete Erkrankung, die früher je nach Schwere der Erkrankung zu hohen Verlusten in der Bevölkerung führte, trug dazu bei, dass diese Gebiete unbewohnbar wurden und Städte und Siedlungen endgültig aufgegeben wurden.
Die Verlandungsprozesse wurden unter anderem von KLEINER (1968) und BRÜCKNER (2002) kartographiert und beschrieben. Neueste geologisch stratigraphische Dokumentationen der Verlandungsstadien und Verlandungszonen liegen im Milet-Archiv der Ruhr-Universität Bochum vor (vgl. BRÜCKNER 2002).
2. Die Türkei heute: Zahlen, Daten, Fakten
Nach dem ersten Weltkrieg, bei dem das Osmanische Reich an der Seite Deutschlands und seiner Verbündeten gegen die alliierten Streitkräfte der Engländer, Franzosen, Russen und deren Verbündete gekämpft und verloren hatte, sollte Anatolien unter den Siegermächten aufgeteilt werden. Diesem Ansinnen wurde leisteten die Bewohner des Landes jedoch heftigen Widerstand.
Am 29. Oktober 1923 wurde schließlich die Republik Türkei ausgerufen mit Mustafa Kemal als erstem Präsident des Landes. Die osmanischen Herrscherfamilien wurden ins Exil geschickt. Neuer Regierungssitz wird Ankara. Mustafa Kemal, genannt Atatürk, baute mit seiner Regierung den türkischen Staat neu auf und führte zahlreiche Veränderungen ein. Unterstützung für den Reformkurs kam dabei vor allem aus bürgerlichen Kreisen der Städte und vom Militär.
So wurde etwa ein Hutgesetz erlassen, das den Fez verbot und den europäischen Hut vorschrieb. Frauen konnten zwar weiterhin den Schleier tragen, die Regierung stand ihm aber eher ablehnend gegenüber. Religiöse Kleidung durfte nur noch von Geistlichen bei religiösen Festen getragen werden und die SultanVerehrung wurde abgeschafft. Leitbild der jungen Regierung war dabei die nationale Unabhängigkeit des Staates.
Ab 1923 fand eine groß angelegte Umsiedelungsaktion zwischen der Türkei und Griechenland statt. Die griechisch-orthodoxe Bevölkerung in der Türkei, mit Ausnahme jener in Istanbul, wurde auf griechisches Gebiet übersiedelt. Im Gegenzug wurden alle Muslime Griechenlands, mit Ausnahme jener in Westthrakien, in die Türkei übersiedelt. Seither ist die Türkei ein Land, dessen Bevölkerung zu 98 % aus Muslimen besteht. Die Religion sollte dem Volk Identitätsfaktor sein.
In den letzten Jahrzehnten hat die Türkei große Anstrengungen unternommen das Land wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Der Aufschwung setzte Anfang der 1960er-Jahre ein und hält mit einigen Rückschlägen durch Wirtschaftskrisen bis heute an. Einige Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Tab. 1) mögen die aktuellen Entwicklungen nachzeichnen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 1: Die Türkei in Zahlen. Quelle: STAT. BUNDESAMT 2013 (Tabellenauszug).
Seit den 1960er-Jahren verringert sich in der Türkei die Bedeutung der Landwirtschaft zunehmend zugunsten des produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors, was an den Zahlen zur Bruttowertschöpfung nachvollzogen werden kann. Bislang importiert die Türkei noch mehr als sie exportiert.
Allerdings gibt es ein West-Ost- und ein Küste-Inland-Gefälle: je weiter östlich bzw. im Inland, desto mehr dominiert noch die Landwirtschaft, desto häufiger werden noch alte Traditionen gepflegt. Die Mittelmeerküste des Landes ist dagegen wirtschaftlich deutlich im Vorteil und bedingt durch die Touristenströme entsprechend europäisiert.
Die Türkei ist ein „junges“ Land. Hier liegt der Altersdurchschnitt durch das rasche Bevölkerungswachstum bei 29 Jahren (Deutschland: 43 J.). Das Bildungssystem wird ausgebaut und zunehmend mehr Hochschulabsolventen drängen auf den Markt. Nicht selten trifft man Tourismusverantwortliche vor Ort, die in Deutschland eine Ausbildung oder ein Tourismusstudium absolviert haben.
Die Türkei strebt seit Jahren die Mitgliedschaft in der EU an, entwickelt aber auch die Wirtschaftsbeziehungen in den eurasiatischen Raum weiter. Das Land stellt sich mit seinen Produkten und Dienstleistungen dem internationalen Wettbewerb. In diesem Rahmen und innerhalb des Wirtschaftszweigs Tourismus dürfte der recht junge Kulturtourismus seine Maximalkapazität noch längst nicht erreicht haben.
Der Tourismus ist einer der Hauptarbeitgeber im Dienstleistungssektor. Er wird seit Jahren vor allem vom Pauschaltourismus geprägt. Aus der EU kamen 2010 rund 40% der Touristen, davon allein 15% aus Deutschland.
Bevorzugt werden die Regionen entlang der Mittelmeerküste, vorwiegend die türkische Riviera und die ägäische Küste, aber auch Istanbul und das Marmarameer spielen eine zunehmend größere Rolle (vgl. KRAMER 2011: 4ff.).
Waren in den 1960er-Jahren, als der Tourismus in Europa erblühte, noch klimatische Anreize von besonderer Bedeutung, hat sich dies bis heute dahingehend gewandelt, dass man nicht mehr tagtäglich am Strand faulenzen und allabendlich die Büfetts plündern will, sondern Land und Leute genauer kennenlernen möchte. Dies zeigt auch die steigende Anzahl an Individualtouristen. Die sensationellen Ausgrabungsfunde der letzten Jahrzehnte haben nunmehr ein Publikum angelockt, das die kulturellen Schätze aus der Geschichte des Landes vor Ort verstehen und erleben will.
In der Türkei ist es möglich, auf relativ engem Raum in die Geschichte der Antike einzutauchen und fasziniert zu erleben, wie Archäologen bereits viele Städte und Landschaften wieder auferstehen ließen.
3. KUŞADASI - TOURISTENZENTRUM AN DER KÜSTE
Die lebhafte und dicht besiedelte Stadt Kuşadası liegt etwa 95 km südlich von Izmir direkt an der Küste des ägäischen Meeres. Kuşadasi ist Kreisstadt der Provinz Aydın und eines der großen Tourismuszentren der Türkei.
In der Antike (ca. 1200 v. Chr. - 600 n. Chr.) lagen in dieser Zone, also ganz in der Nähe der einstigen Metropole Ephesos, die Stadt Neapolis und einige kleinere Siedlungen. Heute würde man sagen, dass diese Orte im „Speckgürtel“ von Ephesos lagen. Ephesos selbst lag an der Flussmündung des Küçük Menderes (türk.: Kleiner Mäander).
Ab Ende der Spätantike verlandete der Hafen von Ephesos jedoch zunehmend durch die starke Sedimentfracht des Flusses. Das Flussdelta des Küçük Menderes baute sich immer weiter in das ägäische Meer vor, sodass die landschaftliche Veränderung schließlich zum Niedergang von Ephesos und zum Aufstieg eines neuen Handelszentrums an der Küste mit dem Namen Scala Nova („Neuer Hafen“) führte.
Eine erste Blütezeit von Scala Nova, dem heutigen Kuşadasi, lag im frühen Mittelalter. Scala Nova unterstand bis zu Beginn des 15. Jahrhunderts der Republik Venedig und der Republik Genua. Aus dem 14. Jahrhundert stammt das genuesische Kastell mit zentraler Zisterne auf der vorgelagerten Taubeninsel, ein damaliger Verteidigungsposten zum Schutz des Hafens und der Bevölkerung.
Im Jahr 1413 wurde die Stadt von den Osmanen unter Sultan Mehmed I. erobert und gehörte sodann zum Osmanischen Reich und nach Gründung der türkischen Republik 1923 zur heutigen Türkei (vgl. NEUMANN 2006: 119ff.).
Zu Beginn des 17. Jh. wurde die direkt am Hafen liegende Mehmet-Paşa Karawanserei erbaut (vgl. LATZKE 2012: 62), der Gebäudekomplex wird aktuell (2012) als Hotel genutzt.
Die Stadt gehört heute mit weiteren acht Gemeinden administrativ zum Landkreis Kuşadasi. Der Landkreis Kuşadasi wiederum gehört mit 16 weiteren Landkreisen zur Provinz Aydin.
Zur Provinz Aydin zählen die Landkreise Aydın, Bozdoğan, Buharkent, Çine, Didim, Germencik, İncirliova, Karacasu, Karpuzlu, Koçarlı, Köşk, Kuşadası, Kuyucak, Nazilli, Söke, Sultanhisar und Yenipazar.
Insgesamt leben auf einer Fläche von 225 km² 88464 Einwohner, wovon alleine in Kuşadasi 68225 Einwohner, also rund 77 % der Bevölkerung, leben. Die Bevölkerungsdichte von 393 Einwohner/km² im Landkreis (TÜRK. AMT F. STATISTIK 2011) entspricht in etwa der des baden-württembergischen Landkreises Karlsruhe mit 399 EW/km² (STAT. LANDESAMT BW 2011). Durch eine Städtepartnerschaft mit Marl in Nordrhein-Westfalen ist Kuşadası mit Deutschland freundschaftlich verbunden (vgl. STADT MARL 2012).
Ihren Namen hat die Stadt von der Vogel- oder Taubeninsel (Abb. 1 S. 13 oben), wobei die türkischen Worte „Kuş“ und „ada“ für die deutschen Wörter Vogel und Insel stehen. Da es sehr viele Tauben gibt, dürfte die häufige Namensgebung „Taubeninsel“ damit verbunden sein, obwohl das türkische Wort für Taube Güvercin bedeutet und dem städtischen Park seinen Namen „Güvercinli Park“ gab. 1834 wurde die Insel über einen Damm mit dem nahen Festland verbunden (vgl. GOTTSCHLICH, ZAPTÇIOGLU 2009: 78).
Abb. 1 S. 13 oben: Vogel- oder Taubeninsel (HPG 2012) Abb. 2 S. 13 unten: Im Hafen (HPG 2012)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Von der Insel aus überblickt man den Hafen, einige umliegende Buchten und hat einen wunderbaren Ausblick auf die griechische Insel Samos, die lediglich 20 km Luftlinie entfernt liegt, und das tief blaue ägäische Meer.
Die Stadt ist weit über die Region hinaus als Hafenstadt und Touristikzentrum bekannt. Neben einer gut ausgebauten Infrastruktur mit zahlreichen Einkaufs-, Versorgungs- und Unterkunftsmöglichkeiten finden Reisende und Urlauber gepflegte Strände mit meist breiten Strandpromenaden vor.
Die Promenade bietet zahlreiche Einkehr- und Shoppingmöglichkeiten vor der Kulisse eines Hafens, der alle Größenordnungen von Kreuzfahrtschiffen aufnimmt und jährlich von rund 600 Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird (vgl. LATZKE 2012: 62).
Ganz in der Nähe des Hafens für die Kreuzfahrtschiffe und auch nahe dem Stadtzentrum liegen der kleinere Yachthafen und die City Beach, der zentrumsnahe Strand. Von hier aus kann man gut die Ankunft und das Ablegen der Kreuzfahrtschiffe beobachten.
Etwa drei km südlich des Zentrums liegt der Strandabschnitt Ladies Beach, ein Strand mit vielen kleinen Buchten, der früher den Frauen für den ungestörten Badegenuss vorbehalten war. Zwischen Kuşadası und Güzelcamli liegt die 18 km lange, flach abfallende Long Beach. Entlang dieser Strandabschnitte findet der Urlauber Unterkunft in zahlreichen Hotels und Pensionen.
Die gut gepflegten Strände weisen einen feinen bis mittelkörnigen Sand auf. Die gesamte Küstenregion ist mit der „Blauen Flagge“, einem Qualitätssigel der FEE (Foundation for Environmental Education 2012) für saubere Strände, zertifiziert. Daher kann man durch das klare und saubere Wasser den Meeresboden auch noch weiter draußen erkennen. Die Buchten sind neben dem Schwimmen auch ein Eldorado für viele andere Sportarten, wie etwa Motorbootfahren, Tauchen, Schnorcheln oder Surfen.
Fährt man von der Ägäis aus in den Hafen ein, gelangt man direkt in die Altstadt von Kuşadasi. Neben einem kleineren Yachthafen gibt es einen eigenen, stark frequentierten Hafen für Kreuzfahrtschiffe, in dessen Bucht selbst große Schiffe vor Anker gehen (Abb. 2 S. 13 unten).
Der Hafenbereich der Kreuzfahrtschiffe liegt unmittelbar an der breiten Strandpromenade. Hat man die Promenade überquert befindet man sich direkt vor der alten Karawanserei und einem der früheren Eingangstore zur Stadt. Hier, an den Zugängen zur Altstadt, und in der Altstadt lässt sich wunderbar flanieren, einkehren oder auch nur eine Auswahl herrlicher Eissorten an den Ständen ausprobieren.
Von hier aus gelangt man in den ursprünglichen Basar-Bereich, den Pazar. An diesem alten Warenumschlagsplatz bekommt man den bekannten türkischen Granatapfeltee, Gewürze aller Art und natürlich Souvenirs.
Die Türken sind bekannt für ihr großes handwerkliches Geschick und so trifft man auch hie und da auf Läden, deren Auslagen teilweise - quasi mit einem Augenzwinkern - mit der Bezeichnung „originally faked“ versehen sind. Mit anderen Worten, auch das bereits Bestehende ist so nützlich und gut, dass es durchaus auch professionell in ähnlicher Weise nachgebaut und entsprechend angepriesen wird.
Sehenswert ist weiterhin der schön angelegte Stadtpark an der Güvercinada Promenade, der mit seinen Skulpturen Bezug auf die zahlreichen Tauben nimmt. Hier und um den Park herum lässt es sich in Restaurants oder Cafés schön verweilen oder auch die Mittagspause an schattigen Plätzchen verbringen.
Entlang des zumeist schmalen Küstenstreifens mit seinen steilen Hängen hat sich Kuşadası für den einheimischen Tourismus vor allem mit Ferienhäusern und für den internationalen Tourismus mit Hotelanlagen ausgebreitet und zählte 2011 nach den statistischen Angaben 68 225 Einwohner (TÜRK. AMT F. STATISTIK 2011).
Aber auch ins Hinterland ist die Stadt durch ihre Neubauten und Villenviertel in den letzten 10 Jahren stark gewachsen. Gerade auf Grund der schwierigen Geländeverhältnisse werden auch in jüngster Zeit weiter neue Flächen für den Wohnungsbau und insbesondere für den Verkehr erschlossen und ausgebaut.
Mit dem vorhandenen Küstenstreifen, dem steilen Anstieg des Geländes an der Küste und dem hügeligen Hinterland hat man sich arrangiert. So lebt man hier zum einen körperlich recht aktiv, zum anderen gibt es genügend Dolmuşe, die einen durch den dichten Verkehr ins Zentrum oder in die weniger lebhaften Außenbezirke bringen. Ausländer können sich hier - wie uns Reiseleiter berichteten - ihre Sommerresidenz einrichten.
Mit Bus und/oder Dolmuş erreicht man in gut einer Stunde Izmir und viele weitere Städte oder kleinere Siedlungen im Umkreis von etwa 100 km um Kuşadasi.
Nach Ephesus, Milet, Didyma oder Priene fährt man eine halbe bis eine Stunde. Nach Pamukkale muss man schon dreieinhalb Stunden einplanen.
4. DIE ANTIKE METROPOLE EPHESUS
4.1 Geographische Lage und heutige Bedeutung
Das Gebiet der antiken Metropole Ephesus, im griechischen Sprachraum Eφεσος/Ephesos und im türkischen Efes genannt, liegt rund 75 km südlich von Izmir, oder von Süden kommend, knapp 20 km nordöstlich von Kuşadasi entfernt bei der Stadt Selçuk. Selçuk war bis in osmanische Zeiten die Siedlung Ayasoluk, ein Name, der uns in der Geschichte von Ephesus noch öfters begegnen wird. Unter Atatürk erhielt die Siedlung schließlich ihren heutigen Namen.
Die Kreisstadt Selçuk ist Sitz des Verwaltungszentrums des Landkreises Selçuk und damit zuständig für die Erforschung und den Erhalt der in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Ausgrabungsstätte von Ephesus. Durch den schon seit drei Jahrzehnten bestehenden Tourismus auf dem Ephesus-Areal erlebte die Stadt einen enormen Aufschwung. Zählte sie Ende der 1990er-Jahre noch 20 000 Einwohner (SCHERRER 1997), so war sie 2008 auf 28 500 Einwohner (TÜRK. AMT F. STATISTIK 2011) angewachsen, die Einwohnerzahl war damit um rund 40 % gestiegen. Selçuk erstreckt sich teilweise über das antike Ephesus, was die archäologische Erforschung auf unbebaute Flächen beschränkt. Trotz der Einschränkungen konnte durch Ausgrabungen und geologische Untersuchungen ein recht lebhaftes Szenario der antiken Metropole Ephesus entworfen werden.
Die Bedeutung von Ephesus steht der von Troja in nichts nach, weshalb jeder an Archäologie und Kulturgeschichte Interessierte diesen früheren Siedlungsraum auf einer Exkursion erleben sollte. Im einstmals so herausragenden Ephesus hat sich, folgt man den Überlieferungen, eines der sieben Weltwunder der Antike befunden - der Artemis-Tempel.
Dieses versunkene Heiligtum und die zahlreichen archäologischen Funde sind umwoben von einem Hauch nach den Abenteuern eines Heinrich Schliemanns1 und seiner Grabungstruppe und locken seit Jahren alle Arten von Altertumsinteressenten an.
Das Exkursionsangebot wird ebenfalls stark frequentiert, es kommen regelrechte Massen an Kreuzfahrttouristen, Backpacker, Familien oder Studenten, die Ephesus im Rahmen ihres Studiums erkunden sollen.
Wochentäglich rechnen die Veranstalter und das Führungspersonal heute mit etwa 3 000 Besuchern pro Tag, am Wochenende liegt die Besucherzahl noch höher, und so kommen jährlich, wie schon Ende der 1990er-Jahre von SCHERRER (1997) berichtet, zwischen 1,5 und 2 Mio. Personen in das Ausgrabungsareal. Apropos Ausgrabungsareal: Ephesus ist noch lange nicht erforscht. Archäologen gehen davon aus, dass erst etwa fünf Prozent der Gesamtfläche freigelegt wurden!
4.1.1 Geographische Besonderheiten
Die türkische Ägäis Küste ist ein Gebiet, welches auf Grund seiner klimatischen und landschaftlichen Bedingungen schon früh besiedelt wurde. Auch die geschützte Lage einer Meeresbucht war für die frühen Siedler von großer Bedeutung. Auch Ephesus lag in antiken Zeiten direkt am Meer in einer solchen Bucht.
Kennzeichnend für die Siedlung waren drei Erhebungen, der Bülbül Dağ mit bis zu 358 m Höhe, der Panayir Dağ mit rund 150 m ü. NN. und der rund 80 m hohe Ayasoluk. An den Hängen des Ayasoluk, die bis ans Meer reichten, setzte die spätere Stadtentwicklung ein. Erste Siedlungsspuren sind bereits für die Jungsteinzeit um 5000 v. Chr. nachgewiesen (vgl. LETZNER 2010: 9f.).
Die strategisch günstige Lage förderte Verkehr, Handel und Zuwanderung, sodass sich Ephesus zu einer wirtschaftlich und kulturell bedeutenden Metropole mit enormer Bedeutung für die Region entwickelte.
Ephesus entwickelte sich allerdings nicht kontinuierlich, sondern wies zunächst unterschiedliche Siedlungskerne mit unterschiedlichen Namen an der Küste und an den Hügeln auf, zudem wurden die Siedlungen mehrfach verlagert. In archaischer Zeit waren hierfür neben den unvermeidlichen politischen Scharmützeln und wirtschaftlichen Erfordernissen auch Erdbeben und Meeresspiegeländerungen mitverantwortlich.
Bei küstennahen Siedlungskernen konnte etwa ab dem ersten Jahrtausend v. Chr. ein Meeresspiegelanstieg von rund einem Meter belegt werden (SCHERRER 1997).
Eine kontinuierlichere Entwicklung erfuhr Ephesus ab dem 6. Jh. v. Chr., als sich die Stadt überwiegend in der Ebene entwickelte. Diesen prosperierenden Zeiten wurde jedoch im Laufe der folgenden Jahrhunderte durch weitere Erdbeben und vor allem durch die zunehmende Verlandung und Versumpfung des Hafens und schließlich der gesamten Bucht ein Ende gemacht. Das zur Großstadt herangewachsene Ephesus verlor nach und nach wieder an wirtschaftlicher und politischer Macht.
Ursache dieses Verlandungsprozesses waren die enormen Sedimenteinträge des Küçük Menderes, des kleinen Mäanders, und einiger aus dem Süden in die Bucht mündenden Flüsse. Bereits in der Antike führten die Ton- und Sandmassen des damals Kaystros genannten Küçük Menderes zu erheblicher Beeinträchtigung der Schifffahrt.
Der Fluss wurde unter Kaiser Hadrian im 2. Jh. n. Chr. durch einen Kanal begradigt, dessen Linie vom Küçük Menderes noch heute nachgezeichnet wird. Allerdings konnten alle Maßnahmen den Verlandungsprozess nicht verhinderten und die Küstenlinie verschob sich immer weiter nach Westen, sodass die direkte Anbindung der Stadt an einen Seehafen verloren ging. Begünstigt wurde die Verlandung durch Meeresströmungen, die zur Ausbildung von Nehrungen führten und ein Sedimentbecken schufen, das sich langsam aber sicher auffüllte und für die Schifffahrt ein zusätzliches Risiko durch Untiefen barg (vgl. LETZNER 2010: 9).
4.1.2 Hinweise zu diesem Kapitel und zum Ausgrabungsgelände
Ephesus liegt heute etwa 10 Kilometer landeinwärts. Zu besichtigen sind ein kleiner Teil der ausgegrabenen Ruinen, die bezeugen, welch glanzvolle Epoche die Stadt einst erlebte. Die untergegangene Metropole ist eine der touristischen Hauptattraktionen der Türkei, weshalb große Anstrengungen zur Sicherung und zum Erhalt des Kulturerbes unternommen werden, um die archäologischen Schätze einem internationalen Publikum weiterhin in geeigneter Form präsentieren zu können.
Bei erschwinglichen Eintrittspreisen ist es vorteilhaft einen ganzen Tag für Besichtigungen einzuplanen, damit eventuell noch ein Abstecher in das archäologische Museum in Selçuk gemacht werden kann, und sich einen Führer für das Ausgrabungsgelände zu nehmen.
Womit müssen Sie rechnen? Mit sehr großen Besucherströmen aller Nationen, einem bunten Vielvölkergewirr mit zahllosen aufgespannten Regenschirmen, die die Menschen vor der starken Sonneneinstrahlung schützen sollen. Merken Sie sich also gut, welches „Kennzeichen“ Ihr Führer hat.
Wie man auf dem Ausgrabungsgelände sehen und auf Fragmenten von lateinischen Inschriften lesen kann, entstanden in römischer Zeit neben Wohnhäusern zahlreiche öffentliche Bauten und Tempel etwa zur Kaiserverehrung, die von der Stadt und reichen Bürgern finanziert wurden. Die Mehrzahl aller freigelegten Gebäude und Areale geben daher vor allem Aufschluss über das Leben zur Zeit der römischen Kaiser.
Im Rahmen dieses Buches können in Kapitel 4.2 mithin nur die wichtigsten, teilweise eindrucksvoll rekonstruierten Bauten der bislang freigelegten Anlagen bzw. erforschen Gebäude thematisiert werden, da die Ergebnisse der archäologischen Forschung in Ephesus mittlerweile ganze Bibliotheken füllen. Kapitel 4.3 nimmt abschließend noch Bezug auf den Beginn der Ausgrabungen Mitte des 19. Jahrhunderts und die Fortführung der Forschungstätigkeit unter Leitung des Österreichischen Archäologischen Instituts in Wien. Hier und in jeder großen deutschen Bibliothek sind zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten ausleihbar, der Vertiefung in die Geschichte von Ephesus sind also keine Grenzen gesetzt.
4.2 Die Geschichte der Stadt
4.2.1 Besiedlung und Funde bis zur Bronzezeit
Die frühesten Siedlungsspuren reichen in das 5. Jtsd. v. Chr. zurück und zeugen von einer einheimischen Bevölkerung mit eigener Sprache und Kultur (LETZNER 2010: 10). Im Süden der einstmaligen Bucht, heute in der Nähe der Straße von Selçuk nach Aydin, wurde ein jungsteinzeitlicher Siedlungsplatz (Chalkolithikum) freigelegt.
Ein weiterer Siedlungsplatz aus der Bronzezeit Kleinasiens, zwischen 2800 - 800 v. Chr., fand sich am Ayasoluk. Funde, die in die zweite Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. datieren, zeugen von einem in dieser Epoche hethitisch und mykenisch geprägten Kulturraum.
Mitte des 14. Jahrhunderts v. Chr. erwähnt ein Kriegsbericht des Hethiterkönigs Mursili II. die Einnahme der Stadt Apasa, Hauptstadt des Reiches Arzawa im Westen des Hethiter Gebietes. Es wird angenommen, dass der Ortsname Apasa eine Vorform von Ephesos ist (vgl. SCHERRER 1997).
Ebenfalls aus dem 14. Jh. v. Chr. stammt ein am Ayasoluk freigelegtes Grab mit zahlreichen Keramikbeigaben. Es ist das älteste der bislang entdeckten Gräber. Weitere Grabstätten der archaisch-klassischen Zeit fanden sich nahe Selçuk. Archäologen gehen daher davon aus, dass sich unter der heutigen Stadt eine alte Siedlung dieser Epoche befinden könnte (vgl. TRINKL 1997).
Im 11. Jh. v. Chr. wanderten schließlich Ionier ein, verdrängten die einheimischen Karer und Lyder und begründeten eine dauerhafte Siedlung. Die erste Stadt soll sich an den Hängen des Panayir Dağ rund um eine Akropolis entwickelt haben und befestigt gewesen sein.
Im 9. Jh. v. Chr. soll ein erstes Heiligtum entstanden sein, das der Artemis geweiht war und sich später zu einem der wichtigsten Heiligtümer der antiken Welt entwickeln sollte (vgl. LETZNER 2010: 10ff.).
4.2.2 Archaische und frühklassische Periode
Im 6. Jh. v. Chr. wurde die Stadt von Kroisos (dt.: Krösus), dem König der Lyder von 560 - 547 v. Chr., annektiert. Die Stadt entging einer kompletten Zerstörung nur dadurch, dass die Einwohner den Asylbezirk des Artemis-Tempels auf nahezu alle Stadtteile ausdehnten. Die an den Hängen liegenden Stadtteile wurden aufgegeben.
Ephesus entwickelte sich in der folgenden Zeit in der Ebene bei der Koressos- Bucht weiter, wobei Kroisos den Auf- und Ausbau großzügig förderte, insbesondere wurde unter seiner Herrschaft der Artemis-Tempel, das sog. Artemision, neu erbaut. Dank dieser Hilfe entwickelte sich das Artemision ab diesem Zeitpunkt zu einem der wichtigsten Heiligtümer in antiker Zeit und trug mit seiner wachsenden Bedeutung, dem Weihekult und einem schwunghaften Devotionalienhandel, zur Entwicklung der Stadt und zum Wohlstand seiner Einwohner maßgeblich bei.
Neben dem Artemiskult existierten in Ephesus seit klassischer Zeit bis in die Römerzeit noch zahlreiche andere Kulte. Anhand von Funden wie Münzen oder Inschriften konnten kultische Verehrungen des Apollon, der Demeter, der Aphrodite, des Gottes der Heilkunst Asklepion oder der Göttin Isis und des Gottes Serapis aus Ägypten belegt werden. In der Nähe der Tetragonos-Agora wurde ein Serapis-Tempel, das Serapeion, freigelegt. Es datiert in die Zeit zu Beginn des 2. Jahrhunderts n. Christus vgl. (LETZNER 2010: 10ff., 101).
Von den Nekropolen dieser Zeit ist etwas mehr bekannt, als von früheren Grabstätten. Gräber sind in der Archäologie von besonderer Bedeutung, da sie über die Bauweise und die Grabbeigaben Auskunft zu den herrschenden ökonomischen Lebensbedingungen, sozialen Strukturen, der gesellschaftlichen Stellung und zu einem regional etablierten religiös gefärbten Brauchtum geben. Für die Antike waren Bestattungsplätze außerhalb der Siedlungen, häufig an Ausfallstraßen gelegen, kennzeichnend. Innerhalb der Siedlungen, so auch in Ephesus, fanden sich zudem Monumente zur Erinnerung und Verehrung bedeutender Persönlichkeiten.
Auf dem Ausgrabungsgelände wurden zwei größere archaisch-frühklassische Gräberbezirke aus dem 6. und 5. Jh. v. Chr. freigelegt. Ein Bezirk lag beim antiken Machtzentrum der im Jahr 296 v. Chr. neu erbauten Stadt, beim Staatsmarkt; der andere Komplex befand sich bei der Tetragonos-Agora, einem zu jener Zeit zentral gelegenen Handelsplatz in der Stadt.
Nach den Aufzeichnungen Strabons gehörte das Gräberfeld bei der Tetragonos- Agora zu einem kleinen Dorf namens Smyrna. Auch unter dem Vorplatz der zentral gelegenen Celsus-Bibliothek aus der Römerzeit wurden Gräber aus archaischer Zeit entdeckt. Beide Bestattungsareale befanden sich an einer Straße, auf der Prozessionen zu Ehren der Göttin Artemis Ephesia stattfanden (vgl. TRINKL 1997).
Die zweite Stadt wurde jedoch aufgegeben und im Laufe der Jahrhunderte durch die Ton- und Sandmassen der Flüsse Marnas und Selenos aus dem Süden zugedeckt. Aus diesem Grund ist von der zweiten Stadt wenig bekannt, zudem erstreckt sich heute das stark gewachsene Selçuk teilweise über das Gebiet. Die Siedlungsfläche der zweiten Stadt liegt heute etwa 7 Meter unter dem Niveau der D 515, einer gut ausgebauten Straße nach Aydin bzw. Osten.
Dieser Höhenunterschied wird einem sofort bewusst, wenn man auf dem Parkplatz zum unteren Eingang des Ausgrabungsgeländes aus dem Auto steigt und in ein weites, teilweise sumpfiges Becken mit Säulenresten hinunter schaut. Hier befinden Sie sich auf bzw. über dem Areal des Artemis-Tempels. Aus den vorgefundenen Resten von Säulentrommeln wurde eine Säule rekonstruiert.
4.2.3 Das verschwundene Weltwunder der Tempel der Göttin Artemis Ephesia
In der Geschichte wird der Tempel der Göttin Artemis immer wieder als eines der sieben Weltwunder der Antike gepriesen, jedoch - es finden sich kaum noch Spuren des archaischen Tempels. Auch vom später entstandenen antiken Tempelbau ist, da man das Baumaterial später für andere Bauten verwendete, wenig übrig geblieben. Die Reste liegen unter den Schlammmassen des Küçük Menderes begraben und konserviert. Zudem sind die Ausgrabungen hier auf Grund der schwierigen Geländeverhältnisse noch nicht sehr weit vorangeschritten, was auch daran liegt, dass das Gelände im Winterhalbjahr meist überschwemmt ist.
Die nach der Mitte des 19. Jahrhunderts begonnenen Ausgrabungen konnten nach und nach mindestens drei Tempelanlagen nachweisen.
Der Legende nach soll der erste Tempel in archaischer Zeit auf die kriegerischen Amazonen und ihre Anführerin Hippo zurückgehen. Am Ufer des Kaystros und im Schutz einer Eiche ließ Hippo ein Standbild der Artemis errichten und später einen kleinen Tempel darum errichten.
Archäologen gehen davon aus, dass dieser Tempel auch an der Stelle der nachweisbar vorgefundenen späteren Tempelanlagen entstanden ist. Der früheste Fund, der einem solchen Tempel zugeordnet werden konnte, datiert etwa in das 7. Jh. v. Christus und wurde um 1905 bei Ausgrabungen entdeckt.
Es handelt sich um einen Sockel, der bei einem Neubau des Tempels in dieser Zeit angelegt wurde.
Dieser Sockel barg einen sagenhaften Schatz an künstlerisch gestalteten Statuen, Münzen und weiteren Kultgegenständen aus Gold, Silber Bronze und Elektron. Dieser sensationelle Fund gab Aufschluss über mehrere archaische Kulte in Ephesus und stützte die Annahme einer frühen Tempelanlage an dieser Stelle. Dieser Tempel wurde erweitert, mit einer hohen Mauer umbaut und mit einer Säulenreihe umgeben. Im Zentrum stand nun der kleinere, eigentliche Kulttempel, der Naiskos. Damit war der Prototyp für die späteren Tempelanlagen in Didyma und Ephesus entstanden.
Unter König Kroisos wurde das Artemision Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. neu erbaut und Kroisos trat als großzügiger Förderer in Erscheinung. Der prächtig gestaltete Tempel stand nun auf einer zweistufigen Plattform und besaß eine ringsum laufende doppelte Säulenreihe. Die meisten Säulen wurden von Kroisos persönlich gestiftet wie auf Inschriften an den Säulen vermerkt wurde. Dieser auf Grund seiner doppelten Säulenreihe als Dipteros bezeichnete Bau war dem Heraion, einem Riesentempel zu Ehren der Göttin Hera, auf Samos nachempfunden. Sowohl für das Dach als auch im Innenbereich wurde viel Holz verwendet und die Räume waren mit herrlichen Kassettendecken verkleidet. Und so hatte ein Feuer im Jahr 356 v. Chr. leichtes Spiel. Der Tempel brannte durch Brandstiftung eines geltungs- und rachsüchtigen Ephesers aus. Der Wiederaufbau zog sich über mehr als 20 Jahre hin, sodass Alexander der Große bei seinem Eintreffen in der Stadt im Jahr 334 v. Chr. seine Hilfe anbot, die von den Ephesern aus politischen Gründen jedoch abgelehnt wurde. Beim Wiederaufbau des Tempels wurde - wohl auch bedingt durch Probleme mit dem Grundwasserspiegel - als Fundament eine drei Meter hohe Terrasse mit dreizehn Stufen errichtet, auf welcher der Tempel in seiner alten Pracht wieder erstand. Der Tempelhof blieb wie bisher ohne Überdachung.
Nach Münzfunden war der 50 m breite Giebel des Tempeleingangs mit drei Türen durchbrochen, in der mittleren Türe könnte die Statue der Artemis bei Kulthandlungen gezeigt worden sein. Säulenbasen, Kanneluren und Kapitelle scheinen überarbeitet worden zu sein, die Säulen waren etwas niedriger und breiter als ihre Vorgänger. Zahlreiche aufgefundene Reliefarbeiten, die zum Tempel gehörten, befinden sich heute im Britischen Museum in London (vgl. ELLIGER 1985: 27ff., 113ff.; vgl. LETZNER 2010: 16ff.).
Von der Göttin Artemis existierten drei Ausformungen aus trajanischhadrianischer Zeit: die große, die schöne und die kleine Artemis. Die Kultstatuen wurden unter dem freigelegten Prytaneion sorgsam vergraben aufgefunden und stellen römerzeitliche Kopien der ursprünglich wohl aus Holz gefertigten Artemis dar. Diese Kopien sind heute im Museum in Selçuk zu bewundern.
Bekannt ist vor allem die Statue der großen Artemis. Diese weitgehend erhaltene, reich verzierte Kultstatue springt mit ihrer scheinbaren Vielbrüstigkeit und einem Kopfschmuck, der einer Krone ähnelt, ins Auge. Die Interpretation als Vielbrüstigkeit oder vielbrüstiger Umhang ist jedoch umstritten. Kultgewand und Gürtel der Göttin sind mit Rosetten, Ranken, Blumen, Früchten und reliefartigen Oberkörpern von Menschen und Tieren verziert. Vor Prozessionen wurde die Statue eigens gebadet, gesalbt, gekleidet und geschmückt, um sodann dem Volk gezeigt zu werden. Besondere Bedeutung hat die Biene besessen, die auf dem Kultgewand und dem Gürtel häufig in Erscheinung tritt. Von ihr wird angenommen, dass sie das Wappenzeichen der Stadt war (vgl. ELLIGER 1985: 113ff.).
Zum Artemision gehörten eine Reihe von Wohn-, Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäuden. Archäologen gehen davon aus, dass es Wohngebäude für Priesterinnen und Kureten gegeben haben muss, da diese zumindest zeitweise im Tempelbezirk leben mussten. Das Heiligtum hatte eine eigene Verwaltung und eigene Anbauflächen für Obst und Gemüse, Weideflächen sowie eine Saline.
Der unaufhörliche Besucherstrom im Heiligtum lockte außerdem allerlei Händler und Geschäftemacher an. Waren diese nicht immer Vertrauen erweckenden Gestalten, so galt dies auch für Asylsuchende im Tempel, unter denen sich nicht selten Diebe und Landstreicher befanden. Um dem Missbrauch des Asylrechts einen Riegel vorzuschieben, mussten die Gemeinden das Asylrecht in Rom bewilligen lassen. Ephesus behielt das Asylrecht durch geschickte Argumentation, konnte aber nicht verhindern, dass durch einige Machthaber im Tempelbezirk auch politisch motivierte Morde geschahen.
Zum Heiligtum bzw. zum Tempelbau gehörte weiterhin ein durch Mauern abgetrennter und der Öffentlichkeit nicht zugänglicher Altarhof mit Altar und Rampe für die Opfertiere. Die zunächst kleine Anlage wurde im 4. Jh. v. Chr. auf rund 20 x 40 Meter vergrößert und konnte zwischen 15 und 20 größere Opfertiere fassen. Funde zeigten, dass zumeist Stiere, Schafe und Ziegen geopfert wurden. Für das eigentliche Brandopfer wurden jedoch nur Teile der Tiere als Gabe an die Göttin verwendet. Der große Rest wurde bei einem riesigen Fest verzehrt. Wie eine Inschrift berichtet, wurden die ephesische Ratsversammlung, alle Vereine und 40 000 Bürger zum Festmahl geladen (vgl. ders. 124ff; LETZNER 2010: 21).
Die Organisation religiöser Feierlichkeiten unterlag bis in römische Zeit der im Tempel ansässigen Vereinigung der Kureten, die hauptsächlich der Tempeladministration zuzurechnen war.
Die religiöse Zeremonie wiederum war bis ins 1. Jh. v. Chr. Aufgabe eigens hierzu berufener Oberpriester, den Megabyzoi.
[...]
1 H. SCHLIEMANN (1822-1890), Philologe, berühmt geworden durch zahlreiche Ausgrabungen in Kleinasien, u. a. in Troja.
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- Diplom-Geographin Dagmar M. Götz (Author), Hans-Peter Götz (Author), 2014, Türkische Ägäis. Ein Kulturreiseführer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273896
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