Shmuel N. Eisenstadt hat sich intensiv mit der Beziehung zwischen der Geschichte der großen Zivilisationen und den vielfältigen Ausprägungen der Moderne beschäftigt. In dem Buch Die Vielfalt der Moderne (2000) untersucht er die Modernen an den Beispielen Westeuropa, USA und Japan. anhand verschiedener Analysepunkte. N eben den Merkmalen der Protestbewegungen, den Prämissen der sozialen und politischen Ordnungen in Gesellschaften und Herrscherverantwortlichkeit, spielt auch die kollektive Identität eine zentrale Rolle. Die nähere Betrachtung der kollektiven Identität trägt unter anderem dazu bei, Einzelheiten in den politischen Ordnungen und Verfassungen sowie kulturellen Besonderheiten besser verstehen zu können.
Ich möchte nun das Konzept der kollektiven Identität herausgreifen und noch einmal etwas genauer auf deren einzelne Codes eingehen. Im Anschluss sollen mit Japan und Deutschland zwei recht unterschiedliche Kulturen in Bezug auf ihre kollektive Identität verglichen werden. Deutschland, das in seiner Entwicklung in die westeuropäische Moderne einzuordnen ist, und im Gegensatz dazu Japan, die „erste nichtwestliche und nichtaxiale moderne Kultur.“ (Eisenstadt 2000, S. 110)
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Thematik
- Das Konzept kollektiver Identität
- Das Konzept kollektiver Identität
- Die Konstruktion von Grenzen
- Codes kollektiver Identität
- Primordiale Codes
- Traditionale/ Zivile Codes
- Universalistische/ Kulturelle Codes
- Kollektive Identität in Japan und Deutschland
- Kollektive Identität in Japan
- Kollektive Identität in Deutschland
- Gemeinsamkeiten und parallele Strukturen
- Abschluss: Die Rolle der kollektiven Identität in Gegenwart und Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch „Die Vielfalt der Moderne“ von Shmuel N. Eisenstadt analysiert verschiedene Ausprägungen der Moderne am Beispiel von Westeuropa, den USA und Japan. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Bedeutung der kollektiven Identität für das Verständnis sozialer und politischer Ordnungen. Die Arbeit untersucht die Konstruktion von Grenzen, die unterschiedlichen Codes kollektiver Identität und deren Ausprägung in Japan und Deutschland.
- Das Konzept der kollektiven Identität und ihre Konstruktion als „Wir-Identität“
- Die Rolle von Grenzen und die Unterscheidung zwischen „Insidern“ und „Outsidern“
- Die verschiedenen Codes kollektiver Identität: Primordiale, Traditionale und Universalistische Codes
- Ein Vergleich der kollektiven Identität in Japan und Deutschland
- Die Bedeutung der kollektiven Identität in Gegenwart und Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung in die Thematik: Shmuel N. Eisenstadt untersucht die Modernen an den Beispielen Westeuropa, USA und Japan, wobei die kollektive Identität eine zentrale Rolle spielt.
- Das Konzept kollektiver Identität: Die kollektive Identität wird als die soziale und kulturelle „Wir-Identität“ einer Gesellschaft definiert. Sie basiert auf gemeinsamen Merkmalen und einem Bewusstsein der Zugehörigkeit zu einer kollektiven Einheit.
- Die Konstruktion von Grenzen: Die Konstruktion von Grenzen zwischen „Insidern“ und „Outsidern“ ist ein wichtiger Bestandteil der kollektiven Identität. Diese Grenzen trennen und teilen soziale Beziehungen und definieren die Zugehörigkeit zu einer Gruppe.
- Codes kollektiver Identität: Die Autorin identifiziert drei grundlegende „Basic Codes“ (Primordiale, Traditionale/Zivile und Universalistische/Kulturelle Codes), die die Unterscheidung zwischen „uns“ und „den anderen“ definieren.
- Primordiale Codes: Diese Codes beruhen auf der Unterscheidung zwischen innen und außen basierend auf Geschlecht, Rasse, Verwandtschaft oder Herkunft. Sie binden die grundlegende Differenz an ursprüngliche und scheinbar unveränderbare Unterscheidungen.
- Traditionale Codes: Traditionale Codes basieren auf der Vertrautheit mit impliziten Verhaltensregeln, Traditionen und sozialer Routine. Die Unterscheidung zwischen „uns“ und „den anderen“ basiert auf der Dauerhaftigkeit von Routinen im Vergleich zum Außerordentlichen.
- Kollektive Identität in Japan: Das Kapitel beschreibt die spezifischen Merkmale der kollektiven Identität in Japan und wie diese durch traditionelle und kulturelle Codes geprägt ist.
- Kollektive Identität in Deutschland: Die Analyse der kollektiven Identität in Deutschland betont die Rolle der Geschichte und der Integration von traditionellen und universalistischen Codes.
- Gemeinsamkeiten und parallele Strukturen: Das Kapitel untersucht die Gemeinsamkeiten und parallelen Strukturen in der kollektiven Identität von Japan und Deutschland.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Konzepte des Buches umfassen kollektive Identität, „Wir-Identität“, Grenzen, „Insider“ und „Outsider“, „Basic Codes“, Primordialität, Tradition, Universalismus, Japan, Deutschland und die Moderne. Die Arbeit befasst sich mit den unterschiedlichen Ausprägungen der kollektiven Identität in verschiedenen Kulturen und deren Bedeutung für das Verständnis sozialer und politischer Strukturen.
- Quote paper
- Diana Schmidt (Author), 2003, Kollektive Identität in Deutschland und Japan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27385