Die portugiesische Schuhindustrie hat in den letzten Jahren hohe Wachstumsraten verzeichnet und konnte auch in Zeiten global sinkender Nachfrage den Wert der gesamten Produktion steigern. Das letzte Jahr war für diese Industrie sogar eines der besten überhaupt, da die Exporte um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind (Jornal APICCAPS nr.185, 02/2012). Und das, obwohl die Schuhindustrie stark unter dem zunehmenden Druck der Globalisierung gelitten und seit Beginn der 1990er Jahre ein Abwandern großer ausländischer Niederlassungen in Niedriglohnländer stattgefunden hat (Bertram 2005).
Dieser Erfolg, der stark im Norden des Landes konzentrierten Industrie, soll im Mittelpunkt der folgenden Arbeit stehen. Die konkrete Fragestellung lautet: Inwiefern lassen sich die jüngsten Entwicklungen der Konzentration der Schuhindustrie im Norden Portugals mit dem Ansatz des Upgrading industrieller Cluster innerhalb der globalen Wertschöpfungsketten erklären?
Zur Betrachtung dieser Frage soll anfangs ein theoretischer Hintergrund über industrielle Agglomerationen gegeben werden, um im Anschluss die Bedeutung von Wissen innerhalb und außerhalb dieser zu beleuchten. Anschließend soll eine Annäherung an den Ansatz der globalen Wertschöpfungsketten erfolgen. Danach soll das Upgrading im Zusammenhang mit den globalen Wertschöpfungsketten betrachtet werden, vor allem empirische Befunde anderer Studien darüber, Fallbeispiele über weitere mögliche “Bewegungen” innerhalb der Wertschöpfungsketten und die Herausforderungen für lokale Unternehmen zum Erlangen eines Upgradings.
Als nächstes wird die portugiesische Schuhindustrie präzise dargestellt: Die Einbettung dieser in den nationalen und internationalen Kontext, die räumliche Verteilung, die historische Entwicklung bis heute und zuletzt die Schwachstellen sowie zukünftigen Herausforderungen der Industrie.
Die empirische Analyse erfolgt zuerst anhand von quantitativen Daten aus der Literatur. In einem zweiten Schritt wird eine Sekundärliteraturanalyse durchgeführt, die die Strategien der Unternehmen präziser beleuchtet, kategorisiert und zusammenfasst.
Viele der bisher veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten über die Schuhindustrie in Nordportugal (auch im Zusammenhang mit Upgrading in Wertschöpfungsketten) haben den Schwerpunkt auf die Entwicklung ausländischer Niederlassungen gesetzt (Bertram 2005; Fonseca 2005). In der folgenden Arbeit hingegen soll die Entwicklung der heimischen Unternehmen analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Industriedistrikte, Cluster und die räumliche Dimension von Wissen
- Allgemeine Begriffserklärung
- Bedeutung von Wissen inner- und außerhalb eines Clusters
- Globale Wertschöpfungsketten
- Entstehung des Ansatzes und allgemeine Begriffserklärung
- Governance und Typisierung von globalen Wertschöpfungsketten
- Upgrading
- Begriffserklärung und Arten von Upgrading
- Empirische Befunde zu Upgradingmöglichkeiten
- Downgrading und Sidestepping
- Schwierigkeiten und Herausforderungen für lokale Firmen
- Die portugiesische Schuhindustrie
- Charakterisierung und internationaler Kontext
- Räumliche Verteilung
- Historische Entwicklung der Schuhindustrie in Portugal
- Defizite und Herausforderungen für die zukünftige Entwicklung
- Upgrading in der portugiesischen Schuhindustrie
- Analyse anhand quantitativer Daten und Literatur
- Analyse von Unternehmensstrategien der letzten zehn Jahre
- Methodik
- Befunde über Upgradingarten
- Abschließende Diskussion und offene Fragen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die jüngsten Entwicklungen der Konzentration der Schuhindustrie im Norden Portugals und setzt diese in den Kontext des Upgradings industrieller Cluster innerhalb globaler Wertschöpfungsketten. Die Arbeit analysiert die Rolle von Wissen in industriellen Agglomerationen, erläutert den Ansatz der globalen Wertschöpfungsketten und untersucht verschiedene Upgrading-Strategien, die lokale Unternehmen im Norden Portugals nutzen können.
- Die Bedeutung von Wissen und Kompetenzen in industriellen Clustern.
- Die Einbettung der portugiesischen Schuhindustrie in globale Wertschöpfungsketten.
- Die Analyse von Upgrading-Strategien innerhalb der portugiesischen Schuhindustrie.
- Die Herausforderungen für die zukünftige Entwicklung der portugiesischen Schuhindustrie.
- Die Rolle von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit für den Erfolg der portugiesischen Schuhindustrie.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die aktuelle Situation der portugiesischen Schuhindustrie und stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor. Kapitel 1 erläutert den Begriff des Industriedistrikts und die Bedeutung von Wissen innerhalb und außerhalb von Clustern. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Ansatz der globalen Wertschöpfungsketten und definiert den Begriff des Upgradings. Kapitel 3 beschreibt die portugiesische Schuhindustrie, ihre räumliche Verteilung, historische Entwicklung und die Herausforderungen, die sie im internationalen Wettbewerb erlebt. Kapitel 4 untersucht, inwiefern sich die Entwicklung der portugiesischen Schuhindustrie mit dem Ansatz des Upgradings innerhalb globaler Wertschöpfungsketten erklären lässt. Hier werden sowohl quantitative Daten als auch die Strategien von Unternehmen analysiert.
Schlüsselwörter
Schuhindustrie, Industriedistrikt, Cluster, globale Wertschöpfungsketten, Upgrading, Portugal, Innovation, Wettbewerbsfähigkeit, Wissenstransfer, räumliche Konzentration.
- Quote paper
- Alexander Barros (Author), 2012, Upgrading innerhalb der globalen Wertschöpfungskette am Beispiel der Schuhindustrie im Norden Portugals, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273647