Das hier vorliegende Thesenpapier ist Bestandteil eines Portfolios, welches im Rahmen einer Lehrveranstaltung zum Buch Mormon, der zentralen Sakralschrift des Mormonentums, erstellt wurde. Die Basis des besagten Thesenpapier bildet die Fragestellung, inwieweit das Buch Mormon aus religionswissenschaftlicher Sicht als Dokument christlicher Religionsgeschichte anzusehen ist. Nach der in der Einleitung thematisierten Vorgehensweise erfolgen erste Betrachtungsweisen darüber, was die trennenden wie auch verbindenden Elemente zwischen dem Mormonentum und dem Christentum sind. Der weitere Abschnitt fokussiert sich auf die Heiligen Schriften von Mormonentum sowie Christentum, wo vor allem der Sache nachgegangen wird, wie die Bibel als Vorlage für das Buch Mormon genutzt wurde. Im weiteren Verlauf des Thesenpapiers wird die Lebenswelt des Verfassers genauer betrachtet und, welchen Einfluss es auf die Entstehtung des Buch Mormons hatte. Im abschließenden Teil werden Schlussfolgerungen aus vorangehenden Abschnitten des Thessenpapiers gezogen sowie Antworten auf die zentrale Fragestellung des Thesenpapiers gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- 4. Thesenpapier
- 4.1 Einleitung
- 4.2 Die Mormonen als Teil des Christentums
- 4.3 Die Bibel als Vorlage für das Buch Mormon
- 4.4 Die Lebenswelt des Verfassers
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Thesenpapier untersucht das Buch Mormon aus religionswissenschaftlicher Perspektive und befragt seinen Stellenwert als Dokument christlicher Religionsgeschichte. Die Arbeit analysiert die Beziehung des Mormonismus zum Christentum, die Verwendung biblischer Erzählstoffe im Buch Mormon und den Einfluss der Lebenswelt des Verfassers Joseph Smith auf das Werk.
- Die Einordnung des Mormonismus im Kontext des Christentums
- Die Verwendung und Adaption biblischer Erzählungen im Buch Mormon
- Der Einfluss der Lebenswelt Joseph Smiths auf die Entstehung des Buches Mormon
- Die Frage nach der Authentizität und dem sakralen Status des Buches Mormon
- Parallelen zwischen biblischen Erzählungen und der mormonischen Heilsgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
4.1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Fragestellung des Thesenpapiers ein: Inwiefern ist das Buch Mormon aus religionswissenschaftlicher Sicht als Dokument christlicher Religionsgeschichte zu betrachten? Sie skizziert den methodischen Ansatz – kritische Distanz und deskriptive Darstellung – und benennt die zentralen Untersuchungsbereiche: die Einordnung der Mormonen im Christentum, die Verfasserschaft des Buches Mormon mit dem Fokus auf die Integration biblischen Erzählguts, und die Lebenswelt des Autors. Die Einleitung deutet bereits an, dass die Arbeit keine Apologie des Buches Mormon leisten wird.
4.2 Die Mormonen als Teil des Christentums: Dieses Kapitel untersucht die Verbindung und die Unterschiede zwischen Mormonismus und Christentum. Es analysiert die christologischen Elemente im Mormonismus, den Bezug zu Jesus Christus und dessen Rolle in der mormonischen Heilsgeschichte. Kritisch hinterfragt der Text Joseph Smiths Rolle und seine mögliche Absicht, persönliche Glaubensvorstellungen zu sakralisieren. Die Selbstbezeichnung „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“ wird analysiert, wobei der Absolutheitsanspruch der Mormonen und ihre Distanz zur Ökumene hervorgehoben werden. Der Text diskutiert, ob der Mormonismus als eigenständige religiöse Gruppierung oder als Teil des Christentums zu verstehen ist, und verweist auf die Einordnung des Mormonismus als synkretistische christliche Sondergruppe oder Sekte durch die Großkirchen. Die Umformung biblischer Lehren, insbesondere in Bezug auf Theologie und Soteriologie, wird als Synkretismus gedeutet.
4.3 Die Bibel als Vorlage für das Buch Mormon: Dieses Kapitel beleuchtet die umfassende Verwendung biblischer Zitate und Erzählungen im Buch Mormon. Es werden Parallelen zwischen altisraelischer Heilsgeschichte und der mormonischen Version der Besiedlung Nordamerikas aufgezeigt, beispielsweise durch die Adaption des Turmbaus zu Babel und die Parallelen zum Exodus. Die Übertragung neutestamentlicher Ereignisse auf den amerikanischen Kontinent, inklusive der Berufung von zwölf Jüngern, der Bergpredigt und des Abendmahls, wird detailliert beschrieben. Die Adaption der Johannesapokalypse und die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Nephiten und Lamiten werden als weitere Beispiele genannt. Der Übergang zur Figur des Propheten Moroni und den goldenen Platten stellt eine Verbindung zur Geschichte Joseph Smiths her, wobei die Parallele zu den Steinplatten des Dekalogs hervorgehoben wird. Der Text betont, dass nicht nur die Inhalte, sondern auch die Form und der Stil der King-James-Bibel als Vorlage dienten, um dem Buch Mormon eine sakrale Ausstrahlung zu verleihen.
4.4 Die Lebenswelt des Verfassers: Der letzte analysierte Abschnitt befasst sich mit der Lebenswelt Joseph Smiths und dem Einfluss der frühen amerikanischen Kultur und des individuellen Umgangs mit der Bibel auf die Entstehung des Buches Mormon. Der Text betont den verbreiteten privaten Bibelgebrauch, den konfessionellen Pluralismus und das protestantische Schriftverständnis „sola scriptura“ als Kontextfaktoren. Die Übertragung altisraelischer Motive auf Amerika, die Verwendung der King-James-Bibel und Smiths visionäre und prophetische Erfahrungen, insbesondere die Angelophanie mit Moroni, werden als prägende Elemente seiner Arbeit beschrieben. Kritisch wird angemerkt, dass Smith Bibelverse aus dem Zusammenhang gerissen und an seine Glaubensvorstellungen angepasst hat.
Schlüsselwörter
Buch Mormon, Mormonismus, Christentum, Religionswissenschaft, Joseph Smith, Bibel, Heilsgeschichte, Synkretismus, King-James-Bibel, Sakralschriften, altisraelische Geschichte, Angelophanie, kritische Exegese, sola scriptura.
Häufig gestellte Fragen zum Thesenpapier: Das Buch Mormon aus religionswissenschaftlicher Perspektive
Was ist der Gegenstand des Thesenpapiers?
Das Thesenpapier untersucht das Buch Mormon aus religionswissenschaftlicher Sicht und beleuchtet dessen Stellenwert als Dokument christlicher Religionsgeschichte. Es analysiert die Beziehung des Mormonismus zum Christentum, die Verwendung biblischer Erzählstoffe und den Einfluss der Lebenswelt des Verfassers Joseph Smith.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die zentralen Themen sind die Einordnung des Mormonismus im Christentum, die Verwendung und Adaption biblischer Erzählungen im Buch Mormon, der Einfluss von Joseph Smiths Lebenswelt auf das Werk, die Frage nach der Authentizität und dem sakralen Status des Buches Mormon sowie Parallelen zwischen biblischen und mormonischen Heilsgeschichten.
Wie ist das Thesenpapier aufgebaut?
Das Papier gliedert sich in eine Einleitung und drei Hauptkapitel. Die Einleitung führt in die Fragestellung und Methodik ein. Kapitel 4.2 untersucht die Verbindung und Unterschiede zwischen Mormonismus und Christentum, Kapitel 4.3 die Verwendung biblischer Erzählungen im Buch Mormon und Kapitel 4.4 die Lebenswelt Joseph Smiths und deren Einfluss auf das Werk.
Welche Aspekte des Mormonismus werden im Detail untersucht?
Das Papier analysiert christologische Elemente im Mormonismus, den Bezug zu Jesus Christus und dessen Rolle in der mormonischen Heilsgeschichte, Joseph Smiths Rolle und mögliche Absicht, persönliche Glaubensvorstellungen zu sakralisieren, den Absolutheitsanspruch der Mormonen und deren Distanz zur Ökumene. Es diskutiert die Einordnung des Mormonismus als eigenständige religiöse Gruppierung oder als Teil des Christentums und beleuchtet die Umformung biblischer Lehren als Synkretismus.
Wie wird die Verwendung biblischer Erzählungen im Buch Mormon analysiert?
Das Papier zeigt Parallelen zwischen altisraelischer Heilsgeschichte und der mormonischen Version der Besiedlung Nordamerikas auf (z.B. Turmbau zu Babel, Exodus). Es beschreibt die Übertragung neutestamentlicher Ereignisse auf den amerikanischen Kontinent und die Adaption der Johannesapokalypse. Der Einfluss der King-James-Bibel auf Inhalt, Form und Stil des Buches Mormon wird hervorgehoben.
Welche Rolle spielt Joseph Smith in der Analyse?
Das Papier untersucht die Lebenswelt Joseph Smiths, den Einfluss der frühen amerikanischen Kultur und des individuellen Umgangs mit der Bibel auf die Entstehung des Buches Mormon. Es betrachtet den verbreiteten privaten Bibelgebrauch, den konfessionellen Pluralismus und das protestantische Schriftverständnis „sola scriptura“ als Kontextfaktoren. Smiths visionäre und prophetische Erfahrungen, insbesondere die Angelophanie mit Moroni, sowie seine kritische Auseinandersetzung und Umdeutung von Bibelversen werden analysiert.
Welche Schlussfolgerungen zieht das Thesenpapier?
Das Thesenpapier liefert keine Apologie des Buches Mormon, sondern bietet eine kritische und deskriptive religionswissenschaftliche Analyse. Es beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen dem Buch Mormon, dem Mormonismus, dem Christentum und der Lebenswelt seines Verfassers, wobei der Synkretismus und die kritische Verwendung biblischer Texte im Vordergrund stehen. Die Einordnung des Mormonismus im Kontext des Christentums wird differenziert diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das Thesenpapier am besten?
Buch Mormon, Mormonismus, Christentum, Religionswissenschaft, Joseph Smith, Bibel, Heilsgeschichte, Synkretismus, King-James-Bibel, Sakralschriften, altisraelische Geschichte, Angelophanie, kritische Exegese, sola scriptura.
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- stud.phil. Wilhelm Weber (Autor), 2014, Das Buch Mormon als ein Dokument christlicher Religionsgeschichte?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273602