Im Oktober 2008 stand die Welt kurz vor dem Kollaps des globalen Finanzsystems. Aktienmärkte brachen ein, Geldmärkte froren ein, unzählige, verängstigte Bürger versuchten ihr Erspartes von den Banken abzuziehen und zu retten. Einige Staaten planten die Verstaatlichung des gesamten Bankenwesens.
Alles begann 2007 mit der Krise am US-Häusermarkt - und am Ende stand die Weltwirtschaft vor einer drohenden Depression, wie sie zuletzt 1929 herrschte. Viele fragten sich, ob wir und die Gestalter unseres Finanzsystems wirklich nichts aus der Vergangenheit gelernt hatten. Denn das einzig Überraschende an dieser Krise war, dass sie für viele so überraschend kam. Sie war das lehrbuchhafte Beispiel einer bekannten Spekulationsblase, die sich nur in anderem Gewand präsentierte.
Mit unglaublicher Wucht traf diese Krise die erstaunlich unvorbereitete Finanzwelt.(...)
Warum werden wir immer wieder vom Platzen einer Spekulationsblase überrascht? Können wir etwas aus der Erfahrung von früheren Finanzblasen zu lernen? Lassen sich Erfahrungen aus der Vergangenheit überhaupt in die heutige Finanzwelt übertragen? Wie können Spekulationsblasen aus der Sicht der Experten verhindert werden? Sind sie überhaupt zu verhindern?
In drei Kapiteln versuchte ich den Antworten näher zu kommen.
Kapitel 1 beschreibt die alten neoklassischen Kapitalmarktteorien und schlägt einen Bogen zur Behavioral Finance, der Lehre, die Finanzteilnehmer nicht mehr als rein rational handelndes Individuum, sondern als menschliches Wesen mit Gefühlen sieht.
Nur wenn wir verstehen, dass psychologische Faktoren erheblichen Einfluss auf die Finanzwelt ausüben, kann ein Schlüssel zum Verständnis von Finanzkrisen gefunden werden. Anschließend werden in Kapitel 2 die wichtigsten historische Spekulationsblasen vorgestellt. Es wird erkennbar, wie sehr sich die Verlaufsmuster der Blasen ähneln. Abschließend, in Kapitel 3, möchte ich die bislang umgesetzten politischen Regulierungen zur bewältigung von Krisen analysieren und weitere Lösungsverschläge aufzuzeigen:
Überspannendes Ziel dieser Arbeit ist es, Zusammenhänge zu begreifen und Erkenntnisse zu gewinnen, die vor dem Hintergrund der Spekulation, zu einem faireren, gesünderes und verantwortungsvolleres Finanzsystem beitragen könnten.
Inhaltsverzeichnis
0 Einleitung
1.0 Ausloser und Grundlagen von Spekulationsblasen
1.1 Neoklassische Kapitalmarkttheorie
1.1.1 DerHomo Oeconomicus (derrationaleAnleger)
1.1.2 Random-Walk-Theory
1.1.3 Erwartungsnutzentheorie
1.1.4 Effiziente Markte
1.2 Behavioral Finance
1.2.1 Befragungen:
1.2.2 Experimente:
1.2.3 Hirnmessungen:
1.2.4 Die Neubewertung des Homo Oeconomicus zum Homo Oeconomicus Humanus
1.3 Auslosungs- und Verstarkungsfaktoren von Spekulationsblasen
1.3.1 Massenpsychologie:
1.3.2 Herdenverhalten
1.3.3 Zusammenfassung:
2.0 Historische Spekulationsblasen
2.1 Ursprung des Begriffs
2.2 Anatomien von Spekulationsblasen
2.2.1 Auslosung
2.2.2 Boom
2.2.3 Euphorie
2.2.4 Ende der Euphorie
2.2.5 Crash
2.3 1634bis37: Die Tulpenkrise
2.4 Der Crash 1929
2.5 Die Dotcom-Blase
2.6 Die Subprime-Krise ab 2007
2.7 Aktuelle Lage: Der nachste Crash?
I. Exkurs: Spekulation aufGrundnahrungsmittel
0 Einleitung
I.I... Hunger durch hohe Lebensmittelpreise
I.II Nahrung als Kapitalanlage
I.III ,,Nutzliche" und „exzessive" Spekulation
I.IV Stellungnahmen der Investmentbanken
I.V Regulierungen, um Leben zu retten
I.V.I Positionslimits
I.V.IIHohere Transparenz
I.VIII Erhohung der Margin-Rate
I.V.IVInstitutionelle Investoren und Zertifikate von Rohstoffmarkten verbannen
I.VI Schluss
3.0 Aus den Krisen gelernt?
3.1 Neuregulierungen
3.2 Wege zu einem besseren Bankensystem
3.2.1 Eigenkapital weitererhohen
3.2.2. Verbriefung stoppen
3.2.3 Weiterentwicklung derRatingagenturen
3.2.4 Grofebanken zerschlagen?
3.2.5 Wandel der Vergutungssysteme
3.2.6 Bankenhospital zwischen Bad Bank and Verstaatlichung
3.3 Was bringtdie Zukunft?
PraktischerTeil
I - Praktikum
II - Ein Borsenversuch
Investmen tstrategie
Kauf- Patrizia AG
Kauf- Facebook Inc.
Kauf-KPS AG
Kauf-BayWaAG
Kauf- Apple Inc.
Kauf- Deutsche Post.
VerkaufFacebook Inc.
Abschluss
Ruckblick
4.0 Glossar wirtschaftlicher Fachbegriffe
5.0 Anhang/Quellen
5.1 Literarische Quellen
5.2 Quelle Verwendeter Zitate
5.3 Genutzte Programme und Software
5.4 Danksagung
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