Nach der Ausbreitung des Islams im 7. Jahrhundert kommt es zu diversen Kriegen zwischen Muslimen und Christen. Da diese sich jedoch am äußersten Rand des Reiches abspielen, verlangt dies von der europäischen Christenheit die Erfindung einer neuen Institution, die an der Grenze operiert: die Ritterorden. Die folgende Übersicht beschäftigt sich hierbei mit zwei dieser Orden, dem Deutschen Orden und dem Johanniterorden im Mittelalter. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf die Entstehung und auf ihre Aufgaben gelegt. Durch die Analyse soll hervorgehen, dass die Ritterorden militärische Grenzinstitutionen waren, die ihre Legitimation erst durch die Verteidigung des lateinischen Christentums erhielten und bei Versagen ihres Auftrags auch eine Auflösung fürchten mussten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Johanniterorden
- 3. Deutscher Orden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und Aufgaben zweier mittelalterlicher Ritterorden: des Deutschen Ordens und des Johanniterordens. Ziel ist es, ihre Rolle als militärische Grenzinstitutionen im lateinischen Christentum aufzuzeigen und zu analysieren, wie ihre Legitimation von der Verteidigung des christlichen Glaubens abhing.
- Entstehung der Ritterorden im Kontext der Kreuzzüge
- Militärische Aufgaben und Legitimation der Orden
- Entwicklung und Wandel der Ordensstrukturen
- Die Rolle der Orden in der europäischen Politik
- Das Schicksal der Orden nach dem Verlust des Heiligen Landes
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Ritterorden im Mittelalter ein. Sie beschreibt die Entstehung dieser Institutionen als Reaktion auf die Konflikte zwischen Muslimen und Christen im 7. Jahrhundert und kündigt die fokussierte Betrachtung des Deutschen Ordens und des Johanniterordens an. Die Arbeit zielt darauf ab, die Ritterorden als militärische Grenzinstitutionen zu charakterisieren, deren Legitimität eng mit dem Schutz des lateinischen Christentums verbunden war und deren Bestand von der erfolgreichen Erfüllung dieser Aufgabe abhing.
2. Der Johanniterorden: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte des Johanniterordens, der aus einem Hospital im Kontext des Ersten Kreuzzugs hervorging. Es wird die Entwicklung vom karitativen Hospital zu einer mächtigen militärischen Organisation nachgezeichnet, die weitreichenden Einfluss erlangte und sich in weltliche Angelegenheiten einmischte. Die Abhängigkeit des Ordens vom Schutz des Königreichs Jerusalem und der Verlust der militärischen Daseinsberechtigung nach dessen Fall werden detailliert beschrieben, inklusive der anschließenden Verlagerung des Ordenszentrums nach Rhodos und dem Aufstieg zu einer bedeutenden Seemacht durch die Aneignung von Gütern des aufgelösten Templerordens. Die Analyse betont die ambivalente Rolle des Ordens zwischen karitativer Tätigkeit und militärischer Machtpolitik.
3. Deutscher Orden: Das Kapitel widmet sich dem Deutschen Orden, dessen Entstehung im Kontext des Dritten Kreuzzugs und der unzureichenden medizinischen Versorgung der Kreuzfahrer beschrieben wird. Es wird die Entwicklung des Ordens von einem Hospital zu einer mächtigen militärischen und politischen Kraft nachgezeichnet, unterstützt durch die Kaiser und den Papst. Die Ausweitung der Aktivitäten des Ordens in das Baltikum wird als essentieller Bestandteil seiner militärischen Legitimation hervorgehoben, ebenso wie sein Wirken im Heiligen Land und die schließlich erfolgreiche Verlagerung seines Hauptquartiers nach Preußen. Die Blütezeit des Ordens wird im Kontext seiner Rolle als Verteidiger des Christentums und als wirtschaftlich bedeutende Wohlfahrtsorganisation dargestellt. Abschließend wird der Niedergang des Ordens durch Reformation und Säkularisierung erläutert, sowie seine Transformation in eine rein religiöse Institution im 19. Jahrhundert. Das Kapitel betont den Wandel vom militärischen Ritterorden zum religiösen Orden und die Rückkehr zu seinen karitativen Wurzeln.
Schlüsselwörter
Ritterorden, Deutscher Orden, Johanniterorden, Mittelalter, Kreuzzüge, Heiliges Land, militärische Grenzinstitution, Legitimation, lateinische Christenheit, Verteidigung des Christentums, politischer Einfluss, wirtschaftliche Macht, karitative Tätigkeit, Reformation, Säkularisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Mittelalterliche Ritterorden - Deutscher Orden und Johanniterorden
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Entstehung und die Aufgaben zweier mittelalterlicher Ritterorden: des Deutschen Ordens und des Johanniterordens. Im Fokus steht ihre Rolle als militärische Grenzinstitutionen im lateinischen Christentum und wie ihre Legitimation von der Verteidigung des christlichen Glaubens abhing.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung der Ritterorden im Kontext der Kreuzzüge, ihre militärischen Aufgaben und ihre Legitimation, die Entwicklung und den Wandel ihrer Strukturen, ihre Rolle in der europäischen Politik und ihr Schicksal nach dem Verlust des Heiligen Landes. Es werden sowohl die karitativen als auch die militärischen Aspekte der Orden beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zum Johanniterorden und ein Kapitel zum Deutschen Orden. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Darstellung der jeweiligen Geschichte, Entwicklung und Bedeutung des Ordens.
Was wird im Kapitel über den Johanniterorden behandelt?
Das Kapitel über den Johanniterorden beschreibt dessen Entstehung aus einem Hospital im Ersten Kreuzzug, die Entwicklung zu einer mächtigen militärischen Organisation, seinen weitreichenden Einfluss, die Abhängigkeit vom Königreich Jerusalem, den Verlust des Heiligen Landes und die Verlagerung des Ordenszentrums nach Rhodos. Die ambivalente Rolle des Ordens zwischen karitativer Tätigkeit und militärischer Machtpolitik wird analysiert.
Was wird im Kapitel über den Deutschen Orden behandelt?
Das Kapitel über den Deutschen Orden beleuchtet dessen Entstehung im Kontext des Dritten Kreuzzugs, die Entwicklung von einem Hospital zu einer mächtigen militärischen und politischen Kraft, die Ausweitung der Aktivitäten ins Baltikum, das Wirken im Heiligen Land und die Verlagerung des Hauptquartiers nach Preußen. Die Blütezeit des Ordens, sein Niedergang durch Reformation und Säkularisierung und seine Transformation zu einer rein religiösen Institution werden dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Ritterorden, Deutscher Orden, Johanniterorden, Mittelalter, Kreuzzüge, Heiliges Land, militärische Grenzinstitution, Legitimation, lateinische Christenheit, Verteidigung des Christentums, politischer Einfluss, wirtschaftliche Macht, karitative Tätigkeit, Reformation, Säkularisierung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Rolle der Ritterorden als militärische Grenzinstitutionen zu charakterisieren und aufzuzeigen, wie ihre Legitimität eng mit dem Schutz des lateinischen Christentums verbunden war und ihr Bestand von der erfolgreichen Erfüllung dieser Aufgabe abhing.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für Personen bestimmt, die sich für die Geschichte der Ritterorden im Mittelalter, die Kreuzzüge und die Entwicklung des lateinischen Christentums interessieren. Sie ist insbesondere für akademische Zwecke konzipiert.
- Quote paper
- Mishel Marcus (Author), 2013, Der Deutsche Orden und der Johanniterorden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273355