Eine Ursachenanalyse lässt die Geburtenrate als multikausales Interdependenzgefüge erkennen, welches zahlreichen Teilkomponenten zugrunde liegt. Diese haben einen direkten oder indirekten Einfluss auf die Geburtenentwicklung.
Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit wird dabei auf eine Teilkomponente des Geburtenrückgangs gelegt. Die negative Korrelation zwischen dem steigenden Bildungspotential der Frauen, die zunehmende weibliche Erwerbsbeteiligung und der geringen Fertilitätsrate, gilt als empirisch belegt. Die Komponenten Bildungs- und Erwerbsbeteiligung sind von einer starken Interdependenz gekennzeichnet und sollen im Folgenden immer im Zusammenhang betrachtet werden.
Es ist zu klären, warum gerade Frauen mit formal hoher Bildung eine derart niedrige Geburtenrate zeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die historische Geburtenentwicklung in Deutschland
- Unterschiede in der Geburtenentwicklung zwischen Ost- und Westdeutschland
- Einflussfaktoren der Geburtenentwicklung
- Fertilitätsdaten von Akademikerinnen
- Die Lebenslauftheorie nach Kohli
- Die Disparitäten zwischen dem weiblichen und männlichen Lebenslaufmodell
- Die Fertilitätsentscheidungen von Akademikerinnen betrachtet durch die Lebenslaufperspektive
- Der strukturell bedingte Vereinbarkeitskonflikt zwischen Beruf und Familie
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die negative Korrelation zwischen Bildung und Fertilität anhand der Lebenslaufanalyse von Hochschulabsolventinnen. Sie analysiert die historischen und gegenwärtigen Trends der Geburtenentwicklung in Deutschland, insbesondere die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, sowie die Einflussfaktoren auf die Fertilitätsrate. Die Arbeit befasst sich mit der Lebenslauftheorie nach Kohli und den Disparitäten zwischen dem weiblichen und männlichen Lebenslaufmodell. Im Fokus stehen die Fertilitätsentscheidungen von Akademikerinnen, die Ursachen der negativen Korrelation und die strukturellen Bedingungen, die den Vereinbarkeitskonflikt zwischen Beruf und Familie beeinflussen.
- Historische Entwicklung der Geburtenrate in Deutschland
- Einflussfaktoren der Fertilitätsrate
- Lebenslaufanalyse von Akademikerinnen
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Familienpolitik und Kinderbetreuung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die historische Geburtenentwicklung in Deutschland seit 1875. Es beschreibt den ersten und zweiten demografischen Übergang und die unterschiedlichen Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland. Das zweite Kapitel untersucht die Einflussfaktoren der Geburtenentwicklung, insbesondere die Rolle des Bildungs- und Erwerbsniveaus von Frauen. Es präsentiert empirische Daten zur Fertilität von Akademikerinnen und zeigt die Diskrepanz zwischen Frauen mit hohem und niedrigem Bildungsniveau auf. Das dritte Kapitel beleuchtet die Lebenslauftheorie nach Kohli und die Disparitäten zwischen dem weiblichen und männlichen Lebenslaufmodell. Es erklärt, wie die strukturellen Bedingungen des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft die Fertilitätsentscheidungen von Frauen beeinflussen. Das vierte Kapitel analysiert die Fertilitätsentscheidungen von Akademikerinnen aus der Lebenslaufperspektive. Es zeigt die Herausforderungen auf, die Frauen mit hohem Qualifikationsniveau bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleben und die Ursachen für die niedrige Geburtenrate bei dieser Gruppe. Das fünfte Kapitel untersucht den strukturellen Vereinbarkeitskonflikt zwischen Beruf und Familie und die Rolle der Familienpolitik. Es beleuchtet die Bedeutung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten als zentrale Maßnahme zur Verbesserung der Vereinbarkeit und zur Steigerung der Geburtenrate.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Geburtenentwicklung, den demografischen Wandel, die Fertilität, die Lebenslaufanalyse, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Familienpolitik, die Kinderbetreuung, die Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen, die Akademikerinnen, die Lebenslauftheorie nach Kohli, die Geschlechterrollen und die soziale Ungleichheit.
- Quote paper
- Fabian Raddatz (Author), 2013, Der Zusammenhang zwischen Bildung und Fertilität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273024