Im Unterrichtsfach Sport sehen sich die Lehrkräfte mit einem permanenten Dilemma konfrontiert. So müssen sie nicht nur ihrem Auftrag zur Motivierung der Schülerinnen und Schüler zu lebenslangem und außerschulischem Sporttreiben gerecht werden, sondern gleichermaßen deren Leistung bewerten. Basis dieser Leistungsbewertung sind in der Regel fremdbestimmte Kriterien, die für die Lernenden oftmals unverständlich und wenig nachvollziehbar oder gar unbekannt sind. Die Befragung der Lerngruppe, die ich eigenverantwortlich unterrichte, bestätigte diesen Eindruck und offenbart gleichermaßen den Wunsch der Schüler, aktiver in den Bewertungsprozess eingebunden zu werden.
Vor dem Hintergrund der genannten Problematik besteht das geplante Vorhaben der schriftlichen Arbeit darin, die Schüler am Bewertungsprozess zu beteiligen und dabei zu untersuchen, ob sie in der Lage sind, sich gegenseitig kriterienorientiert realistisch einzuschätzen. Ferner soll die Methode ihre auf Funktionalität und Praktikabilität hin überprüft werden. Ziel des Vorhabens kann bzw. darf es jedoch nicht sein, letztendlich auch die Benotung an die Schüler abzugeben.
Die Untersuchung der oben genannten Fragestellungen bietet für mich die Möglichkeit, meine Beurteilungskompetenz nach transparenten Maßstäben (Kompetenzbereich 3.1.3) zu entwickeln und die Fähigkeit der Schüler zur Fremdbeurteilung (Kompetenzbereich 3.1.5) zu fördern. Die Arbeit ist daher dem Kompetenzbereich 3 zuzuordnen.
Die Trendsportart Jumpstyle eignet sich für das geplante Vorhaben, da die Lernenden in Kleingruppen eigene Choreographien entwickeln können, die in abschließenden Präsentationen von den jeweils zuschauenden Schülern kriteriengeleitet bewertet werden sollen. Im Sinne des erweiterten Bildungsauftrags steht hier weniger die Einzelleistung, als vielmehr der soziale Aspekt einer gemeinsam erarbeiteten und präsentierten Gruppenleistung im Vordergrund.
Nach der Erläuterung theoretischer Grundlagen zur Schülerpartizipation am Bewertungsprozess, zur Arbeit mit Bewertungsbögen und zur Sportart Jumpstyle folgen die Angaben zur Lerngruppe. Im Anschluss daran werden Konsequenzen für die Praxis abgeleitet und die daraus resultierende Konzeption der Bewertungsbögen und der Bewertungsphase dargestellt. In einem weiteren Schritt werden Durchführung und Ergebnisse reflektiert und die Fragebögen (vorher/nachher) analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Arten der Leistungsbewertung
- Schülerpartizipation am Bewertungsprozess
- Kriteriengeleitete Fremdbewertung – der Bewertungsbogen
- Jumpstyle – Ein Trend, der die Jugend bewegt
- Angaben zur Lerngruppe
- Planung
- Konsequenzen für die praktische Umsetzung
- Konzeption der Bewertungsbögen
- Planung der Bewertungsphase
- Konsequenzen für die praktische Umsetzung
- Durchführung und Reflexion
- Analyse der Bewertungsphase
- Auswertung der Bewertungsbögen
- Auswertung der Fragebögen
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die schriftliche Arbeit befasst sich mit der Schülerbeteiligung am Bewertungsprozess im Schulsport am Beispiel der Trendsportart Jumpstyle. Ziel ist es, zu untersuchen, ob Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, sich gegenseitig kriterienorientiert realistisch einzuschätzen, und die Methode auf Funktionalität und Praktikabilität zu überprüfen. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler aktiv am Bewertungsprozess beteiligt werden. Die Arbeit ist dem Kompetenzbereich 3 zuzuordnen, der die Entwicklung der Beurteilungskompetenz der Lehrkraft und die Förderung der Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zur Fremdbeurteilung beinhaltet.
- Schülerbeteiligung am Bewertungsprozess im Schulsport
- Kriteriengeleitete Fremdbewertung mit Bewertungsbögen
- Praktische Anwendung der Methode am Beispiel Jumpstyle
- Analyse der Schüler-Schüler-Bewertung
- Entwicklung der Beurteilungskompetenz der Lehrkraft und der Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zur Fremdbeurteilung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Problem der Leistungsbewertung im Schulsport und den Wunsch der Schülerinnen und Schüler nach aktiver Einbindung in den Bewertungsprozess dar. Sie beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der schriftlichen Arbeit.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Arten der Leistungsbewertung, insbesondere Selbst- und Fremdbewertungen. Es wird die Bedeutung der Schülerpartizipation am Bewertungsprozess im Schulsport hervorgehoben und die Verwendung von Bewertungsbögen zur kriteriengeleiteten Fremdbewertung erläutert.
- Angaben zur Lerngruppe: Dieser Abschnitt beschreibt die Lerngruppe, die an der Untersuchung teilgenommen hat.
- Planung: Das Kapitel beschreibt die praktische Umsetzung der Schülerbeteiligung am Bewertungsprozess. Es wird die Konzeption der Bewertungsbögen und die Planung der Bewertungsphase dargestellt.
- Durchführung und Reflexion: Hier werden die Durchführung und die Ergebnisse der Bewertungsphase reflektiert. Es werden die Schülerbewertungen mit den Lehrerbewertungen verglichen und die Funktionalität und Praktikabilität der Methode beurteilt.
- Auswertung der Fragebögen: Dieses Kapitel analysiert die Ergebnisse der Fragebögen, die vor und nach der Bewertungsphase durchgeführt wurden. Es wird untersucht, wie sich die Einstellung der Schülerinnen und Schüler zur Schülerbeteiligung am Bewertungsprozess verändert hat.
Schlüsselwörter
Die schriftliche Arbeit befasst sich mit den Themen Schülerpartizipation, Leistungsbewertung, Bewertungsprozess, Schulsport, Jumpstyle, Bewertungsbogen, Fremdbewertung, Beurteilungskompetenz, Kompetenzentwicklung.
- Citation du texte
- Daniel Petersen (Auteur), 2013, Schülerpartizipation am Bewertungsprozess im Schulsport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272913