Laut Statistik sterben im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland jährlich über 600 Menschen, darunter alleine über 200 Kinder, ihr Leben durch Brände. Weitere 10.000 Menschen erleiden zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Die Sachschäden umfassen geschätzt mehr als 11 Mrd. Euro. 1 Oft sind Defizite im Brandschutzbewusstsein Gründe für fahrlässige Brandverursachung. Ein Drittel dieser Brände wird durch Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren verursacht. Daher wird auch oft von Kinderbrandverursachung und nicht Kinderbrandstiftung gesprochen.
Selten gewordene Möglichkeiten der Erprobung unter der Anleitung von Erwachsenen, die kindliche Neugier, der Spieltrieb, das Nachahmen der Erwachsenen und vor allem die Faszination des Feuers sind oft Gründe zum „Zündeln“. Diese Gründe sind es, die selbst Verbote wie beispielsweise „Messer, Gabel, Schere, Licht...“, nicht wirken lassen. Im Gegenteil, meist reizen diese noch wesentlich mehr zum heimlichen erproben. Und wenn es dann zu einem plötzlichen und unerwarteten Brand kommt, ist das Kind oder der/die Jugendliche in einer Situation die sie nicht richtig einschätzen können. Dadurch ist ein Fehlverhalten abzusehen. Zu der dadurch entstehenden Angst in der Situation, kommen noch weitere Faktoren hinzu, die in den meisten Fällen ein weiteres eskalieren der Situation verursachen. Solche Faktoren können unter anderem sein, dass die Jugendlichen oder das Kind Angst vor möglichen Sanktionen der Erwachsenen bekommen. Daher sind Kinder und Jugendliche Opfer ihrer eigenen Fehleinschätzung. Sie können die Folgen ihres Handelns nur schwer oder gar nicht einschätzen und begeben sich hierdurch in noch größere Gefahr. Aus diesen geschilderten Faktoren, kann man zu der Auffassung kommen, dass an dieser Stelle Aufklärung wesentlich effizienter als Verbote sind. Die Aufklärung kann bereits bei der Erziehung im Kleinkinderalter durch die Eltern beginnen. Hierzu aufbauend bieten die Feuerwehren in Deutschland in Kindergärten und Schulen Brandschutzerziehungskonzepte an.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Was hat Brandschutzerziehung mit Pädagogik zu tun?
- 2. Gesetzliche Grundlagen
- 2.1 Aufgaben der Gemeinde
- 3. Was ist Brandschutzerziehung?
- 3.1 Ziele der Brandschutzerziehung
- 3.2 Brandschutzerziehungskonzepte
- 3.2.1 Kindergarten
- 3.2.2 Grundschule +Förderstufe
- 3.2.3 Sekundarstufe 1
- 3.2.4 Sekundarstufe 2 + Erwachsenenbildung
- 4. Probleme und Hindernisse der Brandschutzerziehung
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung der Brandschutzerziehung im Kontext der Pädagogik und des gesellschaftlichen Lebens zu beleuchten. Sie untersucht die rechtlichen Grundlagen und die Notwendigkeit, Kindern und Jugendlichen frühzeitig ein Bewusstsein für Brandgefahren zu vermitteln.
- Die Bedeutung der Brandschutzerziehung als präventive Maßnahme
- Die Rolle der Feuerwehr in der Brandschutzerziehung und die Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten
- Die pädagogischen Prinzipien und Methoden der Brandschutzerziehung
- Die Herausforderungen und Hindernisse bei der Umsetzung der Brandschutzerziehung
- Die Notwendigkeit einer systematischen und nachhaltigen Brandschutzerziehung in allen Altersstufen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Brandschutzerziehung im Kontext der Jugendarbeit und der Erlebnispädagogik heraus. Sie argumentiert, dass Kinder und Jugendliche durch direkte Erfahrungen und Aktionen für Brandgefahren sensibilisiert werden müssen.
Das Kapitel "Gesetzliche Grundlagen" beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen der Brandschutzerziehung in Hessen. Es zeigt die Aufgabenverteilung zwischen Gemeinden, Landkreisen und Feuerwehren auf.
Das Kapitel "Was ist Brandschutzerziehung?" definiert die Ziele und Konzepte der Brandschutzerziehung und zeigt deren Umsetzung in verschiedenen Altersgruppen auf.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themenschwerpunkte dieser Arbeit sind Brandschutzerziehung, Pädagogik, Jugendarbeit, Erlebnispädagogik, Feuerwehren, gesetzliche Grundlagen, Prävention, Brandgefahren, Verhaltensweisen bei Bränden, Kinder und Jugendliche.
- Quote paper
- Kolja Schütz (Author), 2004, Brandschutzerziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27288