In der vorliegenden Arbeit wird die Thematik Menschenwürde durchleuchtet, in concreto soll der
historische Kontext skizziert, Definitionen sowie die Präsenz dieses Gutes in der Gegenwart
illustriert werden. Es entstand ein sich immer stärker abzeichnendes Spannungsverhältnis zwischen
Menschenwürde, Menschenrechten und deren konkreter gesetzlicher Verankerung als auch
Ausgestaltung. Nach einer kurzen Erläuterung der grundlegenden Begriffe zu Recht, Ethik und
Moral, wird der ethische und rechtsphilosophische Denkansatz der Würde in seinen Grundzügen
dargestellt, als auch seine Etablierung und Wirken. Die Brisanz der Thematik wird unter anderem
durch den Umstand ersichtlich, dass Menschenwürde in der Europäischen Union zwar als
unantastbares Gut an erster Stelle angeführt wird, es jedoch an der Konkretisierung in den
Mitgliedstaaten häufig mangelt und folglich ein adäquater Schutz nicht gewährleistet werden kann.
Anders als dies in Deutschland durch das Grundgesetz der Fall ist, hat Österreich den Schutz der
Menschenwürde an keiner Stelle explizit in seiner Rechtsordnung verankert. Kann dann aber ein
fundamentaler Wert gewahrt werden? Ist die Menschenwürde, auch wenn von der Charta der
Vereinten Nationen, als auch in der EMRK explizit geschützt, ausreichend geschützt? In der
österreichischen Rechtsordnung lassen sich Anhaltspunkte und Normen finden, welche von
angeboreren Rechten ausgehen und daher einer dementsprechenden Wertung zugänglich sind.
Weiters ist natürlich zu beachten, dass auch die Rechtssprechung ihren Teil zur Konkretisierung der
Menschenwürde beiträgt, wenn beispielsweise der Verfassungsgerichtshof diese als allgemeinen
Wirkungsgrundsatz versteht. Dies kann dahin gehend interpretiert werden, dass es sich dabei um
einen fundamentalen Leitgedanken des Staates handelt, der seine Ausflüsse in den sozialen Rechten
als auch Freiheitsrechten und Grundrechten hat. [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Grundlagen der Rechtsphilosophie
- A. Recht
- B. Ethik
- C. Moral und Sitte
- D. Das Verhältnis von Recht und Moral
- III. Menschenwürde
- A. Menschenwürde im historischen Kontext
- 1. Ansätze und Kontroversen zur Menschenwürde
- 2. Sozialethische Aspekte
- 3. Theologische Aspekte
- 4. Juristische Aspekte
- B. Würde als zentraler Begriff von Recht und Moral in unserer Zeit
- A. Menschenwürde im historischen Kontext
- IV. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Begriff der Menschenwürde im historischen Kontext und in der Gegenwart. Sie beleuchtet das Spannungsverhältnis zwischen Menschenwürde, Menschenrechten und deren gesetzlicher Verankerung und Ausgestaltung. Die Arbeit analysiert den ethischen und rechtsphilosophischen Ansatz der Würde und deren Bedeutung im modernen Verfassungsstaat. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Vergleich der rechtlichen Verankerung der Menschenwürde in verschiedenen Ländern, insbesondere Deutschland und Österreich.
- Der historische Kontext des Begriffs der Menschenwürde
- Das Verhältnis von Recht, Ethik und Moral
- Die Menschenwürde als zentraler Begriff in Recht und Moral
- Die rechtliche Verankerung und der Schutz der Menschenwürde
- Die Bedeutung der Menschenwürde für Freiheits- und Sozialrechte
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Menschenwürde ein und skizziert die Ziele der Arbeit. Sie hebt das Spannungsverhältnis zwischen der Anerkennung der Menschenwürde als unantastbares Gut und der mangelnden Konkretisierung in der Gesetzgebung vieler Mitgliedstaaten der Europäischen Union hervor. Der Fokus liegt auf dem Vergleich zwischen dem expliziten Schutz der Menschenwürde im deutschen Grundgesetz und dem Fehlen einer solchen expliziten Verankerung in der österreichischen Rechtsordnung. Die Einleitung stellt die zentrale Frage nach der Gewährleistung eines fundamentalen Wertes wie der Menschenwürde in Abwesenheit einer expliziten gesetzlichen Grundlage und diskutiert die Rolle der Rechtssprechung und den Beitrag von Moraltheologen wie Günter Virt zur Debatte.
II. Grundlagen der Rechtsphilosophie: Dieses Kapitel behandelt klassische Fragestellungen der Rechtsphilosophie, insbesondere das Verhältnis von Moral und Recht. Es betont die Nicht-Kongruenz von Moral und Recht im modernen Verfassungsstaat, unter Bezugnahme auf John Austins Aussage, dass die Existenz einer Rechtsnorm von ihrer Richtigkeit zu unterscheiden ist. Der Kapitelteil zu Recht beleuchtet unterschiedliche Versuche, Recht zu definieren, unter Berücksichtigung verschiedener wissenschaftlicher Perspektiven und der Abhängigkeit von kulturellen und historischen Kontexten. Es wird angedeutet, dass eine umfassende Definition von Recht nur unter relativer Abstraktheit und Unbestimmtheit möglich ist.
Schlüsselwörter
Menschenwürde, Recht, Ethik, Moral, Rechtsphilosophie, Grundgesetz, Menschenrechte, Europäische Menschenrechtskonvention, Österreich, Deutschland, Rechtsordnung, Güterabwägung, Verfassungsstaat.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: [Titel des Textes einfügen]
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Begriff der Menschenwürde im historischen Kontext und in der Gegenwart. Sie analysiert das Spannungsverhältnis zwischen Menschenwürde, Menschenrechten und deren gesetzlicher Verankerung, sowie den ethischen und rechtsphilosophischen Ansatz der Würde im modernen Verfassungsstaat. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich der rechtlichen Verankerung der Menschenwürde in Deutschland und Österreich.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den historischen Kontext des Begriffs der Menschenwürde, das Verhältnis von Recht, Ethik und Moral, die Menschenwürde als zentralen Begriff in Recht und Moral, die rechtliche Verankerung und den Schutz der Menschenwürde, sowie die Bedeutung der Menschenwürde für Freiheits- und Sozialrechte. Es werden auch grundlegende Fragen der Rechtsphilosophie, insbesondere die Nicht-Kongruenz von Moral und Recht, diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Grundlagen der Rechtsphilosophie (inkl. Recht, Ethik, Moral und deren Verhältnis), ein Kapitel zur Menschenwürde (inkl. historischem Kontext und ihren Aspekten in Sozialethik, Theologie und Jurisprudenz), und ein Schlusswort. Ein Inhaltsverzeichnis und Kapitelzusammenfassungen sind enthalten.
Welchen Vergleich stellt die Arbeit an?
Ein wichtiger Vergleichspunkt ist der explizite Schutz der Menschenwürde im deutschen Grundgesetz im Gegensatz zum Fehlen einer solchen expliziten Verankerung in der österreichischen Rechtsordnung. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen dieser unterschiedlichen Rechtslagen auf die Gewährleistung der Menschenwürde.
Welche Rolle spielen Moraltheologen in der Arbeit?
Die Arbeit erwähnt den Beitrag von Moraltheologen wie Günter Virt zur Debatte um die Menschenwürde und deren Gewährleistung, insbesondere in Abwesenheit einer expliziten gesetzlichen Grundlage.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Menschenwürde, Recht, Ethik, Moral, Rechtsphilosophie, Grundgesetz, Menschenrechte, Europäische Menschenrechtskonvention, Österreich, Deutschland, Rechtsordnung, Güterabwägung, Verfassungsstaat.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Begriff der Menschenwürde umfassend zu untersuchen und dessen Bedeutung für Recht und Moral im modernen Verfassungsstaat zu beleuchten. Sie möchte das Spannungsverhältnis zwischen der Anerkennung der Menschenwürde und der konkreten Umsetzung in der Gesetzgebung analysieren.
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- Sarah Maringele (Author), 2014, Ethik und Moral im Kontext der Menschenwürde, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272818