„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, […] seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“1 So steht es im Grundgesetz und hat allgemeine Gültigkeit. Doch ist das oberste Prinzip in allen Institutionen Deutschlands wirklich, dass alle gleich sind? Vor allem in Bezug auf die Bildungschancen der Kinder in Deutschland wird dieser Sachverhalt wiederkehrend in den Medien diskutiert.
Die vorliegende Arbeit befasst sich damit, ob die Meritokratie, vor dem Hintergrund der Bildungsexpansion der 50er und 60er Jahre, in unserem Bildungssystem wirklich Einzug erhalten hat? Hat eine Reform des Bildungssystems in Bezug auf die soziale Ungleichheit wirklich stattgefunden?
Oder kurz: Konnte die Bildungsexpansion das Ziel erreichen, das Prinzip der Gleichheit in das Bildungssystem einziehen zu lassen? Und wenn ja, wie?
Um diese Fragen umfassend beantworten zu können, wird zunächst erläutert in wie weit soziale Gleichheit in Beziehung zum Bildungssystem steht. Außerdem wird der Stellenwert der sozialen Gleichheit vor und nach der Bildungsexpansion skizziert, um später Bezug drauf nehmen zu können. Darauf folgend wird die Bildungsexpansion an sich betrachtet und sich auf deren Ursachen und Ziele bezogen, um schließlich die Folgen der Bildungsexpansion erläutern zu können. In dem Umfang dieser Arbeit werden nur die Folgen in den folgenden drei Teilbereiche erläutert: sozioökonomische Herkunft, Gender und Ethnie. Abschließend wird ein Fazit formuliert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begrifflichkeit der Sozialen Ungleichheit
- Die Bildungsexpansion
- Ursachen und Ziele
- Methoden
- Folgen der Bildungsexpansion
- Bildungssystem
- Soziale Problematiken
- Sozioökonomische Herkunft
- Gender
- Ethnie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Auswirkungen der Bildungsexpansion in den 50er und 60er Jahren auf die soziale Ungleichheit in Deutschland. Dabei wird untersucht, ob die Meritokratie im Bildungssystem Einzug erhalten hat und ob eine Reform des Bildungssystems in Bezug auf die soziale Ungleichheit stattgefunden hat.
- Die Entwicklung des Begriffs der sozialen Ungleichheit
- Die Ursachen und Ziele der Bildungsexpansion
- Die Folgen der Bildungsexpansion für das Bildungssystem
- Der Einfluss der sozioökonomischen Herkunft, des Geschlechts und der Ethnie auf die Bildungsgerechtigkeit
- Die Rolle des meritokratischen Modells im Bildungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Leitfrage der Arbeit vor und skizziert den Rahmen für die Analyse. Kapitel 2 erläutert den Begriff der sozialen Ungleichheit und stellt verschiedene Modelle zur Beschreibung des Zusammenhangs zwischen sozialer Gleichheit und Bildungssystem vor, darunter das Proporzmodell und das meritokratische Modell. Kapitel 3 analysiert die Bildungsexpansion in den 50er und 60er Jahren und betrachtet deren Ursachen und Ziele. In Kapitel 4 werden die Folgen der Bildungsexpansion auf das Bildungssystem sowie auf soziale Problematiken wie die sozioökonomische Herkunft, Gender und Ethnie untersucht.
Schlüsselwörter
Soziale Ungleichheit, Bildungsexpansion, Meritokratie, Proporzmodell, Bildungssystem, Sozioökonomische Herkunft, Gender, Ethnie, Bildungsgerechtigkeit, Gleichheit.
- Quote paper
- Nadine Taubensee (Author), 2013, Soziale Ungleichheit. Die Folgen der Bildungsexpansion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271923