„Der vergessene Krieg“ . So wird der Koreakrieg von 1950-1953 heute auch genannt, da er zwischen dem zweiten Weltkrieg und dem Vietnamkrieg häufig in Vergessenheit gerät. Dies wird seiner Bedeutung bei weitem nicht gerecht. Die Folgen des Koreakrieges waren und sind auf dem ganzen Globus zu erkennen. Er stellt nicht nur den ersten sogenannten Stellvertreterkrieg zwischen den beiden Supermächten der USA und der Sowjetunion dar, sondern hat vor allem in der Region Südostasiens bis heute immense Auswirkungen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die japanischen Besatzer von der koreanischen Halbinseln vertrieben. Japan hatte Korea 1895 besetzt und es fünf Jahrzehnte lang ausgebeutet und die Bevölkerung unterdrückt und massiven Repressalien ausgesetzt. So erscheint es kaum verwunderlich, dass die koreanische Bevölkerung nach der bedingungslosen Kapitulation Japans am 15. August 1945 neue Hoffnung auf ein friedliches, geeintes und unabhängiges Korea hegte. Die internationale Staatengemeinschaft, allen voran die Siegermächte der USA und der UdSSR nahmen sich Koreas an. Wurde von den USA der Aufbau einer demokratischen Gesellschaft angestrebt, die nach einer Treuhänderschaft der Siegermächte in die Unabhängigkeit entlassen werden sollte, darf dies im Falle der Sowjetunion angezweifelt werden. Sie favorisierte den Aufbau eines kommunistischen Staates, der unter dem Banner des kommunistischen Übervaters in Moskau stehen sollte. So verzögerte die UdSSR mit dem Beginn ihrer Besatzungszeit nördlich der Demarkationslinie am 38. Breitengrad jeglichen Prozess, der zu einer Wiedervereinigung hätte führen können, die nicht im Sinne Moskaus war. Die USA hingegen ließen bis zum Kriegsausbruch den nötigen Ernst vermissen, die Situation in eine für die Koreaner erträgliche Lösung zu führen, da ihre Interessen in Korea bis Ende 1949 begrenzt waren. Auch war die Wahl der Amerikaner, Syngman Rhee als Staatsführer aufzubauen von zweifelhaftem Erfolg, da dieser einen nahezu autoritären Polizeistaat aufbauen sollte. Die Sowjets setzten im Norden auf den in der UdSSR ausgebildeten Kader Kim-Il Sung, der Moskau nicht nur die Treue halten sondern auch einen kommunistischen Staat nach den Vorstellungen Stalins errichten sollte. Die von beiden Mächten geschaffene Konstellation ist als äußerst brisant zu beschreiben und so führte sie die koreanische Halbinsel in einen Krieg, der mit beispielloser Brutalität geführt werden sollte. Massaker und Greultaten, auch gegen Frauen und Kinder, der gr
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Korea vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum 25. Juni 1950
- 2.1. Vorgeschichte und die Teilung Koreas am 38. Breitengrad:
- 2.2. Der Beginn der Besatzungspolitik in Korea:
- 2.3. Truman Doktrin und der Wandel in der US-Politik gegenüber der UdSSR:
- 2.4. Die Bildung zweier Regierungen und die Manifestation der Teilung Koreas:
- 2.5. Der Weg bis zum Ausbruch des Koreakrieges:
- 3. Schlussbetrachtungen:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit verfolgt das Ziel, den Ausbruch des Koreakrieges im Kontext der internationalen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg zu analysieren. Dabei werden die internationalen Verhandlungen untersucht, die zur Teilung Koreas entlang des 38. Breitengrads führten, sowie die Maßnahmen der USA und der Sowjetunion zum Aufbau der jeweiligen Staaten. Der Fokus liegt auf den Ereignissen, die schließlich zum Kriegsausbruch am 25. Juni 1950 führten.
- Die Teilung Koreas und die Rolle der internationalen Mächte
- Die Besatzungszeit in Korea und die politische und ideologische Spaltung
- Der Einfluss der Truman-Doktrin auf die US-Politik gegenüber der UdSSR
- Die Rolle von Syngman Rhee und Kim Il-sung bei der Entstehung der beiden koreanischen Staaten
- Die Ereignisse, die zum Ausbruch des Koreakrieges führten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Vorgeschichte des Koreakrieges und beschreibt die Teilung Koreas entlang des 38. Breitengrads nach dem Zweiten Weltkrieg. Es werden die internationalen Verhandlungen und die Rolle der Siegermächte USA und Sowjetunion bei der Gestaltung der Besatzungspolitik und des Aufbaus der beiden Staaten erläutert.
Das zweite Kapitel vertieft die Analyse der Besatzungszeit und zeigt die Entstehung der beiden koreanischen Staaten auf. Es werden die politischen und ideologischen Differenzen zwischen Nord- und Südkorea, der Einfluss der Truman-Doktrin und die Rolle von Syngman Rhee und Kim Il-sung im Detail dargestellt.
Schlüsselwörter
Koreakrieg, Teilung Koreas, 38. Breitengrad, Besatzungszeit, Truman-Doktrin, Syngman Rhee, Kim Il-sung, US-Politik, Sowjetpolitik, Nordkorea, Südkorea, Kalter Krieg.
- Quote paper
- Stefan Schmidt (Author), 2012, Von der Koreanischen Teilung hin zum Koreakrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271407