Zum Ende des 17. Jahrhunderts verlor die barocke Lyrik in Deutschland an Einheitlichkeit und
spaltete sich im Wesentlichen in zwei Gegenbewegungen auf. Eine dieser Tendenzen trug
manieristische Züge nach dem Vorbild barocker und manieristischer Literatur aus Italien und
Spanien, die andere strebte eine Rückkehr zu einem klassizistischen Mittelmaß und eine sprachliche
Angleichung an die Prosa an, wobei hierbei der Französische Klassizismus als Ideal diente.
Lediglich die Rhetorik blieb als anerkannte Grundlage der Poesie beständig.
Die Weiterentwicklung der zu Beginn des Jahrhunderts erneuerten deutschen Vers- und Dichtungssprache
war vor allem für die manieristische Literatur von großer Bedeutung. Unter anderem trugen
die Werke August Buchners und Philipp von Zesens, welche die Opitzsche Dichtungsreform um
eine Legitimation des Daktylus, systematische Erfassungen von Versformen und Eindeutschungen
antiker Verse durch Mischformen der Betonung erweiterten, zu einer neuen deutschen Dichtungssprache
bei. Deren Biegsamkeit und Metaphernreichtum näherte sich dem Italienischen an und
schuf so neue Ausdrucksmöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
I Literatur- und Sozialgeschichte der barocken Spätzeit
1. Der Manierismus
2. Der galante Stil
II Die Lyrik Christian Hoffmann von Hoffmannswaldaus
1. Biografie und Überlieferung
2. Die weltlichen Dichtungen
2.1. Die galante bzw. erotische Lyrik bei Hoffmannswaldau
2.1.1. Die Sonette
III Abschließende Betrachtung: Erotische Dichtung als literarische Emanzipation
IV Textanhang
V Literaturverzeichnis
1. Texte und Quellen
2. Forschungsliteratur
- Quote paper
- Vivien Lindner (Author), 2012, Erotische Lyrik bei Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271214