Diese sehr absolut formulierte Aussage unterstützt Gerhard Richter mit seinen Worten:
"[...] über [Kunst] zu reden, das hat keinen Sinn. Indem man mit der Sprache etwas vermittelt, verändert man es. Man konstruiert solche Eigenschaften, die gesprochen werden können, und unterschlägt die, die nicht ausgesprochen werden können, die aber immer die wichtigsten sind."
Sind es also die Kunstwerke selbst, die uns das Anliegen oder die Aussagen des Künstlers vermitteln? Ja, ist sogar die Darstellung der Entstehung eines Kunstwerkes, das Handeln des Künstlers, für das Kunstverständnis sinnvoll und geeignet? Das wird zumindest im nachfolgenden Zitat so vermittelt:
„Kann der Film künstlerische Prozesse wirklich erfassen, oder lassen sie sich in Büchern und Katalogen nicht sehr viel besser dokumentieren? Verhelfen Filme mit Künstlern dem Publikum zu einem besseren Kunstverständnis? Die Sprache ist nicht dazu geeignet, ein Kunsterlebnis ebenso unmißverständlich auszudrücken wie ein Film. Die Möglichkeiten des Films beginnen da, wo die Sprache versagt, denn das Wesentliche über die Arbeit eines Künstlers kann mit Worten nicht ausgedrückt werden.“
Demnach würde der Film, insbesondere der reale Künstlerfilm die Möglichkeit bieten, den Menschen künstlerische Prozesse näher zu bringen und verständlicher zu gestalten als die Sprache allein als geschriebenes und gesprochenes Wort je dazu fähig wäre. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ein Film besteht aus einer Aneinanderreihung von Bildern.
Inwiefern und ob der reale Künstlerfilm eher dazu fähig ist als das geschriebene Wort allein, werde ich in der vorliegenden Hausarbeit untersuchen und mich mit dieser Problemstellung auseinander setzen.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
- Die Rolle und Funktion des realen Künstlerfilms und seine erzieherischen Aspekte
- Vorstellung und Vergleiche realer Künstlerfilme
- Jackson Pollock: „Pollock Painting“ von Hans Namuth (1951)
- Pablo Picasso: \"Visit to Picasso“ von Paul Haesaerts (1947) und ,,Le Mystére Picasso“ von Henri-Georges Clouzot (1956)
- Gerhard Richter: „Painting“ von Corinna Belz (2011)
- Der Zufall und die Mystifizierung von Akt und Schöpfer
- Auf den Punkt gebracht
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
- Abbildungsverzeichnis
- Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle des realen Künstlerfilms in der Vermittlung von Kunstverständnis und künstlerischen Schöpfungsprozessen. Im Fokus steht die Frage, ob filmische Dokumentationen von Künstlern in ihrer Fähigkeit, die Bedeutung und Aussagekraft von Kunstwerken zu vermitteln, dem gesprochenen und geschriebenen Wort überlegen sind.
- Die Funktion und erzieherischen Aspekte des realen Künstlerfilms
- Der Vergleich von realen Künstlerfilmen über Jackson Pollock, Pablo Picasso und Gerhard Richter
- Die Rolle des Zufalls und der Mystifizierung in der künstlerischen Produktion
- Die Beziehung zwischen Kunstwerk und Film als Medium der Kunstgeschichte
- Der Einfluss von Künstlerfilmen auf das Image und die Wahrnehmung des Künstlers
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Frage nach der Bedeutung von Künstlerfilmen im Kontext der Vermittlung von Kunstverständnis. Im zweiten Kapitel wird die Rolle und Funktion des realen Künstlerfilms beleuchtet, wobei die erzieherischen Aspekte des Mediums im Vordergrund stehen. Das dritte Kapitel widmet sich der Vorstellung und dem Vergleich von realen Künstlerfilmen über Jackson Pollock, Pablo Picasso und Gerhard Richter.
Schlüsselwörter
Realer Künstlerfilm, Kunstverständnis, Schöpfungsprozess, Dokumentarfilm, Filmsprache, Bildsprache, Künstlerbiographie, Kunstgeschichte, Jackson Pollock, Pablo Picasso, Gerhard Richter, Kunst und Film, Kunst und Medien, Medienkultur.
- Quote paper
- Ann-Sophie Parker (Author), 2013, Sagt ein Bild mehr als tausend Worte? Filmische Dokumentationen künstlerischer Schöpfungsprozesse im Zweifel ihrer Wahrhaftigkeit., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270745