Das vorliegende Essay dient im Rahmen des Seminars „Staat und Finanzen“, im Wintersemester 2013/14 als abschließende „Haus-Klausur“. Aus diesem Grund ist eine Auswahl innerhalb von drei Themen zu treffen, welche der Seminarleiter, Herr Prof. Dr. Benz, per E-Mail verteilte. Deshalb wird in dieser Ausarbeitung der folgenden Frage nachgegangen:
Welche Ursachen können die Staatsverschuldung in Deutschland erklären?
Die Ursachen der Staatsverschuldung im gegenwärtigen Deutschland zu erforschen ist besonders interessant, weil Staatsverschuldung bereits Ende des 18. Jahrhunderts wissenschaftlich scharf kritisiert wurde, wie das folgende Zitat von Adam Smith aus seinem Werk, „Der Wohlstand der Nationen“, verdeutlicht: „Überall in Europa haben die Schulden enorm zugenommen, die heute in allen großen Staaten als drückend empfunden und auf die Dauer wahrscheinlich zum Ruin führen werden.“ (zitiert nach Hellmund, E. 2012 : S. 1)
In diesem Essay wird im Rahmen, eines mehrstufigen Aufbaus der Fragestellung nachgegangen werden. Zunächst werden unterschiedliche Arten der Staatsverschuldung definiert. Danach wird die empirische Messbarkeit von öffentlicher Verschuldung dargestellt. Im anschließenden Kapitel werden dann die Ursachen der Staatsverschuldung in Deutschland dargelegt und bewertet. Wobei drei Ursachenstränge nämlich der Ökonomie, des politischen Systems und der Administration unterschieden werden. Daraufhin folgt zum Abschluss ein Fazit, welches die wesentlichen inhaltlichen Aspekte des Essays noch einmal aufgreift.
I. Einleitung
Das vorliegende Essay dient im Rahmen des Seminars „Staat und Finanzen“, im Wintersemester 2013/14 als abschließende „Haus-Klausur“. Aus diesem Grund ist eine Auswahl innerhalb von drei Themen zu treffen, welche der Seminarleiter, Herr Prof. Dr. Benz, per E-Mail verteilte. Deshalb wird in dieser Ausarbeitung der folgenden Frage nachgegangen:
Welche Ursachen können die Staatsverschuldung in Deutschland erklären?
Die Ursachen der Staatsverschuldung im gegenwärtigen Deutschland zu erforschen ist besonders interessant, weil Staatsverschuldung bereits Ende des 18. Jahrhunderts wissenschaftlich scharf kritisiert wurde, wie das folgende Zitat von Adam Smith aus seinem Werk, „Der Wohlstand der Nationen“, verdeutlicht: „Überall in Europa haben die Schulden enorm zugenommen, die heute in allen großen Staaten als drückend empfunden und auf die Dauer wahrscheinlich zum Ruin führen werden.“ (zitiert nach Hellmund, E. 2012 : S. 1)
In diesem Essay wird im Rahmen, eines mehrstufigen Aufbaus der Fragestellung nachgegangen werden. Zunächst werden unterschiedliche Arten der Staatsverschuldung definiert. Danach wird die empirische Messbarkeit von öffentlicher Verschuldung dargestellt. Im anschließenden Kapitel werden dann die Ursachen der Staatsverschuldung in Deutschland dargelegt und bewertet. Wobei drei Ursachenstränge nämlich der Ökonomie, des politischen Systems und der Administration unterschieden werden. Daraufhin folgt zum Abschluss ein Fazit, welches die wesentlichen inhaltlichen Aspekte des Essays noch einmal aufgreift.
II. Arten der Staatsverschuldung
In der deutschsprachigen Literatur lassen sich explizite und implizite Staatsschulden unterscheiden. (Vgl.: Affatet 2013: S.1; Beck u. Prinz 2013: S. 14) Bei der expliziten Verschuldung des Staates, handelt es sich um die Schulden, welche im Staatshaushalt verbucht und publiziert werden. Anders sieht es hingegen bei der implizierten Verschuldung aus, weil diese Staatsschulden erst in Zukunft Wirksamkeit erlangen, z. Bsp. in Form höherer Pensionen und deshalb sind diese auch erst in späteren Haushalten enthalten und vorerst verdeckt. (ebda. : S.14)
Besonders in finanzwissenschaftlichen Untersuchungen zur Staatsverschuldung spielt diese Transparenzdimension eine untergeordnete bzw. keine Rolle, sondern in diesem Teilbereich der Volkswirtschaftslehre geht es fast ausschließlich, um die Gläubigerstruktur. Deshalb kommt es auch zu einer Unterscheidung zwischen interner und externer Verschuldung. Die Inlandsverschuldung (interne) bezeichnet Schulden in Form von Krediten des Staates im Inland. Dahingegen wird Kreditaufnahme im Ausland als externe Staatsverschuldung genannt. (Vgl.: Stalder : S.38)
Beide in den vorherigen Abschnitten getroffenen Unterscheidungen sind für eine politikwissenschaftliche Untersuchung des Themas Staatsverschuldung von großer Bedeutung. Denn die Transparenzdimension ist entscheidend für die Legimitation, im Sinne einer Throughput-Legitimation nach Hubert Heinelt, diese Form der Legitimation zeichnet sich aus durch das Prinzip der Transparenz und dem Kriterium der Zurechenbarkeit. (Vgl.: Heinelt 2008 : S. 34) Wobei diese Art der Legitimation nur bei expliziter Staatsverschuldung gegeben sein kann und bei impliziter Verschuldung nicht vorliegt. In der Gläubigerdimension hingegen geht es um Fragen der Macht, wenn man Wolfgang Streeck und seiner Monografie „Gekaufte Zeit“, Glauben schenkt, da das „Marktvolk“ die Macht über das „Staatsvolk“ übernimmt bzw. es könnte. (Vgl.: Streeck 2013: S. 118 – 120)
III. Empirische Messbarkeit von Staatsverschuldung
Die einfachste Art und Weise die Verschuldung festzustellen ist ein Blick in den öffentlichen Haushalt, wenn dort die Ausgabenseite, die Einnahmeseite übersteigt, liegt ein Defizit vor. Dieses Budgetdefizit kann allerdings nur periodisch für ein Haushaltsjahr ermittelt werden, es handelt sich hierbei um eine Stromgröße. (Vgl.: Beck u. Prinz 2013 : S. 10)
Der Gesamtschuldenstand hingegen ist eine Bestandsgröße und wird ermittelt durch die Summenbildung aller Defizite. Dies bedeutet alle Budgetdefizite werden mit einander addiert. (ebda. : S. 10 – 11)
Die beiden bedeutendsten Kennziffern sind die Defizit- und Schuldenstandsquote. Erstere ist das Verhältnis von Neuverschuldung zur jährlichen Wirtschaftskraft. Bei letztere wird der Gesamtschuldenstand ins Verhältnis zu der Stromgröße Bruttoinlandsprodukt gesetzt. (ebda. : S. 11)
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- Christoph Deichert (Author), 2014, Die Ursachen der Staatsverschuldung Deutschlands, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270362