E-Learning erlebte in den den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom. In einer Zeit in der die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens immer wieder propagiert wird passt eine Lernform die scheinbar komplett zeit- und ortsunabhängig ist eben genau ins Bild. Dass dieses Thema auch politisch eine hohe Relevanz besitz zeigt u. a. die E-Learning-Initiative der EU (Europäische Union). Auch in Deutschland taucht E-Learning als wichtiger Punkt in vielen Forschungs- und Bildungsprogrammen auf. E-Learning ist also mit hohen Erwartungen verbunden. Trotzdem zeigen Umfragen, dass die Verbreitung von E-Learning noch verhältnismäßig gering ist. Ein Grund für diesen Unterschied zwischen Erwartungen und Realität sind z. B. Probleme im Rahmen der Einführungsprojekte von E-Learning-Systemen.
Diese Arbeit soll einige der möglichen Probleme innerhalb solcher Projkete darstellen und ggf. Lösungsansätze aufzeigen. Dazu wird in Kapitel 1 zunächst nochmals genauer auf den Begri E-Learning eingegangen. Eine ausgewählte Definition wird vorgestellt, die Nützlichkeit von E-Learning an sich erläutert und die derzeitge und zukünftige Verbreitung von E-Learning betrachtet. In Kapitel 2 wird dann näher auf die Probleme in E-Learning-Projekten eingegangen werden. Die einzelnen Problemfelder werden angesprochen, ggf. näher erläutert und hinsichtlich ihrer Ursachen untersucht. Kapitel 3 versucht dann aus den dargestellten Problemen und Ursachen die Schlüße zu ziehen. Hier werden einige mögliche Lösungsansätze für die Probleme skizziert und es wird eine abschließende Betrachtung von E-Learning vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Themenüberblick
1 Grundlagen von E-Learning
1.1 Die Generationen des E-Learning
1.2 Der mit E-Learning verbundene Nutzen
1.3 Die Verbreitung von E-Learning
2 Realisierungsprobleme
2.1 Ungewohnte Lernkultur
2.2 Kein Ersatz von anderen Lehrformen
2.3 Unterschätzung des Aufwands
2.4 Technische Probleme
2.5 Interdisziplinäres Thema
2.6 Motivation ist keine Selbstverständlichkeit
3 Schlußfolgerungen
3.1 Umfassendes Projekmanagement installieren
3.2 Zielgruppenorientierte Wahl der Lernmethoden
3.3 Probleme und Wünsche der Lerner berücksichtigen
3.4 Abschlußbetrachtung
A Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1.1 Verbreitung von E-Learning
1.2 Zukünftiger Einsatz von E-Learning
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Themenüberblick
E-Learning erlebte in den den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom. In einer Zeit in der die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens immer wieder propagiert wird passt eine Lernform die scheinbar komplett zeit- und ortsunabhängig ist eben genau ins Bild. Dass dieses Thema auch politisch eine hohe Relevanz besitz zeigt u. a. die E-Learning- Initiative der EU (Europäische Union).1 Auch in Deutschland taucht E-Learning als wichtiger Punkt in vielen Forschungs- und Bildungsprogrammen auf.2
E-Learning ist also mit hohen Erwartungen verbunden. Trotzdem zeigen Umfragen, dass die Verbreitung von E-Learning noch verhältnismäßig gering ist.3 Ein Grund für diesen Unterschied zwischen Erwartungen und Realität sind z. B. Probleme im Rahmen der Einführungsprojekte von E-Learning-Systemen.
Diese Arbeit soll einige der möglichen Probleme innerhalb solcher Projkete darstellen und ggf. Lösungsansätze aufzeigen.
Dazu wird in Kapitel 1 zunächst nochmals genauer auf den Begriff E-Learning eingegan- gen. Eine ausgewählte Definition wird vorgestellt, die Nützlichkeit von E-Learning an sich erläutert und die derzeitge und zukünftige Verbreitung von E-Learning betrachtet. In Kapitel 2 wird dann näher auf die Probleme in E-Learning-Projekten eingegangen wer- den. Die einzelnen Problemfelder werden angesprochen, ggf. näher erläutert und hinsichtlich ihrer Ursachen untersucht.
Kapitel 3 versucht dann aus den dargestellten Problemen und Ursachen die Schlüße zu ziehen. Hier werden einige mögliche Lösungsansätze für die Probleme skizziert und es wird eine abschließende Betrachtung von E-Learning vorgenommen.
Kapitel 1 Grundlagen von E-Learning
1.1 Die Generationen des E-Learning
In der Literatur kursiert eine Vielzahl von Definitionen des Begriffes E-Learning. Diese unterscheiden sich in Ihrer Aussage zum Teil erheblich. Es gibt somit keine einheitliche, wissenschafliche Definition des Begriffes E-Learning.1
Ein Grund dafür, weshalb keine einheitliche Definition existiert ist z. B. die Tatsache, dass es sich bei E-Learning noch um einen relativ jungen Begriff handelt. Außerdem stammt der Begriff aus der Praxis, in welcher er für sich stark unterscheidende Dienstleistungen und Informationssysteme verwendet wird. Ein weiterer Grund ist die ständige Weiterentwicklung von Konzepten und Technologien des E-Learnings, welche sich zum aktuellen Zeitpunkt noch mit einer hohen Geschwindigkeit vollzieht.2
Minas stellt eine Vielzahl von Definitionen gegenüber und leitet aus den in allen bzw. den meisten Definitionen verwendeten Aspekten eine eigene Definition des Begiffes E-Learning ab. Diese Definition lautet: ”E-LearningsindSysteme,diezeit-undortsunabhängigLern- inhalte mittels digitaler Medien an Gruppen und Individuen vermitteln.“3
Im Gegensatz zu der Mehrzahl der von ihm vorgestellten Definitionen verwendet Minas nicht den Begriff netzwerkbasierte Technologie sondern den Begriff digitale Medien. Diese Erwei- terung des E-Learning-Begriffes auf weitere Medien wird auch von anderen Autoren geteilt. Man kann E-Learning somit als Synonym für eine Vielzahl von medienbasierten Lern- und Lehrformen bezeichnen.4
Littig sieht den Einsatz von unterschiedlichen Medien durch den zeitlichen und technologischen Wandel begründet. Er teilt E-Learning deshalb in 5 Generationen auf, welche sich durch Art und Weise der Medienverwendung unterscheiden. Die von ihm beschriebenen Generationen sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden:5
Die erste Generation des E-Learning beschränkt sich auf eine reine Bereitstellung von Infor- mationen. Hierzu werden die Informationen elektronisch aufbereitet und dann von zentraler Stelle (z. B. einem Server im Firmennetzwerk) zur Verfügung gestellt. Besispiele für diese Generation sind zentrale Nachschlagewerke und so genannte Electronic Libraries.
In der zweiten Generation werden die Lerninhalte mittels Lernsoftware vermittelt. Solche Lernsoftware wird von der Festplatte oder einer CD-ROM (Compact Disk - Read Only Me- mory) gestartet und ermöglicht eine interaktive Darstellung des Lerninhaltes. Meist ist auch der Lernweg, d. h. die Reihenfolge in der einzelne Inhalte durchgegangen werden indivduel auf den Lerner anpassbar. Diese Form des E-Learning ist auch unter dem Begriff Computer- Based Training (CBT) bekannt.
Beim CBT muß das jeweilige Programm auf der Festplatte installiert bzw. auf CD-ROM vorhanden sein. Dem Lerner ist das Lernen nur an solchen Rechnern möglich, die diese Voraussetzungen erfüllen. In der dritten Generation ist es möglich Lernprogramme über das Internet bzw. das firmeneigene Intranet zur Verfügung zu stellen. D. h. der Lerner benötigte zum Lernen lediglich eine Verbindung zum jeweiligen Netzwerk. Diese Generation des E-Leranings wird auch als Web-Based Training (WBT) bezeichnet.
Die vierte Generation erweitert das WBT dann um einen Tutor. Dieser steht dem Lernenden zur Beantwortung von Fragen und Anleitung zum Lernen online zur Verfügung. Da auch der Kontakt von Lernenden untereinander ermöglicht wird, spricht man bei dieser Generation auch vom virtuellen Klassenzimmer.
In der fünften Generation wird versucht den Tutor durch Technologie zu unterstützen bzw. zu ersetzen. So genannte Automatic-Response-Systeme auf Basis von lernenden Daten- banken sollen es dem E-Leraning-System ermöglichen Fragen des Lerners selbständig zu beantworten.
Ein ebenfalls häufig in Verbindung mit E-Learning genannter Begriff ist Blended Learning. Blended Learning versucht mittels einer Mischung aus Präsenzveranstaltungen, selbstgesteu- ertem Lernen und durch einen Tutor betreutem Lernen bessere Lernergebnisse zu erzielen. Dabei finden sehr unterschiedliche Lehrmethoden und Medien Anwendung. E-Learning wird hier nur noch als eine von vielen Möglichkeiten des Lernens gesehen. Blended Learning sieht E-Learning also als Ergänzung und nicht als Ersatz von traditionellen Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung.6
1.2 Der mit E-Learning verbundene Nutzen
In Abschnitt 1.1 wurde erläutert, dass E-Learning sich zur Vermittlung von Lerninhalten digitaler Medien bedient. Aufgrund dieser Tatsache besitzt es einige nutzbringende Eigenschaften, welche es von anderen Lehr- und Lernformen unterscheiden. Diese Eigenschaften sollen in diesem Abschnitt näher betrachtet werden.
Die Verwendung der digitalen Medien ermöglicht eine höhere Flexibilität als herkömmliche Formen des Lernens. So kann der Lernende mittels WBT prinzipiell an Online-Seminaren in der gesamten Welt teilnehmen ohne dafür seinen Wohnort verlassen zu müssen. E-Learning ermöglicht somit eine wesentlich höhere örtliche Flexibilität als andere Lernformen.7 Neben der örtlichen Unabhängigkeit bringt E-Learning auch eine größere zeitliche Felxibi- lität mit sich. Zwar kann eine extern vorgebene Zeit für einen Lernprozess (z. B. durch ein vorgegebenes Prüfungsdatum) nicht verlängert werden, E-Learning ermöglicht es jedoch die Zeit innerhalb eines so bestimmten Zeitraumes flexibel zu gestalten. So ist es beispielsweise beim E-Learning nicht nötig, dass Tutor und Lernende zeitlich synchron arbeiten. Ein Tutor kann beispielsweise einen Kurs vorbereiten und online stellen. Dieser kann dann von den Lernenden zu einem beliebigen, späteren Zeitpunkt abgerufen werden.8 Diese zeitliche und örtliche Flexibilität ermöglicht vorallem in der Erwachsenen-Bildung neuen Personenkreisen die Teilnahme an Lehrveranstaltungen. So können beispielsweise auch Alleinerziehende und Schichtarbeiter an solchen Veranstaltungen teilnehmen, da sie die Lerninhalte von einem beliebigen Ort bzw. zu beliebiger Zeit abrufen können.9 Dass insbesondere die zeitliche Ersparnis und Felxibilität für die Anwender ein entscheiden- der Vorteil des E-Learning sind, zeigen die Ergebnisse zweier Umfragen, bei denen Anwender und Unternehmen aufgrund ihrer Erfahrungen die Vorteile des E-Learning nennen sollten. Die zeitliche Ersparnis bzw. Flexibilität landete dabei in beiden Fällen auf den vorderen Rängen.10
Auch die Gestaltung des Lernens ist beim E-Learning flexibel anpassbar. So bietet heu- tige Lernsoftware dem Lernenden die Möglichkeit den Lernweg individuell an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. So kann der Lernende selbst wählen, in welcher Reihenfolge er den Lernstoff vermittelt haben möchte. Außerdem kann er über die Präsentationsform der Informationen (Text, Grafiken, Video, etc.) gemäß seinen Vorlieben entscheiden.11 Ein weiteres Kriterium in dem sich Lernende oft unterscheiden ist das Lerntempo. Auch hier bieten sich dem Anwender von E-Learning Möglichkeiten der individuellen Anpassung. So kann er beispielsweise selbst bestimmen, ob er ein bestimmtes Thema nochmals wiederholen möchte, bevor er mit dem nächsten Thema beginnt. Außerdem kann er über Hyperlinks zu vorhergehenden Themen zurückspringen, um sich das dort Vermittelte ggf. nochmals in Erinnerung zu rufen.12
Neben einer solchen Individualisierung besitzt E-Learning auch das Potential zur Kollek- tivierung von Lernprozessen. Ein vernetzes E-Learning-System kann dabei z. B. als In- frastruktur zum Austausch von gewonnenen Erkenntnissen sowie geeigneten Lernwegen zur Erschließung eines Themas dienen. Die Ergebnisse eines Lerners werden also über das Netz- werk auch anderen Lernern oder Tutoren zugänglich gemacht. Diese können die Ergebnisse dann reflektieren, selbst weiterverwenden und dem Lernenden ggf. weitere Denkanstöße ge- ben.13
In den weiter oben bereits angesprochenen Umfragen wurde die im E-Learning erforderliche selbständige Wissensaneignung ebenfalls als Vorteil des E-Learning gesehen. Die Anwender schätzen die ihnen dadurch gewährten Freiräume. Die Unternehmen erhoffen sich auf diesem Wege eine Förderung der Selbständigkeit ihrer Mitarbeiter zu erreichen.14 In beiden Studien wird schließlich noch häufig die Reduzierung der Fortbildungskosten als Grund für den E-Learning-Einsatz genannt. So erhofft man sich z. B. die Kosten für Fort- bildungsveranstaltung zu sparen indem man bestimmte Themen mit E-Learning-Angeboten abdeckt. Außerdem ermöglicht E-Learning prinzipiell mehr Leuten die Teilnahme an Fortbil- dung als z. B. Präsenzveranstaltungen. Ein weiterer Punkt sind die beim E-Learning nicht mehr anfallenden Reisekosten, da E-Learning wie oben beschrieben die ortsunabhängige Vermittlung von Lerninhalten ermöglicht.15
[...]
1 Vgl. EU (2004)
2 Vgl. http://www.medien-bildung.net
3 Vgl. Littig, P. (2002), S. 15 -19
1 Vgl. Minas, E. (2002), S. 23
2 Vgl. Minas, E. (2002), S. 23
3 Minas, E. (2002), S. 27
4 Vgl. Fischer, M., u. a. (2003), S. 3; Littig, P. (2002), S. 9
5 Vgl. Littig, P. (2002), S. 9f.
6 Vgl. Schneller, A. (2003)
7 Vgl. Fischer, M., u. a. (2003), S. 10
8 Vgl. Minas, E. (2002)
9 Vgl. Fischer, M., u. a. (2003), S. 10
10 Vgl. Harhoff, Küpper, Markart (2002); Littig, P. (2002), S. 44-47
11 Vgl. Fischer, M., u. a. (2003), S. 11
12 Vgl. Fischer, M., u. a. (2003), S. 11; Payome, T. (o. A.)
13 Vgl. Fischer, M., u. a. (2003), S. 7f.
14 Vgl. Harhoff, Küpper, Markart (2002); Littig, P. (2002), S. 46
15 Vgl. Harhoff, Küpper, Markart (2002); Littig, P. (2002), S. 26
- Quote paper
- Axel Domschke (Author), 2004, Probleme bei der Realisierung von E-Learning Projekten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27016
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