In einer Zeit, in der Globalisierung, Schnelllebigkeit und Wertepluralismus die augenfälligsten Merkmale der westlich geprägten Gesellschaft sind, stellt sich die Frage, wie der Mensch mit der hohen Komplexität und dem stetigen Wandel adäquat umgehen kann, das heißt, wie er in angemessener Zeit sinnvolle Entscheidungen treffen und effektiv handeln kann.
Erziehung als Funktion der Gesellschaft hat die Aufgabe, Menschen so zu erziehen, dass sie lebenstüchtig und angepasst sind und die Anforderungen der Gesellschaft erfüllen können. Carl R. Rogers meint, mit seinem Ansatz des Lernens in Freiheit, für die drängenden Probleme unserer Zeit eine Lösung zu finden.
Ich möchte mich in dieser Hausarbeit kritisch mit dem Menschenbild von Carl Rogers sowie den daraus resultierenden Folgerungen für die pädagogische Praxis auseinandersetzen. Dafür soll zunächst auf Meta-Ebene das Verhältnis von Anthropologie und pädagogischer Anthropologie geklärt werden sowie die Aufgaben einer pädagogischen Anthropologie dargestellt werden. Dies soll als Grundlage dienen, um später das Menschenbild und die Pädagogik Rogers' auf einander beziehen zu können.
Im zweiten Teil werden drei in der Pädagogik zentrale Begriffe definiert (Erziehung, Bildung und Lernen), um später Rogers' Verständnis dieser drei Termini zu erhellen und differenzieren.
Im dritten Teil folgt ein kurzer Abriss über Ziele und Menschenbild der humanistischen Psychologie und im Anschluss eine Darstellung von Rogers' Menschenbild.
Der vierte Teil widmet sich der Frage, wie dieses Menschenbild sich in einer Pädagogik im Sinne Rogers widerspiegelt.
In der Schlussbetrachtung wird eine kurze Einschätzung gegeben, ob Rogers seinem Anspruch,mit seinem Ansatz eine Antwort auf drängende Probleme der Zeit zu finden, gerecht werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Begriffsklärungen
- 1.1. Allgemeine und pädagogische Anthropologie
- 1.2. Pädagogische Grundbegriffe
- 1.2.1. Erziehung
- 1.2.2. Bildung
- 1.2.3. Lernen
- 2. Die Anthropologie Rogers' und der humanistischen Psychologie
- 3. Schlussfolgerungen für eine Pädagogik im Sinne Rogers'
- 3.1. Erziehung, Bildung und Lernen bei Rogers
- 3.1.1. Erziehung
- 3.1.2. Bildung
- 3.1.3. Lernen
- 3.2. Erziehungsziel
- 3.3. Die Rolle des Erziehers
- 3.4. Wie Freiheit hergestellt werden kann – Praxisimplikationen
- 3.1. Erziehung, Bildung und Lernen bei Rogers
- 4. Weitere Kritikpunkte an Rogers' Ansatz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert kritisch das Menschenbild von Carl Rogers und dessen Implikationen für die pädagogische Praxis. Sie untersucht das Verhältnis von Anthropologie und pädagogischer Anthropologie, definiert zentrale pädagogische Grundbegriffe und beleuchtet Rogers' humanistische Psychologie. Der Fokus liegt auf der Darstellung, wie Rogers' Menschenbild sich in einer entsprechenden Pädagogik widerspiegelt.
- Das Verhältnis von allgemeiner und pädagogischer Anthropologie
- Definition und Abgrenzung pädagogischer Grundbegriffe (Erziehung, Bildung, Lernen)
- Darstellung von Rogers' humanistischem Menschenbild
- Schlussfolgerungen für eine Pädagogik nach Rogers
- Kritische Auseinandersetzung mit Rogers' Ansatz
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung thematisiert den Umgang des Menschen mit Komplexität und Wandel in der modernen Gesellschaft und stellt die Frage nach der Rolle der Erziehung. Sie führt in die Thematik der Hausarbeit ein, die sich kritisch mit dem Menschenbild von Carl Rogers und seinen pädagogischen Implikationen auseinandersetzen wird. Die Arbeit strukturiert den weiteren Verlauf und kündigt die einzelnen Abschnitte an, in denen das Verhältnis von Anthropologie und pädagogischer Anthropologie, die Definition zentraler pädagogischer Begriffe und schließlich die Analyse von Rogers' Ansatz behandelt werden.
1. Begriffsklärungen: Dieses Kapitel beschäftigt sich zunächst mit der Klärung des Begriffs "Anthropologie" und differenziert zwischen allgemeiner und pädagogischer Anthropologie. Es werden verschiedene Positionen zu einer umfassenden Anthropologie diskutiert und die Aufgaben der pädagogischen Anthropologie im Hinblick auf Erziehungsbedürftigkeit und -fähigkeit des Menschen erörtert. Die Herausforderungen, eine universale Anthropologie zu schaffen und die Eigenständigkeit anthropologischer und pädagogischer Erkenntnisse werden kritisch beleuchtet. Schließlich werden grundlegende pädagogische Begriffe wie Erziehung, Bildung und Lernen definiert, um einen späteren Vergleich mit Rogers' Verständnis dieser Begriffe zu ermöglichen.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des Menschenbildes von Carl Rogers und dessen Implikationen für die Pädagogik
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Hausarbeit analysiert kritisch das Menschenbild von Carl Rogers und dessen Auswirkungen auf die pädagogische Praxis. Sie untersucht das Verhältnis zwischen allgemeiner und pädagogischer Anthropologie, definiert zentrale pädagogische Grundbegriffe und beleuchtet Rogers' humanistische Psychologie. Der Schwerpunkt liegt darauf, wie sich Rogers' Menschenbild in einer entsprechenden Pädagogik widerspiegelt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: das Verhältnis von allgemeiner und pädagogischer Anthropologie; die Definition und Abgrenzung pädagogischer Grundbegriffe (Erziehung, Bildung, Lernen); die Darstellung von Rogers' humanistischem Menschenbild; Schlussfolgerungen für eine Pädagogik nach Rogers; und eine kritische Auseinandersetzung mit Rogers' Ansatz.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Eine Einleitung, die den Kontext und die Fragestellung der Arbeit beschreibt; ein Kapitel zu Begriffsklärungen (Anthropologie, Erziehung, Bildung, Lernen); ein Kapitel über die Anthropologie Rogers' und die humanistische Psychologie; ein Kapitel mit Schlussfolgerungen für eine Pädagogik nach Rogers (einschließlich Erziehung, Bildung, Lernen nach Rogers, Erziehungsziel, Rolle des Erziehers und Praxisimplikationen); und abschließend ein Kapitel mit weiterer Kritik an Rogers' Ansatz.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung thematisiert den Umgang des Menschen mit Komplexität und Wandel in der modernen Gesellschaft und stellt die Frage nach der Rolle der Erziehung. Sie führt in die Thematik der Hausarbeit ein und kündigt die einzelnen Abschnitte an, in denen das Verhältnis von Anthropologie und pädagogischer Anthropologie, die Definition zentraler pädagogischer Begriffe und die Analyse von Rogers' Ansatz behandelt werden.
Worum geht es im Kapitel „Begriffsklärungen“?
Dieses Kapitel klärt den Begriff "Anthropologie" und unterscheidet zwischen allgemeiner und pädagogischer Anthropologie. Es diskutiert verschiedene Positionen zu einer umfassenden Anthropologie und erörtert die Aufgaben der pädagogischen Anthropologie im Hinblick auf Erziehungsbedürftigkeit und -fähigkeit des Menschen. Es beleuchtet kritisch die Herausforderungen, eine universale Anthropologie zu schaffen, und die Eigenständigkeit anthropologischer und pädagogischer Erkenntnisse. Schließlich werden grundlegende pädagogische Begriffe wie Erziehung, Bildung und Lernen definiert.
Welche Kritikpunkte an Rogers' Ansatz werden behandelt?
Die Arbeit enthält ein separates Kapitel, das weitere Kritikpunkte an Rogers' Ansatz diskutiert, obwohl die genauen Punkte im bereitgestellten Auszug nicht detailliert sind.
- Quote paper
- Ute Drechsler (Author), 2012, Menschenbild, Erziehung und pädagogische Praxis bei Carl R. Rogers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269831