Die Frage die mich bei dem Thema Sozialisation vorrangig beschäftigt, ist :
Wie können einerseits finanzielle und wirtschaftliche Belastungen für den Staat
und , zeitliche und physische Belastungen andererseits für die Familie so
austangiert werden, das beide Seiten weniger unter der Sozialisation der
heranwachsenden Schutzbefohlenen und dessen Begleiterscheinungen zu
tragen haben?
Eine Familie mit ein oder mehreren Kindern (traditionelle Kleinfamilie) ist kein
Auslaufmodell, aber es ist ein Sozialisationsumfeld das heute mit anderen
Sozialisationsformen konkurrieren muss. Sie ist ein Modell auf unbestimmte
Zeit.
Zu den verschiedenen “Konkurrenten“ der Kernfamilie, die ein
Sozialisationsumfeld darstellen könnten, zählen bekannter maßen:
Alleinerziehende Väter oder Mütter, die Großfamilie (weniger in
Industrieländern), die nichteheliche Lebensgemeinschaft und die
homosexuellen Ehe.
Kann bei solch einer Vielzahl an Modellen, eine ausgewogene und umfassende
Sozialisation gerade auch im Bezug auf die unterschiedliche Qualität der
einzelnen Modelle gewährleistet werden?
Um auf Antworten zu stoßen, versuche ich einzelne Ursachen von Wertewandel
näher zu durchleuchten.
Natürlich steht auch der Staat in der Verantwortung, altersgerechte und vor
allem lerneffiziente Möglichkeiten für die Jugendlichen anzubieten, um für eine
Entlastung der “Familie“ zu sorgen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt aber nicht
wie man sich denken könnte, auf dem Bereich Schule als Sozialisationsfaktor,
sondern auf den Voraussetzungen die Familie und Staat mit einbringen. Ein
Zusammenspiel zwischen Familie und Staat, das ich unter dem Begriff
Chancengleichheit betrachten möchte, da ich glaube das gerade das
Verantwortungsdenken in beiden Institutionen zu wertvollen Lösungsansätzen,
auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Sozialisationsumfeld für Jugendliche,
werden können. Zum Abschluss möchte ich dann noch einen Einblick in den
Bereich des Gesundheitswesens machen um zu verdeutlichen, dass die
Auswirkungen von Sozialisation in alle Lebensbereiche hineinspielt und sie
umgestaltet.
Gliederung
1. Einleitung
2. Definition Familie und Staat
3. Sozialisation und Lebenswelt
4. Einflussnahme von Familie und Staat
4.1 Verschiedene Voraussetzungen
4.2 Mögliche Ursachen von Dissonanzen
5. Lösungsansätze/präventive Interventionen
6. Sozialisation und Gesundheitswesen
7. Fazit
8. Quellennachweis
1. Einleitung
Die Frage die mich bei dem Thema Sozialisation vorrangig beschäftigt, ist :
Wie können einerseits finanzielle und wirtschaftliche Belastungen für den Staat und , zeitliche und physische Belastungen andererseits für die Familie so austangiert werden, das beide Seiten weniger unter der Sozialisation der heranwachsenden Schutzbefohlenen und dessen Begleiterscheinungen zu tragen haben?
Eine Familie mit ein oder mehreren Kindern (traditionelle Kleinfamilie) ist kein Auslaufmodell, aber es ist ein Sozialisationsumfeld das heute mit anderen Sozialisationsformen konkurrieren muss. Sie ist ein Modell auf unbestimmte Zeit.
Zu den verschiedenen “Konkurrenten“ der Kernfamilie, die ein Sozialisationsumfeld darstellen könnten, zählen bekannter maßen: Alleinerziehende Väter oder Mütter, die Großfamilie (weniger in Industrieländern), die nichteheliche Lebensgemeinschaft und die homosexuellen Ehe.
Kann bei solch einer Vielzahl an Modellen, eine ausgewogene und umfassende Sozialisation gerade auch im Bezug auf die unterschiedliche Qualität der einzelnen Modelle gewährleistet werden?
Um auf Antworten zu stoßen, versuche ich einzelne Ursachen von Wertewandel näher zu durchleuchten.
Natürlich steht auch der Staat in der Verantwortung, altersgerechte und vor allem lerneffiziente Möglichkeiten für die Jugendlichen anzubieten, um für eine Entlastung der “Familie“ zu sorgen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt aber nicht wie man sich denken könnte, auf dem Bereich Schule als Sozialisationsfaktor, sondern auf den Voraussetzungen die Familie und Staat mit einbringen. Ein Zusammenspiel zwischen Familie und Staat, das ich unter dem Begriff Chancengleichheit betrachten möchte, da ich glaube das gerade das Verantwortungsdenken in beiden Institutionen zu wertvollen Lösungsansätzen, auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Sozialisationsumfeld für Jugendliche, werden können. Zum Abschluss möchte ich dann noch einen Einblick in den Bereich des Gesundheitswesens machen um zu verdeutlichen, dass die Auswirkungen von Sozialisation in alle Lebensbereiche hineinspielt und sie umgestaltet.
2. Definition: Familie und Staat
Die Familie ist eine Gruppe von Individuen, welche die Intimität und gruppendynamische Solidarität für jedes Mitglied dieser spezifischen Gruppe gewährleistet. D.h.: Die Familie ist eine kleine Gruppe von Personen, die in der Regel täglich miteinander Kontakt hat. Meistens leben ihre Mitglieder unter einem Dach; sie wohnen, schlafen und essen im selben Haus ebenso regeln sie eine Vielzahl von Aufgaben gemeinsam, u. a. Haushaltsführung, Gestaltung der Freizeit, Erwerb des Lebensunterhalts (vgl. Jilesen 1994).
Der Staat ist ein Zusammenschluss sesshafter Bevölkerung (Staatsvolk) innerhalb eines bestimmten Gebietes (durch Grenzen festgelegt) unter einer souveränen Gewalt (Staatsgewalt). Dabei ist die Staatsgewalt eine souveräne Organisation zur Verwirklichung der rechtsstaatlichen Ordnung, die das Zusammenleben des Volkes regelt (u. a. Grundgesetz) und schützt (vgl. Bertelsmann 1991).
3. Sozialisation und Lebenswelt
Husserl und Weber prägten und entwickelten den Begriff Lebenswelt, der für die dem Menschen selbstverständliche Wirklichkeit steht, die von Gegenständen, Personen und Ereignissen gebildet wird und denen der einzelne in der rationalen Organisation seines alltäglichen Lebens begegnet (vgl. Böhm, 1988).
Entwicklung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen geschehen in dieser alltäglichen Lebenswelt, sie sind so zu sagen ein Bestandteil von ihr und durch ihre Bedingungen geprägt.
„Der Prozess der Sozialisation bedeutet ja nichts anderes als die Aneignung der Wirklichkeit der Welt, in der Kinder aufwachsen, und der in ihr gültigen Gewohnheiten, Regeln und Möglichkeiten“ (Moch, 1990, S.17).
4. Einflussnahme von Familie und Staat
In unserer Gesellschaft ist dem Staat der Schutz und die Verantwortungsgebung gegenüber der Familie anvertraut. Im Grundgesetz Artikel 6 lautet es: „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung. Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst obliegende Pflicht. Über ihre Tätigkeit wacht die staatliche Gemeinschaft.“
Da die Familie die erste , ursprüngliche Form des menschlichen Zusammenlebens ist, sie macht einen Großteil der erlebbaren Wirklichkeit (Lebenswelt) des Kindes aus, kommt ihr in den ersten Lebensjahren eines Menschen auch ein wichtiger Teil der Verantwortung zu, dem ihr anvertrauten Menschen die besten Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten und ihm dadurch eine gewisse Unabhängigkeit, im Rahmen seiner Rechte und Pflichten zu ermöglichen. Hierzu gehören sowohl Annahme und Geborgenheit, als auch das Aufzeigen von Grenzen und Gefahren seiner Umgebung. Ein wichtiger Ort also, wo das Kind lernt, bestimmte Rollen anzunehmen, die mit bestimmten Erwartungen gekoppelt sind, die für das Funktionieren des jeweiligen sozialen Systems notwendig sind (Sozialisation).
Durch das sich gegenseitige Ablösen von Familie und Staat in der Verantwortung von Erziehung (Schule), welches ebenfalls durch gesetzliche Richtlinien seine Rahmenbedingungen findet, sollen die Fähigkeiten des heranwachsenden Menschen individualisiert werden. In der Schule sollen dem Kind nicht nur allgemeingültige Werkzeuge in Form von ganzheitlichem Wissen vermittelt werden, sondern ihm auch Perspektiven aufgezeigt werden, sein erlangtes Wissen auf die vor ihm liegenden Anforderungen aus den verschiedenen Bereichen wie z.B. Wirtschaft, oder Gesellschaft so gut wie möglich anzuwenden.
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